vomrerswA, 25. Isuusr 1934
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Bettasen: Sonntag -er Sorte/Selmattvartoz WMnschatt und Kunst KatßMcheMett / Soziale Zeitsragen / Lesestunde/ Aus der Welt der Fran
Oesterreichischer Schritt in Vertin
°ch»M,tch« «WMilunmn WrrriMMr Mauvimmn
zbuwdes verborgen und,
chrformation der Soz'al-
r^lin. 24. Jan. Ausländische Blätter ha-
I ch.Überholt gemeldet, die österreichi -
"egierung habe sich an den Böiker-
gewandt, um dort das deutsch-öster-
Verhältnis zur Sprache zu bringen,
hip,,, diesen Nachrichten ist zunächst daraus
«Hinweisen, daß der österreichische Bevoll-
kj^'gte ^enf selbst in Abrede stellt, bei
letzten Besuch bei dem Generalsekretär
hj^Mkerbundes andere Dinge al, rein öfter»
H»h^">e Fragen zur Sprache gebracht zu
süchtig ist, dah der österreichische Ee-
"er w Auswärtigen Amt im Auftrag sei»
ei,,. ^?S.ierung vorstellig geworden ist und
Kebli^^e von Beschwerdepunkten über an-
Einsluhnahme gewisser reichsdeutscher
ig ö!^°uf die nationalsozialistische Bewegung
»reich zur Sprache gebracht hat mit
tzij,, Hinweis, dah Oesterreich sich an den
Ichy,°rdund wenden würde, falls diesen Be,
je^^den nicht Rechnung getragen werden
einzelnen Behauptungen werden zur
Berlin geprüft und, wie jetzt schon
disio« Werden kann, auf Grund des Ergeb-
drU.oieser Prüfungen binnen kurzem nach-
""chft richtiggestellt werden.
Arsjgr Wassonfundo tu
Mderöstomich
^^Lialdemokratische Gemeindeangestellte
24. Die Sicherheitsbehörden von
Ä^r°iterreich haben verschiedene vertrauliche
s°>?Kn erhalten, dah in Gebäuden, die der
^i y». wokratischen Stadtgemeinde Schwechat
sHhtrwn gehören, so im städtischen Bad und in
^dvM^gebäudsn, Waffen des aufgelösten
'b?r c "'^Eschen Schutzbundes verborgen und,
."«nntlich die Wehrformation der Soz'al-
b"rwn^n war. Bei einer den ganzen Mittwoch
>d H^^gch andauernden Haussuchung wurden
Z Maschinengewehre, 7ü Gewehre, 20» bis
Handgranaten, davon 10» scharf gela-
ng rund 38 VVO Schuh Jnfanteriemunition
^ah^ochtiges Material gefunden und beschlag-
sind 3 0 Personen verhaftet wor-
^^'?wtlich Funktionäre des Schutzbundes und
^i^NdeangestEe. Die Untersuchung geht noch
Anbot und Geworbt fordern
^unMast mit dem Reich
?eich-bburg, F«n. Auf der Tagung des
''chx/, Kogo-Bundes, der ältesten überpartei-
ai^^chenorganisation des freien Handels
^lieku ^bes in Oesterreich, wurde eine Ent-
gefaßt, in der erklärt wird, daß die
^Regierung erlassenen Verordnungen
> d wi^.^^llichen Neuaufbau Stücknierk blei-
wenn nicht die Voraussetzungen für
^iefx ^kuche Aufbauarbeit geschaffen werden.
^°^°ussetzungen seien aber nur dann ge-
in ? Oesterreich mit allen Nachbarstaa-
^^^^^undlichem Verhältnis lebt. „Wir for-
ö?' Die Pour le merite-Ordensritterschaft
de-Ehrenmal und am Denkmal Fried-
> ^ier^ ^oßen Kränze nieder.
L* gestrigen Gedenktag der Schlacht bei
^ItztzAerbank fand am Gefallenendenkmal des
. ^ei,. ^uzers „Blücher" eine Gedenkfeier statt.
^>t ek„ In politischen Kreisen rechnet man
aen, Rücktritt des südslawischen Kabinetts
Meinungsverschiedenheiten zwischen
^^^merpräsidenten und einzelnen Ministern.
^Handelsgericht in Paris hat auf Grund
Achten erklärt, daß der seinerzeit aus-
Dampfer „Atlantigue
bch^^hr reparaturfähig ist. Die
,st8sgesellschaften müssen jetzt die volle
° Ltig, für das Schiff bezahlen, im ganzen
l"°nen Mark.
dern", heißt es in der Entscheidung, „die Wie- Die Zeitungen, die diese Entschließung ver-
derherstellung der Freundschaft mit dem Deut- öffentlichen, unter anderem das „Süddeutsche
scheu Reiche. Bei Zurückstellung jeder Prestige- Tageblatt" in Graz und die „Grazer Tagespost"
Politik sind die Voraussetzungen hierzu gegeben, sind beschlagnahmt worden und zwar wegen des
Es wird ertvartet, daß kein Mittel unversucht Satzes von der Wiederherstellung des freund-
bliebt, um diese notwendige Grundlage für einen schaftlichen Verhältnisses mit dem Deutschen
gesicherten Wirtschaftsneuaufbau zu schaffen." Reiche.
Aufruf
des RrWminWrs für MksauWruns und
Propaganda zum Zu. Sanuar 1934
Am 30. Januar 1933 wurde der Führer durch den hochherzigen Entschluß des
Herrn Reichspräsidenten zur Kanzlerschaft des Reiches berufen. Damit war der
Ausbruch der nationalsozialistischen Revolution gesichert.
Im Verlaus von zwölf Monaten hat die Regierung unter der Führung Adolf
Hitlers auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens grundstürzende und umwäl-
zende Reformen durchgeführt. Das vorläufige Ergebnis dieser Reformen liegt
offen zutage: Die Wirtschaft befindet sich wieder' im Aufstieg, zwei Millionen
ehemals arbeitsloser Menschen sind in die Fabriken und Kontore zurückgekehrt,
der Bauernstand ist in seinen Lebensgrundlagen gesichert, das kulturelle Leben
wurde von den schlimmsten Verfallerscheinungen gereinigt, das Reich ist gefestigt
im Innern und steht eben im zähen Kampf um seine Ehre und Gleichberechtigung
nach außen.
Die Regierung weiß sehr wohl, daß es ihr in diesem Jahre noch nicht gelungen
ist, alle Not zu beseitigen. Das wäre auch über Menschenkraft gegangen. Der
Führer hat bei der Wahl am 5. März 1933 vier Jahre Zeit gefordert, um seine
großen Reformen endgültig durchzuführen. Ein Jahr davon ist vergangen, und
schon sehen wir allenthalben, wie neue Hoffnung und starkes Selbstvertrauen in
alle Kreise des deutschen Volkes zurückgekehrt sind.
Der Jahrestag des Ausbruchs der nationalsozialistischen Revolution fällt
mitten in den Winter, in einen Wellkrisenmonat allerersten Ranges. Der Führer
und seine Mitarbeiter in der Regierung sind der Ueberzeugung, daß man seiner,
historisch gesehen, am ehesten gerecht wird, wenn man ihn
ohne rauschende Feste in der Idee einer lebendig gewordenen Volksge-
meinschaft durch eine grandiose und in diesen Ausmaßen nur selten dä-
gewesene Demonstration sozialer Hilfsbereitschaft begeht.
Das Winterhilfswerk ist deshalb angewiesen worden, alle von ihm in diesem
schweren Winter betreuten Volksgenossen durch eine besondere fühlbare und
sichtbare Spende am 30. Januar zu erfreuen und ihnen damit zu zeigen, daß der
neue Staat sie nicht im Stich läßt und ihnen gerade am Geburtstag seines natio-
nalpolitischen Bestandes helfend zur Seite tritt.
Der nationale Spendentag des 3». Januar soll nicht in Sammelaktionen,
sondern in Hilfsaktionen
bestehen. Ohne daß dabei die ohnehin schon schwer in Anspruch genommene Opfer-
bereitschaft des deutschen Volkes bemüht werden müßte, wird das Winterhilfs-
werk aus für diesen Zweck von der Regierung zur Verfügung gestellten Beständen
am 30. Januar für die von ihm betreuten Volksgenossen zusätzlich zu seinen son-
stigen Leistungen
15 Millionen Lebensmittelgutscheine im Werte von je 1.— NM.
verausgaben. Der Bedürftige erhält für sich und für jedes zu seinem Haushalt
gehörende bedürftige Familenmitglied nach Maßgabe obiger Menge je einen
Lebensmittelgutschein.
Aus eigenen Mitteln des Winterhilfswerks gelangen außerdem zusätzlich zu
der regelmäßigen Zuteilung zur Ausgabe
6,5 Millionen Gutscheine über je einen Zentner Steinkohle oder Braun-
kohlenbriketts.
Davon erhält der Bedürftige mit eigenem Hauhalt oder eigenen Mietszimmer
nach Maßgabe obiger Menge je einen Gutschein.
Die näheren Einzelheiten werden durch das Winterhilfswerk der Öffentlich-
keit mitgeteilt.
Im übrigen wird die Bevölkerung aufgefordert, von äußeren pomphaften
Festen, Fackelzügen und Aenlichem, der Not und dem Ernst der Zeit entsprechend,
Abstand zu nehmen, ihrer Frestde, Zuversicht und herzlichen Genugtuung aber
über den durch den Führer kraftvoll begonnenen Aufbau des neuen Reiches, der
mit unverminderter Stärke weiter fortgesetzt werden soll, dadurch sichtbaren
Ausdruck zu verleihen, daß sie am 30. Januar von morgens 7 Uhr bis abends
6 Uhr die Fahnen des Reiches hißt.
Berlin, den 25. Januar 1934.
Der Neichsminister für Volksaufkliirung und Propaganda
Dr. Goebbels.
Aktivislerung
der Mrrgemelnde
Die Zelle katholisch tätigen Levens.
Von
Immer mehr tritt im katholischen Leben Deutsch-
lands, durch äußere und innere Umstände bedingt,
eine Selbstbesinnung auf die eigentlichen Aufga-
ben des Katholizismus ein. Zwei Extreme standen
sich bisher gegenüber, von denen keines das Rich-
tige traf. Die einen glaubten, daß das Organisa-
torische an sich das Heil brächte. Das hat zur For-
mierung von Millionenverbänden geführt, hat die
Akzente der Katholischen Aktion sehr stark auf die
Massenversammlungen und -kundgebungen verla-
gert, hat damit aber eine Veräußerlichung herauf-
beschworen, die der Heilsaufgabe der Kirche nicht
mehr gerecht werden konnte. Die andere Auffas-
sung will der Kirche nur noch innere Aufgaben zu-
weisen. Sie will mit dem Aktionsradius in den
Kirchenwänden seine Grenzen ziehen. Diese Auf-
fassung ist noch gefährlicher, weil sie einen Ghetto-
Katholizismus neu begründet, der mit den Aufga-
ben der Kirche und des einzelnen Christen grund-
sätzlich nicht vereinbar ist. Die erste Haltung re-
sultiert mehr oder weniger aus falschen Vorstel-
lungen über den Wert des Demonstrativen und
Propagandistischen, die zweite aus einer neuen
Form der Devise, daß Religion Privatsache sei.
Unser Glaube aber stellt uns ebenso stark in die
Sphäre des Privatxn wie in die des Öffentlichen.
Der Katholik hat ebensosehr an seiner persönlichen
Heiligung wie an der Verchristlichung der Welt tä-
tig zu sein. Auch da gibt es für ihn nähere und
fernere Pflichten, die sich stufenmäßig und konzen-
trisch umAfllnderlagern nach den Lebenskreisen
von FanmR, Nachbarschaft, Stand, Volk, Staat
und Kirche. Erst durch die Wechselwirkung dieser
Kreise erfüllt sich sein Ledensideal.
Wie aber die Familie als der engste Kreis zur
unentbehrlichen Zelle wird, in deren Hut der ein-
zelne Mensch aufwächst und die ersten naturgegebe-
nen Gemeinschaftsbeziehungen aufnimmt und be-
tätigt, so ist die Gemeinde die Zelle, in der sich di«
größeren Gemeinschaften vorbilden. Nicht immer
ist heute die weltliche Gemeinde mit der Pfarrge-
meinde identisch. Trotzdem sind beide hingeordnet
auf die letzten und umfassenden Gemeinschaften, di«
den Menschen seiner natürlichen und seiner über-
natürlichen Einordnung nach geschenkt find, auf
Staat und Kirche, und nur wenn diese Zellen le-
bensfähig bleiben, können Staat und Kirche intakt
sein.
Die Pfarrei als solche ist heute zumeist noch über-
belastet mit Verwaltungsausgaben. Die Fülle von
Vereinen und Korporationen, von Bünden und
Gruppen, die alle mehr oder weniger ihre Richt-
linien von Zentralen empfangen, die in sich nicht
immer genügend zentralisiert sind, die aber auch
die Aktivität und das Interesse der einzelnen
Pfarrmitglieder viel zu sehr ablenken von der
Pfarrei selbst, bestehen nebeneinander, ohne zu
einem organischen Ganzen zusammenzuwachsen.
Diese Schwäche ist gerade in der letzten Zeit er-
kannt worden, und man hat Mittel und Wege ge-
sucht, dem abzuhelfen. Die gegebene Form ist die
sogen. Pfarrvereinigung. Sie ist kein neuer Ver-
ein neben dem alten, auch keine bloße Dachorgani-
sation, sondern sie ist der lebendige Zusammen-
schluß aller Kräfte einer Gemeinde, um den nach-
barlichen Lebenskreis in Gedanken und Tat zu
pflegen und zu erziehen. Sie will die Katholiken
in- und außerhalb der Familien und Vereine zu
gemeinsamer Arbeit im Geiste unseres Glaubens
und im Geiste eines tätigen Christentums aktivie-
ren, das dann seinerseits wieder bewußt Volk und
Staat zugute kommt. Das erste ist die gemeinsam
getragene Sorge um Gotteshaus und Gottesdienst,
die lebendige Organisierung der Andachten, Pro-
zessionen, Volksmissionen und Exerzitien. Gleich-
zeitig soll jeder Mitarbeiten an der Familienge-
meindepflege durch Betätigung nachbarlicher Ge-
selligkeit und durch Unterstützung und Betreuung
aller Notleidenden. Der Pfarrer ist der gegebene
Vorsitzende. 2hm zur Seite tritt eine Geschäfts-
führung unter Leitung eines bewährten Laien,
der durch seine Haltung und durch seinen Beruf be-
sonders geeignet ist, diese neue Form der Ge-
meindegliederung lebendig zu erhalten. Die neue
politische Situation und das neue Verhältnis
zwischen Kirche und Staat, wie sie im Reichskon-
kordat niedergelegt sind, kommen diesen Absichten
nur entgegen. Dem Plan wird dadurch eine gei-
stige Weite, Zielsetzung und Eingliederung ge-
schenkt, die — positiv und organisch begriffen —
den Katholiken lebendig in die natürlichen und
übernatürlichen Zusammenhänge seines Daseins
stellt. Die vorhandenen Vereine werden dadurch