69.^alir8. / ^r.27
er
kreitaK, 2. kskrurw 1934
HeidÄkrserVolksbM
drei Tag«
auf
kann.
Wien, 1. Febr. Im niederösterreichischen
v o
Paris, 1. Febr. Der „Intransigeant" veröffent-
licht die ausführliche Zusammenfassung einer Er-
klärung, die Papst Pius Xl. gegenüber einem Ver-
treter dieses Blattes gemacht habe. Das Blatt be-
merkt dabei, daß diese Zusammenfassung von einem
Die
hat
Regierungskom-
auf Grund des
schleunige Rückkehrder menschlichenGe-
sellschajtzuJesusChristus. Das sei das
erste und ernsteste Problem, das die Regierungen
zu lösen hätten. Von der Lösung dieser Frage
hänge der Frieden der Welt ab. Alle diese Uebel
seien eine Folge des letzten Krieges, von der nicht
nur die besiegten Völker betroffen worden seien,
sondern die auch schwer aus denjenigen Völkern la-
steten, die daran nicht teilgenommen hätten, und
selbst auf denjenigen, die aus ihm siegreich hervor-
gegangen seien. Man habe eine Zeitlang gehofft,
daß die Krise langsam beseitigt werden könne, aber
die Erfahrung lehre, daß dies nicht der Fall sei und
daß die zahlreichen Fühlungnahmen zwischen den
Leitern oder Vertretern der verschiedenen Regie-
rungen zu unzureichenden Ergebnissen
geführt hätten. Daraus folge, daß die zwischen den
Völkern bestehende Spannung ständig zunehme,
ohne daß man wisse, was geschehen solle, um diese
Entwicklung aufzuhalten. Die Völker hätten di-
plomatische Abkommen vorbereitet, feierliche Pakte
gewollt. Aber der Friede könne nicht nur in sol-
chen Schriftstücken enthalten, sondern er müsse ge-
wollt sein. Im weiteren wandte sich der Papst
gegen die Uebersteigerung des Nationalismus und
ging dann auf die Fragen der Missionen und der
Erziehung ein.
Der Papst für den Frieden der Wett
Mlkkthr Lrr imnMKen AWschaft zu Asus Elmitus
Wiederherstellung des Kirchenfriedens in
Württemberg.
Stuttgart, 1. Febr. Im württembergischen
Innenministerium fand auf Veranlassung von
Präsident Dr. Mattheiß eine Aussprache zwi-
schen Vertretern der Kirche, des Staates und
den Vertretern der verschiedenen religiösen
Gruppen über die Lage der deutsch-evange-
liche Kirche Württembergs statt. Die unter
dem unmittelbaren Eindruck der Rede des
Führers in versöhnlichem Geiste geführten
Auseinandersetzungen können als der Ab-
schluß des kirchenpolitischen Streites in Würt-
temberg betrachtet werden. Von allen Anwe-
senden wurden in einer einstimmig gebillig-
ten Erklärung Richtlinien aufgestellt, nach
denen die Beziehungen der verschiedenen
Gruppen endgültig geregelt werden sollen.
denen Anlässen und in mehreren Enzykliken bereits
vertretenen Ansichten. Es heißt darin u. a.:
Die Einstellung der Feinseligkeiten zwischen den
verschiedenen Völkern werde den Beginn des
wirklichenFrieden sreichesinder Welt
bedeuten. Der Friede sei weniger eine Tatsache
als eine Willensrichtung. Die Bemühungen zur
Wiederversöhnung könnten für die einen oder die
anderen Opfer der Eigenliebe fordern.
Aber es scheine, daß man durch solche Opfer das Er-
gebnis erzielen könne, das alle Staatsoberhäupter
und alle Völker seit dem Abschluß des letzten euro-
päischen Krieges vergeblich suchten. Man dürfe
sich nicht darüber täuschen, daß die Konfliktsgefah-
ren, wenn sie zur Wirklichkeit würden, Europa
und die ganze Welt in schlimme Uebel bringen und
vielleicht zum Zusammenbruch der ganzen christ-
lichen Kultur führen würden. Es gebe kein ande-
res Heilmittel gegen alle diese Uebel, als eine
der mit seinen Formationen die Bevölkerung
unterwerfen wolle, auf eine Entscheidung
drängten.
Zum Schluß meinte der sozialdemokratische
Landesrat, die Bildung einer gemeinsamen
Front der Bauern, Arbeiter und der freiheit-
lichen Bürger könne vor der nationalsoziali-
stischen Bewegung „retten". Die Arbeiter-
schaft sei bereit, die Krise verfassungsmäßig
beizulegen.
Die Polizeidirektion hat die Abhaltung des
für den 2. Februar geplanten Universi-
tätsballes verboten. Das Verbot
wird mit den Kundgebungen an den Wiener
Hochschulen vom 30. Januar und damit be-
gründet, daß die Veranstalter es unterlassen
hätten, Mitglieder der Regierung zum Ball
einzuladen.
Kairo, 1. Febr. Die 10. Tagung des Welt-
postvereins wurde heute vormittag durch den
aegyptischen Kronprinzen an Stelle des
erkrankten Königs eröffnet.
die Aufrüstung anbiete und gleichzeitig die übri-
gen Mächte zwingen wolle, ohne Probezeit ab-
zurüsten. Die angeblichen neuen Garan-
tien, die England anbiete, seien bereits von
England mehrmals durch, die Artikel des
Bölkerbundspaktes oder den Briand-Kellogg-
Pakt übernommen worden.
Herriot unzufrieden
Paris, 1. Febr. An den Gerüchten, die in
den letzten Tagen in den Wandelgängen der
Kammer umgingen, denen zufolge Herriot die
Absicht haben soll, den Vorsitz der radikalen
Kammergruppe niederzulegen, scheint etwas
Wahres zu sein. Zuerst hatte der sozialistische
„Populaire" behauptet, daß diese Absicht eine
Geste des Unwillens über die Zu-
sammensetzung der Regierung sei.
Neuerdings heißt es in den Wandelgängen, daß
gesundheitliche Rücksichten für Herriot maßgebend
seien, daß aber seine Parteifreunde, darunter
auch Chautemps, alles tun würden, um ihn
von seiner Absicht abzubringen.
Gemeindeärzten für die NSDAP, der sozial-
demokratische Landesrat Schneidmadl
auf den Fall Alberti zu sprechen. Er
führte aus, daß der Landesführer des nie-
derösterreichischen Heimatschutzes, Alberti, eine
Vollmacht des Bundessührers Starhemberg
zu Verhandlungen mit den Nationalsozia-
listen besessen habe. Diese Vollmacht sei
Alberti bei der Verhaftung des Gauleiters
Frauenfeld abgenommen worden. Alberti sei
aber so vorsichtig gewesen, diese Vollmacht
photographieren zu lassen. Verhaftet sei
Alberti worden, damit er über die Verhand-
lungen zwischen der Regierung, dem Heimat-
schutz und den Nationalsozialisten nicht wei-
terreden könne.
Der Aufruf des Bundeskanzlers vom Mitt-
woch sagte der Redner weiter, sei ebenso ge-
eignet, die Unruhe im Lande zu steigern, wie
die Aufrufe des Heimatschutzes. Oesterreich
befinde sich in einer schweren Krise. Ein Zei-
chen dafür sei, daß Starhemberg sich habe an-
maßen können, ein Notrecht in Oesterreich
auszurufen. Es seien Briefe vorhanden, die
etätigung von bewiesen, daß die Kreis« um Vizekanzler Z
Schriftleitung u. Geschäftsstelle: Heidelberg, Bergheimer Straße S9/61, Tel. IÄi/127. Er-
schäftsstunden: 7.36 bis 18 Uhr. Sprechstunden der Redaktion: 11.30 bis 12.16 Uhr. An-
zeigenschluß: 9 Uhr, Samstag 8.36 Uhr vorm. Für telefonisch übermrttelte Auftr rg« wird ke,n,
Gewähr übernommen. Postscheck-Konto Karlsruhe Nr. 8105. Geschäftsstelle rn Wresloch. Tel
Amt Wiesloch Nr. 204. Unverlangte Manuskripte ohne Ruckporto werden nicht zuruckgesandt.
Ner Mtimmmigskampf lm
Smrgebiet
Gegen unzulässige Einmischung.
Berlin, 1. Febr. Amtlicherseits wird mitge-
teilt:
Der landesverräterische Teil der Presse des
Saargebietes weist immer wieder darauf hin,
daß von deutscher Seite aus in unzulässiger
Weisse in den Saarabstimmungskampf einge-
griffen werde. Es wird behauptet, daß zahl-
reiche Personen aus dem Reiche in das Kaar-
gebiet kämen, um dort Terror zu verüben
und vor allem die Bevölkerung zu bespitzeln.
Dieses Treiben gefährde die freie Abstimmung
und die Sicherheit aller „Nichtgleichgeschalteten .
Diese Klagen werden zum Anlaß genommen,
in Eingaben an den Völkerbund und andere
interessierte ausländische Stellen die Verschie-
bung der Wahl für unbestimmte Zeit oder aber
die Besetzung des Saargebictes durch interna-
tionale Polizei oder gar durch französische Trup-
pen zu fordern.
Um dem Treiben der notorischen Landes- und
Volksverräter auf den geringsten Vorwand zu
entziehen, wird erneut darauf h'-ngewiessn, daß
die Führung des Abstimmun>kampfes inner-
halb des Saargebietes lediglich Aufgabe
und Recht der Saarländer selbst ist.
Jede Einuischung von Unberufenen, seien es
Amts- oder Parteistellen oder Privatpersonen,
in den Abstimmungskampf im Saargebiet hat
daher zu unterbleiben. Zukünftig wird un-
nach sichtlich gegen alle diejenigen vorge-
gangen werden, die sich im Saavgebiet in die
Politischen Angelegenheiten der Saarbevölke-
runq einmischen, besonders, wenn sie, wie dies
schon geschehen ist, in unwahrer Weise irgend-
welche Beziehungen zu Amts- oder Parteistel-
len vorspiegeln.
„Saarbrücker Zeitung"
verboten.
Saarbrücken, 1. Febr.
Mission des Saargebietes ,
8 6 Absatz 2 und 3 in Verbindung mit 8 3 Ab.
satz 1 der Verordnung vom 18. Juni 1923, be-
treffend Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der
öffentlichen Sicherheit im Saargebiet, die
„Saarbrücker Zeitung" wegen des Artikels
„Sturmangriff am 30. Januar" in Nummer
31 vom 1. Februar auf drei Tage verboten.
Deutsche Antwort nach Men
Berlin, 1..Febr. Der Reichsminister des
Auswärtigen, Freiherr von Neurath, hat
heute nachmittag den österreichischen Gesand-
ten, Herrn Tauschitz, zu sich gebeten und
ihm die Antwort der Reichsregierung auf die
am 17. v. Mts. überreichte Note ausgehäy-
digt, worin die Beschwerden der österreichi-
schen Regierung über angebliche Einmischun-
gen Deutschlands in die innerösterreichischen
Angelegenheiten enthalten waren.
Die deutsche Antwort stellt noch einmal die
grundsätzliche Haltung der Reichsregierung
gegenüber dem österreichischen Problem fest
-md widerlegt auf Eru"d der angestellten
Ermittlungen Punkt für Punkt die einzelnen
österreichischen Beschwerden. Zugleich bringt
Srhgit?^s: Durch Botenzustellung und Post monatlich 2.00 bei oer Geschäftsstelle ab-
Mffl Einzelnr. 10 Erscheint wöchentlich 6 mal. Ist die Zeitung am Er
Mgik? verhindert, besteht kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die einspaltig«
vej g?fs^rzeile 46 mm breit) 7 Reklamen: Die 70 mm breite Millimeterzeile 25 /H/.
"chtlicher Beitreibung oder Konkurs erlischt jeder Rabatt. Gerichtsstand: Heidelberg.
Nettogen: Sonntag der Seele/Setmatwarte/ IWrnsKast und Kunst KatßMcheWett / Eoztaie Aeltsragen/ Lesestunde/ Aus der Wett der Frau
schätzen scheint, als die italienische, ist bereits
eingehend geprüft worden. Doch weist man dar-
auf hin, daß der Ministerpräsident erst am Mitt-
woch das Außenministerium übernommen und
deshalb nicht Zeit gehabt habe, sie selbst durch-
zusehen.
Das Urteil der Presse über beide Denk-
schriften ist nicht gerade ermutigend.
Man kann es als Ablehnung des englischen
Vorschlages bezeichnen, obwohl einige Blätter
versuchen, diese Ablehnung mit angeblichen Vor-
behalten zu umgehen. Der offiziöse „Petit Pari-
sten" will den englischen Beitrag zur Abrüstunas-
frage nicht ohne weiteres ausschalten, da die
Verständigung zwischen Paris und London über
viele Anregungen durchaus möglich sei. Leider
ergäben sich aber, wenn man auf die Einzelhei-
^!am^^chtigung^und"üer A^stu^Vinheitlich ten eingehe, sehr ernste Meinungsverschieden-
^aht, die nach ihrer Ansicht unter den Heiken. Frankreich fordere eine substantielle Rü-
stungsherabsetzung der am stärksten gerüsteten
Armeen, nicht aber die Aufrüstung Deutschlands.
„Oeuvre" nennt das englische Dokument wenig
befriedigend für Frankreich, weil es Deutschland
Echo der Abrüstungs-Vorschläge
Bestimmen / Gute Ausnahme tn England und in Natten / Ablehnung tn Weis
E^.^vknahme der Abrüstungsdenkschristen.
tzr * V"U»er Pressestimmen.
1'. FE- Die Berliner Presse nimmt zu
? Mittwoch veröffentlichten englischen
i brüil ""Ischen Denkschriften zur
'Kilg^uungsfrage nur sehr vorsichtig Stel-
ky " eme eingehende Prüfung der Auswirkun-
^gemachten Vorschläge in der kurzen Zeit
. Ätz. hat erfolgen können.
Hhilu E* Veröffentlichung der Denkschrift, so
de e* „Völkische Beobachte r", kann
slltz. Mert ermessen, den die Lonooner Regie-
allem diesem Dokument zuerkannt hat. Alles
in ^nommen, versucht die britische Regie-
i^eym' großem Wurf das Zustandekommen einer
Mein .fUen Abrüstungskonvention zu ermöglichen,
.iHbp^dfe Forderungen der Sicherheit, der
'iUtia, faßt, die nach ihrer Ansicht unter ....
Hy. ^urständen zu dem erstrebten Ziele süh-
b Vermittlungsaktion zwischen Deutschland
-se hxjst?rreich, so meint das Blatt weiter, könne
i il ki-S Denkschrift nicht in Frage kommen,
"rcht nur an Frankreich und Deutsch-
Mar'teu^rn ^ii alle an der Abrüstung inter-
tz, Staaten mit neuen Vorschriften wendet.
tzMird» sb hofft, daß die britische Regierung gute
die Annahme haben möge, daß ihre
d/ali .auf fruchtbarem Boden fallen. Zur
Aoba^?flchen Denkschrift sagt der „Völkische
Mst - daß diese vom Staatschef Mussolini
Ah en und am 3. und 4. Januar in Rom
"sttzH Mschen Außenminister Simon bei seinem
> Dj/ ^viftlich übergeben worden sei.
, Ht f„'l, ? utsche Allgemeine Zeitung"
die beiden Dokumente vielfache Pa-
A Der^l?n ^"stimmende Ge^ zuständi^n Prülaie'n durchgeiehen worSen sei. Die
vielw-s> Macdonalds sei keinesfalls aufge- PerofsenAichung ist im wesentlichen eine Zusam-
^turehr noch weiter ausgebaut worden.
^it bewert sei, daß die englische Denkschrift
"»dz n "derem Nachdruck die Rückkehr Deutsch- Anlassen und in niedreren Knrvkliken bereits
» blitze m und in den Völkerbund als we-
y.Vedingung einer Mächteeinigung hin-
ch die italienische Denkschrift spreche von
Mi,. °rpflichtung Deutschlands, nach Genf zu-
^Vsch°„ als Gegenwert für die Annahme der
"n Forderungen.
» englischen Presse.
M*iisttzn' 1. Febr. Die britische Denkschrift zur
gbfrage findet in der ganzen Londoner
^0ox.",esse warms Lob. Verschiedene Blätter
die um den letzten Versuch han-
^briistungskonferenz zu retten.
Fassungen in Italien.
Ub" Ki>s' In gut unterrichteten römi-
d> stm> " betont man, erfreulicherweise seien
1-^zurÄ^ ""d düs englische Memoran-
^bdüstungssrage aus demselben Geiste
^rfym' öerde Vorschläge versuchten, den Be-
der gegensätzlichen Standpunkte
E Uyz und Frankreichs gerecht zu wer-
dsJ" schnellstem Wege zu einer prakti-
sikhestfw» g öu gelangen/In der Art der
st^d Lösung seien jedoch die italieni-
deshalb überlegen, weil sie
d, a„^/"bsächlichen Bedürfnissen des Augen-
msd bx.u-doßt seien Das englische Memoran-
in Einleitung zwei Möglich-
/^^der Aufgabe gewisser Arten von
l/'behyr,"rch die bewaffneten Staaten oder
!>i° d^s gegenwärtigen Standes. Eng-
Konoide sich für die erste Lösung,
s^ktjs^r italienischen Regierung
skj b dz 'ch "icht in Erwägung gezv-
kj? Italien könne auf den Vorwurf,
Ab^?ndum bringe eine Ausrüstung statt
Etat,"'i"ug, erwidern, daß die Erhaltung
d/Hiy fr/ quo der bewaffneten Staaten im- österreichischen Beschwerden. Zugleich bringt
st/Me/^u einen greifbaren Erfolg insofern die Antwort zum Ausdruck, daß nach Ansicht
" bg Z.">ürde, als jeder weitere R ü- der Reichsregierung das Problem einer inter-
T>j, ,Ettlauf vermieden werde. nationalen Behandlung nicht zugänglich ist
''««Ich- P,.„, „hnl dl- DnchchnM "i-I-m W-,- nlchl ,-l-It w-,d«
F-br. In offiziellen Kreisen hat ÄltkM
AÄchey weder zur englischen, noch zur ita- Wien, 1. Febr. Im niederösterreichischen
mchrsk^Enkichrift sich geäußert. Die englische Landtag kam bei der Beratung einer Gesetzes-
> - deren Bedeutung man höher einzu- Vorlage über das Verbot der Betätigung von
er
kreitaK, 2. kskrurw 1934
HeidÄkrserVolksbM
drei Tag«
auf
kann.
Wien, 1. Febr. Im niederösterreichischen
v o
Paris, 1. Febr. Der „Intransigeant" veröffent-
licht die ausführliche Zusammenfassung einer Er-
klärung, die Papst Pius Xl. gegenüber einem Ver-
treter dieses Blattes gemacht habe. Das Blatt be-
merkt dabei, daß diese Zusammenfassung von einem
Die
hat
Regierungskom-
auf Grund des
schleunige Rückkehrder menschlichenGe-
sellschajtzuJesusChristus. Das sei das
erste und ernsteste Problem, das die Regierungen
zu lösen hätten. Von der Lösung dieser Frage
hänge der Frieden der Welt ab. Alle diese Uebel
seien eine Folge des letzten Krieges, von der nicht
nur die besiegten Völker betroffen worden seien,
sondern die auch schwer aus denjenigen Völkern la-
steten, die daran nicht teilgenommen hätten, und
selbst auf denjenigen, die aus ihm siegreich hervor-
gegangen seien. Man habe eine Zeitlang gehofft,
daß die Krise langsam beseitigt werden könne, aber
die Erfahrung lehre, daß dies nicht der Fall sei und
daß die zahlreichen Fühlungnahmen zwischen den
Leitern oder Vertretern der verschiedenen Regie-
rungen zu unzureichenden Ergebnissen
geführt hätten. Daraus folge, daß die zwischen den
Völkern bestehende Spannung ständig zunehme,
ohne daß man wisse, was geschehen solle, um diese
Entwicklung aufzuhalten. Die Völker hätten di-
plomatische Abkommen vorbereitet, feierliche Pakte
gewollt. Aber der Friede könne nicht nur in sol-
chen Schriftstücken enthalten, sondern er müsse ge-
wollt sein. Im weiteren wandte sich der Papst
gegen die Uebersteigerung des Nationalismus und
ging dann auf die Fragen der Missionen und der
Erziehung ein.
Der Papst für den Frieden der Wett
Mlkkthr Lrr imnMKen AWschaft zu Asus Elmitus
Wiederherstellung des Kirchenfriedens in
Württemberg.
Stuttgart, 1. Febr. Im württembergischen
Innenministerium fand auf Veranlassung von
Präsident Dr. Mattheiß eine Aussprache zwi-
schen Vertretern der Kirche, des Staates und
den Vertretern der verschiedenen religiösen
Gruppen über die Lage der deutsch-evange-
liche Kirche Württembergs statt. Die unter
dem unmittelbaren Eindruck der Rede des
Führers in versöhnlichem Geiste geführten
Auseinandersetzungen können als der Ab-
schluß des kirchenpolitischen Streites in Würt-
temberg betrachtet werden. Von allen Anwe-
senden wurden in einer einstimmig gebillig-
ten Erklärung Richtlinien aufgestellt, nach
denen die Beziehungen der verschiedenen
Gruppen endgültig geregelt werden sollen.
denen Anlässen und in mehreren Enzykliken bereits
vertretenen Ansichten. Es heißt darin u. a.:
Die Einstellung der Feinseligkeiten zwischen den
verschiedenen Völkern werde den Beginn des
wirklichenFrieden sreichesinder Welt
bedeuten. Der Friede sei weniger eine Tatsache
als eine Willensrichtung. Die Bemühungen zur
Wiederversöhnung könnten für die einen oder die
anderen Opfer der Eigenliebe fordern.
Aber es scheine, daß man durch solche Opfer das Er-
gebnis erzielen könne, das alle Staatsoberhäupter
und alle Völker seit dem Abschluß des letzten euro-
päischen Krieges vergeblich suchten. Man dürfe
sich nicht darüber täuschen, daß die Konfliktsgefah-
ren, wenn sie zur Wirklichkeit würden, Europa
und die ganze Welt in schlimme Uebel bringen und
vielleicht zum Zusammenbruch der ganzen christ-
lichen Kultur führen würden. Es gebe kein ande-
res Heilmittel gegen alle diese Uebel, als eine
der mit seinen Formationen die Bevölkerung
unterwerfen wolle, auf eine Entscheidung
drängten.
Zum Schluß meinte der sozialdemokratische
Landesrat, die Bildung einer gemeinsamen
Front der Bauern, Arbeiter und der freiheit-
lichen Bürger könne vor der nationalsoziali-
stischen Bewegung „retten". Die Arbeiter-
schaft sei bereit, die Krise verfassungsmäßig
beizulegen.
Die Polizeidirektion hat die Abhaltung des
für den 2. Februar geplanten Universi-
tätsballes verboten. Das Verbot
wird mit den Kundgebungen an den Wiener
Hochschulen vom 30. Januar und damit be-
gründet, daß die Veranstalter es unterlassen
hätten, Mitglieder der Regierung zum Ball
einzuladen.
Kairo, 1. Febr. Die 10. Tagung des Welt-
postvereins wurde heute vormittag durch den
aegyptischen Kronprinzen an Stelle des
erkrankten Königs eröffnet.
die Aufrüstung anbiete und gleichzeitig die übri-
gen Mächte zwingen wolle, ohne Probezeit ab-
zurüsten. Die angeblichen neuen Garan-
tien, die England anbiete, seien bereits von
England mehrmals durch, die Artikel des
Bölkerbundspaktes oder den Briand-Kellogg-
Pakt übernommen worden.
Herriot unzufrieden
Paris, 1. Febr. An den Gerüchten, die in
den letzten Tagen in den Wandelgängen der
Kammer umgingen, denen zufolge Herriot die
Absicht haben soll, den Vorsitz der radikalen
Kammergruppe niederzulegen, scheint etwas
Wahres zu sein. Zuerst hatte der sozialistische
„Populaire" behauptet, daß diese Absicht eine
Geste des Unwillens über die Zu-
sammensetzung der Regierung sei.
Neuerdings heißt es in den Wandelgängen, daß
gesundheitliche Rücksichten für Herriot maßgebend
seien, daß aber seine Parteifreunde, darunter
auch Chautemps, alles tun würden, um ihn
von seiner Absicht abzubringen.
Gemeindeärzten für die NSDAP, der sozial-
demokratische Landesrat Schneidmadl
auf den Fall Alberti zu sprechen. Er
führte aus, daß der Landesführer des nie-
derösterreichischen Heimatschutzes, Alberti, eine
Vollmacht des Bundessührers Starhemberg
zu Verhandlungen mit den Nationalsozia-
listen besessen habe. Diese Vollmacht sei
Alberti bei der Verhaftung des Gauleiters
Frauenfeld abgenommen worden. Alberti sei
aber so vorsichtig gewesen, diese Vollmacht
photographieren zu lassen. Verhaftet sei
Alberti worden, damit er über die Verhand-
lungen zwischen der Regierung, dem Heimat-
schutz und den Nationalsozialisten nicht wei-
terreden könne.
Der Aufruf des Bundeskanzlers vom Mitt-
woch sagte der Redner weiter, sei ebenso ge-
eignet, die Unruhe im Lande zu steigern, wie
die Aufrufe des Heimatschutzes. Oesterreich
befinde sich in einer schweren Krise. Ein Zei-
chen dafür sei, daß Starhemberg sich habe an-
maßen können, ein Notrecht in Oesterreich
auszurufen. Es seien Briefe vorhanden, die
etätigung von bewiesen, daß die Kreis« um Vizekanzler Z
Schriftleitung u. Geschäftsstelle: Heidelberg, Bergheimer Straße S9/61, Tel. IÄi/127. Er-
schäftsstunden: 7.36 bis 18 Uhr. Sprechstunden der Redaktion: 11.30 bis 12.16 Uhr. An-
zeigenschluß: 9 Uhr, Samstag 8.36 Uhr vorm. Für telefonisch übermrttelte Auftr rg« wird ke,n,
Gewähr übernommen. Postscheck-Konto Karlsruhe Nr. 8105. Geschäftsstelle rn Wresloch. Tel
Amt Wiesloch Nr. 204. Unverlangte Manuskripte ohne Ruckporto werden nicht zuruckgesandt.
Ner Mtimmmigskampf lm
Smrgebiet
Gegen unzulässige Einmischung.
Berlin, 1. Febr. Amtlicherseits wird mitge-
teilt:
Der landesverräterische Teil der Presse des
Saargebietes weist immer wieder darauf hin,
daß von deutscher Seite aus in unzulässiger
Weisse in den Saarabstimmungskampf einge-
griffen werde. Es wird behauptet, daß zahl-
reiche Personen aus dem Reiche in das Kaar-
gebiet kämen, um dort Terror zu verüben
und vor allem die Bevölkerung zu bespitzeln.
Dieses Treiben gefährde die freie Abstimmung
und die Sicherheit aller „Nichtgleichgeschalteten .
Diese Klagen werden zum Anlaß genommen,
in Eingaben an den Völkerbund und andere
interessierte ausländische Stellen die Verschie-
bung der Wahl für unbestimmte Zeit oder aber
die Besetzung des Saargebictes durch interna-
tionale Polizei oder gar durch französische Trup-
pen zu fordern.
Um dem Treiben der notorischen Landes- und
Volksverräter auf den geringsten Vorwand zu
entziehen, wird erneut darauf h'-ngewiessn, daß
die Führung des Abstimmun>kampfes inner-
halb des Saargebietes lediglich Aufgabe
und Recht der Saarländer selbst ist.
Jede Einuischung von Unberufenen, seien es
Amts- oder Parteistellen oder Privatpersonen,
in den Abstimmungskampf im Saargebiet hat
daher zu unterbleiben. Zukünftig wird un-
nach sichtlich gegen alle diejenigen vorge-
gangen werden, die sich im Saavgebiet in die
Politischen Angelegenheiten der Saarbevölke-
runq einmischen, besonders, wenn sie, wie dies
schon geschehen ist, in unwahrer Weise irgend-
welche Beziehungen zu Amts- oder Parteistel-
len vorspiegeln.
„Saarbrücker Zeitung"
verboten.
Saarbrücken, 1. Febr.
Mission des Saargebietes ,
8 6 Absatz 2 und 3 in Verbindung mit 8 3 Ab.
satz 1 der Verordnung vom 18. Juni 1923, be-
treffend Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der
öffentlichen Sicherheit im Saargebiet, die
„Saarbrücker Zeitung" wegen des Artikels
„Sturmangriff am 30. Januar" in Nummer
31 vom 1. Februar auf drei Tage verboten.
Deutsche Antwort nach Men
Berlin, 1..Febr. Der Reichsminister des
Auswärtigen, Freiherr von Neurath, hat
heute nachmittag den österreichischen Gesand-
ten, Herrn Tauschitz, zu sich gebeten und
ihm die Antwort der Reichsregierung auf die
am 17. v. Mts. überreichte Note ausgehäy-
digt, worin die Beschwerden der österreichi-
schen Regierung über angebliche Einmischun-
gen Deutschlands in die innerösterreichischen
Angelegenheiten enthalten waren.
Die deutsche Antwort stellt noch einmal die
grundsätzliche Haltung der Reichsregierung
gegenüber dem österreichischen Problem fest
-md widerlegt auf Eru"d der angestellten
Ermittlungen Punkt für Punkt die einzelnen
österreichischen Beschwerden. Zugleich bringt
Srhgit?^s: Durch Botenzustellung und Post monatlich 2.00 bei oer Geschäftsstelle ab-
Mffl Einzelnr. 10 Erscheint wöchentlich 6 mal. Ist die Zeitung am Er
Mgik? verhindert, besteht kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die einspaltig«
vej g?fs^rzeile 46 mm breit) 7 Reklamen: Die 70 mm breite Millimeterzeile 25 /H/.
"chtlicher Beitreibung oder Konkurs erlischt jeder Rabatt. Gerichtsstand: Heidelberg.
Nettogen: Sonntag der Seele/Setmatwarte/ IWrnsKast und Kunst KatßMcheWett / Eoztaie Aeltsragen/ Lesestunde/ Aus der Wett der Frau
schätzen scheint, als die italienische, ist bereits
eingehend geprüft worden. Doch weist man dar-
auf hin, daß der Ministerpräsident erst am Mitt-
woch das Außenministerium übernommen und
deshalb nicht Zeit gehabt habe, sie selbst durch-
zusehen.
Das Urteil der Presse über beide Denk-
schriften ist nicht gerade ermutigend.
Man kann es als Ablehnung des englischen
Vorschlages bezeichnen, obwohl einige Blätter
versuchen, diese Ablehnung mit angeblichen Vor-
behalten zu umgehen. Der offiziöse „Petit Pari-
sten" will den englischen Beitrag zur Abrüstunas-
frage nicht ohne weiteres ausschalten, da die
Verständigung zwischen Paris und London über
viele Anregungen durchaus möglich sei. Leider
ergäben sich aber, wenn man auf die Einzelhei-
^!am^^chtigung^und"üer A^stu^Vinheitlich ten eingehe, sehr ernste Meinungsverschieden-
^aht, die nach ihrer Ansicht unter den Heiken. Frankreich fordere eine substantielle Rü-
stungsherabsetzung der am stärksten gerüsteten
Armeen, nicht aber die Aufrüstung Deutschlands.
„Oeuvre" nennt das englische Dokument wenig
befriedigend für Frankreich, weil es Deutschland
Echo der Abrüstungs-Vorschläge
Bestimmen / Gute Ausnahme tn England und in Natten / Ablehnung tn Weis
E^.^vknahme der Abrüstungsdenkschristen.
tzr * V"U»er Pressestimmen.
1'. FE- Die Berliner Presse nimmt zu
? Mittwoch veröffentlichten englischen
i brüil ""Ischen Denkschriften zur
'Kilg^uungsfrage nur sehr vorsichtig Stel-
ky " eme eingehende Prüfung der Auswirkun-
^gemachten Vorschläge in der kurzen Zeit
. Ätz. hat erfolgen können.
Hhilu E* Veröffentlichung der Denkschrift, so
de e* „Völkische Beobachte r", kann
slltz. Mert ermessen, den die Lonooner Regie-
allem diesem Dokument zuerkannt hat. Alles
in ^nommen, versucht die britische Regie-
i^eym' großem Wurf das Zustandekommen einer
Mein .fUen Abrüstungskonvention zu ermöglichen,
.iHbp^dfe Forderungen der Sicherheit, der
'iUtia, faßt, die nach ihrer Ansicht unter ....
Hy. ^urständen zu dem erstrebten Ziele süh-
b Vermittlungsaktion zwischen Deutschland
-se hxjst?rreich, so meint das Blatt weiter, könne
i il ki-S Denkschrift nicht in Frage kommen,
"rcht nur an Frankreich und Deutsch-
Mar'teu^rn ^ii alle an der Abrüstung inter-
tz, Staaten mit neuen Vorschriften wendet.
tzMird» sb hofft, daß die britische Regierung gute
die Annahme haben möge, daß ihre
d/ali .auf fruchtbarem Boden fallen. Zur
Aoba^?flchen Denkschrift sagt der „Völkische
Mst - daß diese vom Staatschef Mussolini
Ah en und am 3. und 4. Januar in Rom
"sttzH Mschen Außenminister Simon bei seinem
> Dj/ ^viftlich übergeben worden sei.
, Ht f„'l, ? utsche Allgemeine Zeitung"
die beiden Dokumente vielfache Pa-
A Der^l?n ^"stimmende Ge^ zuständi^n Prülaie'n durchgeiehen worSen sei. Die
vielw-s> Macdonalds sei keinesfalls aufge- PerofsenAichung ist im wesentlichen eine Zusam-
^turehr noch weiter ausgebaut worden.
^it bewert sei, daß die englische Denkschrift
"»dz n "derem Nachdruck die Rückkehr Deutsch- Anlassen und in niedreren Knrvkliken bereits
» blitze m und in den Völkerbund als we-
y.Vedingung einer Mächteeinigung hin-
ch die italienische Denkschrift spreche von
Mi,. °rpflichtung Deutschlands, nach Genf zu-
^Vsch°„ als Gegenwert für die Annahme der
"n Forderungen.
» englischen Presse.
M*iisttzn' 1. Febr. Die britische Denkschrift zur
gbfrage findet in der ganzen Londoner
^0ox.",esse warms Lob. Verschiedene Blätter
die um den letzten Versuch han-
^briistungskonferenz zu retten.
Fassungen in Italien.
Ub" Ki>s' In gut unterrichteten römi-
d> stm> " betont man, erfreulicherweise seien
1-^zurÄ^ ""d düs englische Memoran-
^bdüstungssrage aus demselben Geiste
^rfym' öerde Vorschläge versuchten, den Be-
der gegensätzlichen Standpunkte
E Uyz und Frankreichs gerecht zu wer-
dsJ" schnellstem Wege zu einer prakti-
sikhestfw» g öu gelangen/In der Art der
st^d Lösung seien jedoch die italieni-
deshalb überlegen, weil sie
d, a„^/"bsächlichen Bedürfnissen des Augen-
msd bx.u-doßt seien Das englische Memoran-
in Einleitung zwei Möglich-
/^^der Aufgabe gewisser Arten von
l/'behyr,"rch die bewaffneten Staaten oder
!>i° d^s gegenwärtigen Standes. Eng-
Konoide sich für die erste Lösung,
s^ktjs^r italienischen Regierung
skj b dz 'ch "icht in Erwägung gezv-
kj? Italien könne auf den Vorwurf,
Ab^?ndum bringe eine Ausrüstung statt
Etat,"'i"ug, erwidern, daß die Erhaltung
d/Hiy fr/ quo der bewaffneten Staaten im- österreichischen Beschwerden. Zugleich bringt
st/Me/^u einen greifbaren Erfolg insofern die Antwort zum Ausdruck, daß nach Ansicht
" bg Z.">ürde, als jeder weitere R ü- der Reichsregierung das Problem einer inter-
T>j, ,Ettlauf vermieden werde. nationalen Behandlung nicht zugänglich ist
''««Ich- P,.„, „hnl dl- DnchchnM "i-I-m W-,- nlchl ,-l-It w-,d«
F-br. In offiziellen Kreisen hat ÄltkM
AÄchey weder zur englischen, noch zur ita- Wien, 1. Febr. Im niederösterreichischen
mchrsk^Enkichrift sich geäußert. Die englische Landtag kam bei der Beratung einer Gesetzes-
> - deren Bedeutung man höher einzu- Vorlage über das Verbot der Betätigung von