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Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 1-76)

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Nr. 31 - Nr. 40 (7. Februar - 17. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43180#0346
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Nr. »4

Gamstag, d« 10. Februar 1M4


Rach dem Srkan
Fünf Todesopfer in Dänemark / Tausende
von Häusern beschädigt

Ser umgedrehte Spieß
Sechs Räuber, ein Schlafpulver und ein Bauer.

Betondecke ein. wobei der Ingenieur
my und zwei Arbeiter den Tod fanden.
Zwei Arbeiter wurden verletzt. Di«
des Unglücks ist noch nicht bekannt.
Sechs Todesopfer beim Brande des
Elektrizitätswerkes in Tsitsikar
Charbin, 9. Febr. In Tsitsikar
das Elektrizitätswerk nieder. Sechs
kamen dabei ums Leben. , stilt»
Die Behörden vermuten, daß es sich
Anschlag kommunistischer Chinesen

Kopenhagen, 9. Febr. Der Sturm, der
gestern auch Dänemark heimsuchte, war von
orkanartiger Stärke. Der angerichtete Schaden
läßt sich noch nicht übersehen. Die Zahl der be-
schädigten Häuser im ganzen Lande geht in die
Tausende.
Gewaltig ist die Zahl der umgelegten Bäume,
Mühlen und Schornsteine. Der Sturm hat ins-
gesamt iünf Todesopfer gefordert.
Auf der Insel Fünen ist ein Arbeiter beim
Freilegen einer durch Baumsturz gesperrten
Straße von einem fallenden Baum erschlagen
worden. Ein alter Mann ist bei der Ausbesse-
rung des beschädigten Daches vor Anstrengung
gestorben. Groß ist die Zahl der während des
Sturmes verletzten Personen.
In Kopenhagen mußten acht Fußgänger und
mehrere umgeworfene Radfahrer ärztliche Hilfe
in Anspruch nehmen. Der Eisenbahnverkehr er-
litt erhebliche Verspätungen, da umgestürzte
Bäume die Schienen versperrten.
Zahlreiche Schiffe find auf Grund geraten.
Bei Thyboroen strandete ein schwedischer Damp-
fer, dessen 20köpfige Besatzung mit der Ret-
tungsleine an Land gebracht werden mußte. Im
Hafen von Kopenhagen riß sich ein 5000 Ton-
nen großer Dampfer von der Vertäuung los
und wurde vom Sturm hin und her getrieben,
bis er nach drei Stunden von einem Schlepper
wieder vertäut werden konnte.

Süddeutsche NationalseWiele
im Sommer 1934
Rudolstadt, Weißenburg und Wunsiedel.
München, 8. Febr. Um den wichtigsten deut-
schen Landschaftsbühnen einen bedeutsamen
kulturellen Hintergrund zu geben, haben sich
,die Städte Weißenburg und Wunsie-
idelin Bayern und Rudolstadt in Thürin-
gen geeinigt, ihre Theater in einem gemein-
schaftlichen Betrieb zu vereinigen. Dadurch wird
es möglich sein, während der Monate Mai bis
September mindestens 30 Berussschauspieler zu
beschäftigen.
Dem Kuratorium dieser vereinigten National-
festspiele Rudolstadt, Weißenburg und Wunsie-
del gehört u. a. auch Ministerialrat Otto Lau-
binger, der Präsident der Reichstheaterkam-
mer, an.
SroMurr in rimr Klosteranstalt
Brandstiftung einer Verkrüppelten
Mindelheim, 9. Febr. In der Mädchenabtei-
lung St. Maria der Heil- und Pflsgeanstalt
Ursberg brach heute früh ein Brand aus, der
rasch um sich griff. Der Mittelbau mit der Ka-
pelle fiel dem Feuer zum Opfer. Sämtliche
Kinder konnten gerettet werden.
Die im Kloster selbst aus Schwestern gebil-

Ein Schweizerroman von Berg und Tat
von Edward Stilgebauer.
Oopyrixkt bv UroiuetlieaZ-Vei-Iax Or. llickikickcer.
^röbenrell bei blüncden.
60) (Nachdruck verboten.)
In den letzten Jahren, die nun hinter ihm
lagen, war er, der gefeierte Künstler, alles an-
dere, denn eine gleichgültige Nummer unter
hundert andern Nummern gewesen! Seinem be-
rühmten Namen hatte sich jed« Tür ohne Zö-
gern erschlossen. Wenn er in den Palasthotels
aufgetaucht war, hatten die einen gedienert und
die anderen die Köpfe zusammengesteckt. Und
nun?
Seitdem er infolge seines Leidens nicht mehr
vor der Öffentlichkeit zu spielen vermochte,
hatte sich das Blättchen gewandt.
Die Zeitungen, die ab und zu am Anfang
noch eine kurze Notiz Mer sein Befinden ge-
druckt hatten, schwiegen. Verflogen der Tages-
ruhm, denn das Publikum vergaß gar rasch.
Die Konzertagenturen hatten kein Interesse
mehr an ihm. Ein Geigenvirtuose mit einem
Gehörleiden, ein Musiker, der kaum mehr den
Ton des eigenen Instrumentes vernahm, ein
nervöser Mensch, den die ewigen Schmerzen
unausstehlich machten!
Wer gab dafür wohl noch einen Hundert-
frankenschein aus? Trotz Luciennes und ihrer
aufopfernden Liebe!
Versunken in solche trüben Gedanken, saß
das Himmelsguckerli in dem Wartezimmer und
schaute zerfahren zum Fenster hinaus. Hinüber
in den Parc des Caux Vives, dessen hohe
Bäume sich schon herbstlich zu färben begannen.
Gelangweilt griff es bald nach einer hier auf
dem Tische umherliegenden Illustrierten Zeit-
schrift. Es war noch ein aus dem vorigen Jahre
datiertes Heft des „Daily Mirror", -in d-m es
auf einen Aufsatz aus der Feder John ' .bsons
stieß.

Gefängnis, drei weitere Angeklagte
Geldstrafe bzw. zwei Monate Gefäng

dete Feuerwehr trat dabei zum erstenmal«
in Aktion.
Der Brand wurde dann im Verein mit der SA
und dem Arbeitsdienst von Thannhausen mit
fünf Motorspritzen «bekämpft.
Es handelt sich um B r an d st is tun g. Ein
31 Jahre altes schwer verkrüppeltes tschechisches
Mädchen, das jedoch geistig normal ist, hat das
Feuer gelegt. Es hat die Tat bereits gestanden.

„Sie hätten ein Wunder an ihr vollbracht,

In der Nähe von Minden wurden sechs ihnen einen Platz im Heuschober an.
langgesuchte Schwerverbrecher, welche die ganez
Umgegend unsicher machten, festgenommen. Die
Polizei schätzt ihre Straftaten auf mindestens
fünfzig, meist schwere Raubüberfälle. Die Ver-
haftung ist einem Bauern zu verdanken, dem
die Räuber auf den Leim gingen.
Eines Abends baten zwei angebliche
Wanderburschen den Bauern um ein
Nachtlager. Trotzdem sie alles andere als ver-
trauenerweckend aussahen, sagte ihnen der
Hofbesitzer zu. Als er aber für kurze Zelt aus
der Stube ging, beobachtete er durchs Fenster,
daß einer der beiden ein Pulver in den
Milchtopf schüttete.
Der Bauer benachrichtigte daraufhin die Po-
lizei. Seiner Frau jedoch trug er auf, die
Milch zur Zubereitung eines Eierkuchens
zu verwenden, den er den beiden Burschen zum
Abendessen vorsetzte. Zum Schlafen wies er

abA
morgen um 3.30 Ühr das Urteil der Großen mit der Ermordswn einen Spaziergang
Strafkammer verkündet. ... -s »u
Der Angeklagte Iss, Direktor der Zweig-
niederlassung Hannover der «Kohle-AG. Magde-

ero,
deutf,
ten internationalen Messe «beteiligen. Sie "wird
von dem starken deutschen Lebenswillen Zeugnis
ablegen und den in- und ausländischen Käufer
über deutsche Arbeit auf allen Gebieten der
Wirtschaft unterrichten.
Das altbekannt« Bild der Leipziger Messe
wird in diesem Jahr ergänzt durch ein-
umfassende Schau von Erzeugnissen des
deutschen Landes an der Saar.
Auch das Ausland ist stark vertreten. Neben
zahlreichen ausländischen Einzelfirmen seren «be-
sonders als geschloffene Auslandsausstellungen
die italienische, südslawische, österreichische, in-
dische und japanische erwähnt.
Das Artest im Detmolder
Bestechlmgsvrozeß
Gefängnis- und Geldstrafen.
Detmold, 9. Febr. Im Bestechungsprozeß ge-
gen den gestern morgen durch Selbstmord aus
dem Leben geschiedenen ehemaligen Direktor
Nolte des Elektrizitätswerkes Lemgo und seine
Mitangeklagten wegen «Bestechung wurde heute
Strafkammer verkündet.
Der Angeklagte Iss, Direktor der Zweig-
niederlassung Hannover der Kohle-AG. Magde-
burg, wurde wegen aktiver Bestechung zu sechs
Monaten Gefängnis «verurteilt, ein Angeklagter
erhielt 1000 Geldstrafe bzw. vier Monate
Gefängnis, drei weitere Angeklagte 300
Geldstrafe bzw. zwei Monate «Gefängnis. Gegen
den letzten Angeklagten wurde das Verfahren
eingestellt.
Angluck auf Anglück
Deckeneinsturz fordert drei Todesopfer
Prag, 9. Febr. In der Färberei der Textil-
fabrik Sochor in König in Hof stürzte eine

wenn sie das Lehrbuch auch zu —
lichen Operationen zählt. Darum . -
„Darum, Herr Doktor?"
(Fortsetzung folgt.)

Sm Walde tmlrrt
Tragischer Tod einer jungen Frau
Oberwiesenthal, 9. Febr. Ein hier zur Er-
holung weilendes Ehepaar war mit dem Rodel-
schlitten nach Dellerhäuser gefahren. Trotz mehr-
facher Warnungen machten sich beide am Abend
auf «den Weg, um durch den Wald die Sach-
se n b a u d e zu erreichen.
Dabei kamen sie vom Wege ab und irrten
die ganze Nacht im Walde umher. In den
Morgenstunden brach die Frau vor Er-
schöpfung zusammen.
Der Mann versuchte, Hilfe zu holen, verirrte
f i ch aber von neuem. Er wurde später von
Gästen der Sachsenbaude aufgefunden.
Die Frau fand man t o t an der Stelle, wo
ihr Mann sie verlassen hatte. Der Mann «liegt
schwer krank darnieder. Es handelt sich um
die Eheleute Wendelstadt aus Berlin im
Alter von etwa 30 Jahren.
Dr. Goebbels eröffnet bie Leipziger
Meffe
Das Ausland wipi> stark vertreten sei«.
Leipzig, 9. Febr. Die diesjährige hiesig« Früh-
jahrsmesse wird am Sonntag, den 4. März,
11.15 Uhr, durch den Reichsminister «für Volks-
aufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels,

Wnuiw« hu>:. Denn nervöse Störungen Gi-
llus der Phantasie beruhen, und keine
schen Voraussetzungen haben, unterliege"
festen Willen des Behandelnden, der i ^c
Willen auf den Patienten übertragt. Das 7^.
der Fall Mademoiselle Lucienne Pom
Mädchen in einem gewissen Alter, die
Mann gesunden Haben, leiden an Aid
Störungen nur allzuleicht! Das war weiter
Wunder. Aber Sie?"
„Ich? Bei mir handelt es sich um ei" „w
leiden, Herr Doktor, das mir chronisch "st.Ate,
heilbar geworden zu «sein scheint! Ich pid
das Gehör für immer zu verlieren, und iw
Musiker, «dann ist es aus!"
Des Himmelsguckerlis Stimme hat^ h jd
tert. Nun waren seine Augen hilfesuch^"hzgd
das Gesicht Doktor Fouchards gerichtet,
der schüttelte den Kopf, vorwurfsvoll. 7^-
sagte er: „Unheilbar? Wie kommen Sie e u
lich auf diese verrückte Idee?"
„Weil mir kein Arzt zu helfen veri"
Herr Doktor!" -
„Kein Arzt, wirklich keiner, Meister? haß
Bei dieser Frage Fouchards «drängte.
Blut in das blasse Gesicht Edmondos.
Angst befiel ihn, «daß auch dieser, dem e „A
gegenübersaß, ihn wieder an die ChchN «
Klinik zur Vornahme der Radikaloperatlo"
weisen würde. Und nun geschah etwas ^,l
Tat Wunderbares. Dem Himmelsgucken
es vor, als ob Fouchard alle seine
aus seinem Innersten herauslese, denn der jh
Arzt und Menschenkenner erklärte: ZM'"
«bin nicht nur Mediziner, sondern Mensm,
ster, und ich kann es Ihne« vollkommen
fühlen, dar man fick nur dann zum aUW-iR-

Bald hörte man von dort kräftige
Schnarchtöne, welche die Wirkung dos
Pulvers verkündeten. Der Bauer ging mit drei
Polizeibenmten in «den Schober, um den Wan-
derburschen die Taschen zu durchsuchen. Der
Verdacht des 'Bauern bestätigte sich, -denn man
fand bei den «beiden vier schußbereite
Revolver, Einbruchswerkzeuge, falsche Pässe
und einen großen Geldbetrag sowie eine Tril-
lerpfeife.
Die schweren Jungens wurden «dann gefesselt,
ohne «daß sie aufwachten, Als der Bauer nichts,
ahnend auf der Trillerpfeife pfiff, hörte
man, wie auf das Signal hin ein Auto anfuhr
und sich mit abgeblendeten Lichtern dem Hofe
näherte. Mit Hilf« von SA. und Polizei wur-
den die in dem Auto sitzenden vier Kompli-
cen nach kurzer Gegenwehr festgenommen.

Der Mädchemnord auf dem Eichsfeld«
aufgeklärt. .
Kassel, 9. Febr. Der Mädchenmord bm
kungen fand eine überraschende Aufklw^Z
Der Junglehrer Robert Tischbern A
Gernrode, der nurer dringendem Tatver
verhaftet wurde, legte jetzt ein umfassendes
ständnis ab.
Der Verhaftete gibt zu, am Sonntag -Ar'
...it der Ermordeten einen Spaziergang " hxsi
nommen zu haben. Unterwegs kam es i" Air
tigen Auseinandersetzungen, in deren
der Verhaftete di« Waffe gegen seine Beg
rin richtete und diese tötete. , „xet
lieber die Beweggründe zu der Tat verw .lp
daß Tischbein sein Verhältnis zu Toni § P
Haus lösen wollte, da er bereits ander
zig verlobt war.
München, 9. Febr. Wegen des für
den 10. Februar, angsfetzten Empfanges iAp
Reichspräsidenten hat die für
Tag anberaumte Tagung des Reichsfr^
verrehrsrates in München abgesagt w«
müssen.

„Der Triumphzug Edmondo Amorettis."
Sein erstes großes Konzert in den Music
Halls.
Spiel des blinden Zufalls, der es so gewollt
hatte, daß das Himmelsguckerli hier noch ein-
mal des Abgrundes ganze Tiefe empfand!
Die, wie es meinte, unüberbrückbar« Kluft,
die das Heute von diesem verlorenen Gestern
schied.
Und je länger der Mieister hier saß und war-
tete, je tiefer er sich in seine Pessimistischen Ge-
danken hinein versenkte, desto mehr schwand
das Vertrauen, das ihm Lucienne noch vor
einer Stunde'gepredigt hatte und mit dem er
den Garten der Villa Fouchard betreten hatte.
In einem Maße, daß der Kranke kaum mehr
die ermüdende Schwere dieser ungebührlich
langen Wartezeit «empfand. Eine Tür öffnete
und schloß sich wieder, nachdem die assistierende
Schwester die an die Reihe kommende Nummer
aufgerufen hatte.
Langsam leerte sich Fouchards Warteraum.
Es waren schließlich außer ihm nur noch
zwei Personen da, als «die Stimme endlich
„Nummer 34" rief!
Müde erhob sich das Himmelsguckerli. Doch
da streckte ihm der Arzt im weißen Kittel beide
Hände entgegen. „Sie sind also der große Amo-
retti?" ... .
Ob «solch unerwarteter Begrüßung fand das Dann schien er sich zr
Himmelsguckerli zunächst gar keine Worte. tig! Mademoiselle Li
Dr. Fouchard erklärte: „Schwester Louise
hat mir Ihre Anwesenheit in meinem Warte-
zimmer verraten, Meister. Sie hat Sie nach
einem alten Bilde in der „Illustrierten" wie-
der erkannt! Oh, sie ist so ungeheuer musikalisch!
Und ich selbst! Ich habe Sie in der Großen
Oper gehört! Unvergeßlich!"
Ein Pasteurkops neigte sich
Ein weißer, spitz geschorener Br—.
gelichtete, aber vollkommen gebleichte Haare tor Fouchard aus.
verliehen diesem fast priesterliche Würde, der . rin — -> ,
aber das freundliche Lächeln Les «feingeschnitte- Herr Doktor, behauptet Lucienne.
nen Mundes und das hinter den scharfen Glä- Fouchard lachte von Herzen. „Ein Wunder,
fern der goldenen Brille noch jugendlich aus- Meister? Eines, Las seine sehr natürlichen

Nrurr EtratMawnllug
des Ingenieurs Cosyns Ao-
Brüssel, 9. Febr. Der Mitarbeiter rw" ^it
sessor Piccard, Ingenieur Cosyns,
Piccard bereits einen Stratosphärenflu-I
nommen hat, bereitet für das FrühM Ha"
neuen Flug «in die Stratosphäre vor. D^.Gli-
der Gondel ist nahezu fertig
KältMM lm Mn -er BettiE
Staaten
Rekordkälte — Eine Anzahl TodesopEft
Newyork, 9. Febr. Die Ost- und ^Da-
staaten werden seit gestern von einer ufW
lichen Kältewelle heimgefucht. Im zß
und Straßenbahnverkehr kam es
erheblichen Störungen. Die Schiffahrt
teilweise eingestellt werden. Heute früh a ß
hier in Newyork etwa 24 Grad K?
unter Null gemessen. Die Obdachlose"»
-t v künifte sind überfüllt. Die Notstandsaro
5 Betnebsemherten «der mußten eingestellt werden. Etwa 80 000
utschen Industrie werden sich an dieser groß- beitslose sind davon «betroffen aä«
" Auch in Washington herrscht ungewö«
Kälte. Der heutige Freitag war mit
unter Null der kälteste Tag sert ii B
Jahrx 1912. Di« Folgen für die
ein mäßiges subwopisches Klima c<
Bundeshauptstadt sind schwer. M
Personen sind erfroren,
führte zu zahlreichen Unfällen.
In den «Gebirgsgegenden erreichte das .
mometer einen noch tieferen Stand. I"
Point (New Jersey) wurden 4 0 Gra d K " zst
gemessen. Zum erstenmal seit 60 Jaht°"
der Ontario-See wieder zugefroren.

blitzende Feuer klarer und kluger Augen wider- Gründe hat.
sprachen.
Dem Himmelsguckerli wurde ganz warm ums
Herz.
Seit seiner Flucht aus London und dem
ruhelosen Umherirren durch die Staaten Euro-
pas war es hier im Hause Fouchards das erste-
mal, daß man es wieder so, wie einst in des
Glanzes fernen Tagen begrüßt hatte.
Doktor Fouchard nahm auf seinem Schreib-
sessel Platz. Er bat das Himmelsguckerli, sich
ihm gegenüber zu setzen, und erteilte Schwester
Louise, die den «Künstler noch immer voll Be-
geisterüng betrachtete, einen Wink, «daß er mit
seinem Patienten allein zu sein wünsche.
Schwester Louise ging mit einem leisen Seuf-
zer. Fouchard entschuldigte lachend: „Die «gute
Schwester Louise! Sie ist eben für ihren Beruf
gar zu überspannt!"
Da das Himmelsguckerli auf diese Bemer-
kung des Arztes nichts erwiderte, fragte Fou-
chard: „Sie suchen mich in meiner Eigenschaft
«als Arzt auf, Meister?"
„Das Himmelsguckerli bejahte und fügte dem
her: „Ich habe so viel von Ihnen gelesen und
gehört, Herr Doktor Fouchard. Und dann! Ma-
demoiselle Lucienne Pontaise empfahl mich an
Sie!"
- Ein Paar Sekunden nur überlegte Fouchard.
M erinnern. „Richtig! Rich-
, , lucienne Pontaise, deren
Mutter eine Studentenpension in der Rue Ca-
lawe betreibt!"
„Dieselbe, Herr Doktor!"
„Ein eigenartiger Fall von Hysterie! Die
Dame hatte sich erkältet, und da -der Husten un- . . »„in-, ,
geheuer hartnäckig war, sollte er in ihrer Ein- fühlen^ daß man sich nur dann zum
bi-ldung unbedingt der Beginn einer Lungen- entschließt, wenn jedes andere Mittel "'Ke
vor Edmondon. tuberkulöse sein. Meine Methode hat sie gründ- Die Aufmeißelung des Felsenbeines, VA p. stit,
ollbart noch uw lich von diesem Irrtum kuriert!" führte Dok- sich offenbar «fürchten, ist ja keine K^Khk-
tor Nruckmrd aus wenn sie das Lehrbuch auch zu den E'
 
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