ekike r
Dienstag, WLsW'HW
verzweifelt vor den Heldentaten ihres eigenen
Geschöpfes Japan stechen. — Soweit dieser chinesi-
sche Gewährsmann.
*
Sicher ist, daß wir unter weiterer Berücksichti-
gung der inneren Kämpfe Chinas, bei Lenen der
Feudalismus und der Kommunismus die wich-
tigste Rolle spielen, erst am Anfang wichti-
ger Entwicklungsvorgange im Fer-
nen Osten stehen. Welche Rolle dabei dem
-neuen mandschurischen Kaiser zufällt, wird schon
die allernächster Zeit lehren.
SA-Wem M Stahlhelm
Berlin, 3. März. Aus zahlreichen Anfragen
über das Abkommen, das am 23. Januar 1934
betress SA R I zwischen dem obersten SA-
Führer und dem Stahlhelm — BdF. — ab-
geschlossen wurde, teilt der Bundesführer des
Stahlhelms folgendes mit:
Durch dieses Abkommen des obersten SA-
Führers — also des Führers selbst — mit der
Gegenzeichnung des Stabschefs ist das Ver-
hältnis zwischen SA R I und dem Stahlhelm
völlig geklärt und geregelt. Hiernach treten
möglichst alle Stahlhelmkameraden zwischen 35
und 45 Jahren in die SA-R I. Gleichzeitig
' können sie Mitglieder des Stahlhelm bleiben.
Diejenigen Kameraden, die aus körperlichen
oder beruflichen Gründen, z. V. wegen Kriegs-
verletzung, sich nicht in der SA-R I betätigen
Können, verbleiben wie bisher im Stahlhelm
'— B.d.F. — dessen wehrsportliche Betätigung
auf die SA und SA-R I übergegangen ist.
Für diejenigen Kameraden, die hernach nur
'Mitglieder des Stahlhelms sind, gilt folgende
Anordnung:
„Meine (d. h. des obersten SA-Führers)
nachfolgende Anordnungen berühren das
Fortbestehen des Stahlhelm, Bund der Fdont-
soldaten nicht. Dieser stellt eine Vereinigung
von Kriegsteilsnehmern und solchen Männern
über 35 Jahre dar, welche als Träger der
Tradition des Frontsoldatenerlebens für ge-
eignet gehalten werden. Der Bund ist dem
Führer unterstellt, er wird vom Bundesführer
Seldte geleitet. Im Einverständnis mit die-
sem weise ich darauf hin, daß die bisherige
Vundestracht mit der roten Hakenkreuzkampf-
binde auch weiterhin von den Bundesmitglie-
dern, soweit sie nicht der SA-R I angehören,
getragen werden kann."
Hinsichtlich der Eingliederung selbst spricht
bas erwähnte Abkommen die Erwartung aus.
daß diese „Zusammenfassung von SÄ und
SA R I reibungslos und harmonisch vor sich
geht und dast von keiner Seite auf den Ein-
zelnen ein Zwang ausgeübt wird."
Nach diesen klaren Bestimmungen des Ab-
kommens vom 25. Januar 1934 verstoßen alle
eigenmächtigen Handlungen, die auf eine
Schädigung oder teilweisen Auflösung des
Stahlbelm hinauslaufen, einerseits gegen die
ausdrücklichen Anordnungen des Führers und
des Stabschefs, andererseits auch gegen die-
jenigen des Vundesfllhrers des Stahlhelms.
Wer M ble Wen
RMtzmksMKrr?
Las dentsche Volk soll entscheide«.
Nerliu, 8. März. Die Reichsf-sudeleitung hat
unter Mitarbeit Les Re-ichsverbawdes Deutscher
Rundfunkteilnehmer e. V. ein großes Preis-
ausschreiben erlassen, das unter dem Motto
stecht: „Das deutsche Volk sucht sich seinen besten
Rundfunksprecher aus." Der Wettbewerb soll am
15. März beginnen und steht allen deutschen
Männern und Frauen offen mit dem Ziele, die
besten Rundfunksprecher zu finden und durch Preise
auszuzeichnen. Der Reichsverband wird im Laufe
Les Frühlings und Sommers in 1000 Kreis-
gruppen Lunte Rundfunkabende ver-
anstalten, bei denen die anwesenden Volksgenos-
sen die besten Rundfunksprecher und Sprecherin-
nen aus ihrem Kreis aussuchen sollen. Es sind für
die besten Sprecher Preise bis zuLOOO Mk.
vorgesehen. Die näheren Bedingungen gibt der
Reichsverband bekannt. Der Wettbewerb in den
Ter neue Kurs der spamschen Regierung
Bor Verhandlungen mit Rom / Schutz für das wWM BrMHM
Abrürkrn vom Linkskurs
L. Madrid, S. März.
Der radikale Deputierte Roi-g Ibanez, der
nach Lerroux die bedeutendste Rolle in der Regie-
rungspartei der Mitte spielt, erklärt« in einer
Unterredung, daß ^sofort mit dem Heili-
gen Stuhl verhandelt wird" und zwar
zunächst über alle Angelegenheiten, die verfas-
sungsmäßig noch nicht -festgelegt sind. Was in die
Verfassung hereingenommen wurde, aber nicht
hineingehört, soll durch Beschlüsse der Volksvertre-
tung wieder herausgenommen werden. „Die Un-
antastbarkeit der von den konstituierenden Cortes
angenommenen Gesetze sei ein Mythus." Der neue
spanische Staat solle sich das sichern, was den spa-
nischen Monarchen vom Heiligen Stuhl als „rega-
lias" Anerkannt worden -waren.
Um der Lurch -die marxistischen Gewalttaten er-
schütterten sozialen Ordnung eine Stütze zu ver-
schaffen, verlangt Roig Ibanez die sofortige Ein-
bringung -eines Gesetzes, wonach Angriffe auf die
bewaffnete Macht des -Staates mit Todesstrafe ge-
ahndet werden, ebenso politische Morde.
Bezüglich der kirchlichen Beerdigungen auf den
spanischen Friedhöfen veröffentlicht die amtliche
„Gacetta" Ausführungsbe-stimmungen zum Gesetz
vom 30. Januar 1932 über -die Verweltlichung aller
spanischen Friedhöfe, -die eine -der ersten parlamen-
tarischen „Großtaten" der marxistischen Cortes ge-
wesen ist. Die neuen Vorschriften, die den Zorn
des Blattes „Socialista" hervorger-ufen haben, be-
stimmen, daß ein religiöses Begräbnis
auf Wunsch der Hinterbliebenen -gesichert und ge-
schützt werden muß. Bisher hatten marxistische Ge-
meindevertreterverwaltungen, gestützt auf Len
sektierisch gehaltenen Text Lee gemannte« Gesetzes,
die religiösen Begräbnisse als „friedenstörend"
überhaupt verweigert gehabt.
Im Zusammenhang mit dieser Nachricht ist in-
teressant, zu hören, daß z. in Toledo im Januar
von 396 Begräbnissen nur 11 ohne Zuziehung der
Geistlichkeit erfolgten. In Huelva waren von 119
Begräbnissen nur 4 religionslos! In -vielen Ge-
meinden ist überhaupt keine religionslose Bestat-
tung verlangt worden. Wegen einer -lächerlich
geringen marxistischen Minderheit sind also seiner-
zeit religionssoindliche Gesetze geschaffen worden.
In völliger Bestätigung dessen, was wir im letz-
ten -Bericht ausgeführt, sind aus dem Ministerium
Lerroux die Vertreter des Linkskurses, Innenmi-
nister Barrios und Finanzminister Lara, ausge-
schieden. Di« Spaltung im radikalen Lager ist also
vollzogen. Lerroux hat sich als Anhänger eines
gemäßigten Rechtskurses erwiesen. Ein kleines
Intermezzo hat sich durch Eingreifen des Staats-
präsidenten Attala Zamorra abgespielt: Ler-
roux wollte das Ausscheiden der beiden Minister
nicht als Anlaß -zu einer Vollkrise gelten lassen und
gedachte, ohne weiteres sie durch zwei andere Män-
ner zu ersetzen. Der -Staatspräsident sah aber die
Krise wegen der Wichtigkeit der Leiden Posten als
hochpolitisch an -und befragte -die Parteiführer wie
den Lortespräsidenten. Da Gil Nobles -nur
den Linkskurs der ersten Regierung Lerroux bean-
standet hatte, aber bereit war, wie wir berichtet,
alle wirklichen Möglichkeiten Rechte—Mitte aus-
zuschöpsen, ist durch das Ausbooten der beiden
Linkspol-itiker Barrios und Lara zunächst -die Un-
terstützung durch die -Gruppe Gil Nobles', die
„Accion Populär", gegeben.
Jas Mell im Kölner Sandtverkskammerprozeß
Gefängnisstrafen Engels, Wolter, Pesch und
Köln, 5. März. Am Montag nachmittag wurde
in dem Kölner H-audwerkskammerProzeß das
Urt -eil verkündet:
Der Angeklagte Dr. Engels wurde wegen
fortgesetzter genossenschaftlicher Untreue in Tat-
einheit mit Untreue, wegen Unterschlagung und
Amtsunterfchlaguug, -wegen Vergehens gegen
8 274 StGB und wegen Vergehens gegen § 147
des Genos-senschafts-g'Sfetzes, sowie wogen Bilanz-
verschleierung zu einer Gesamtstrafe von fünf
Jahren Gefängnis, 500iT./k Geldstrafe
und zur Aberkennung der Fähigkeit zur Beklei-
dung öffentlicher A-smter verurteilt.
Es wurden weiter verurteilt: Der Angeklagte
Welter wegen fortgesetzter genossenschaftlicher
Untreue und Untreue, wegen Vergehens gegen
8 147 des Genossensch-nftsgef-etzes sowie wegen
Bilanzversch-leierun-g zu einer Gesamtstrafe von
zwei Jahren Gefängnis und 200
Geldstrafe.
Der Angeklagte Pesch ebenfalls wegen ge-
nossenschaftlicher Untreue und Untreue, wegen
Vergehens -gegen § 147 des Gen-os-senschaftsgefetzcs
sowie -wogen Bilanzverschleierung zu einer Ge-
samtstrafe von einem Jahr einem Mo-
nat Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe.
Der Angeklagte Thomas Esser wegen ge-
nossenschaftlicher Untreue und Untreue, wegen
Beihilfe zur Untreue und wegen Bilanzver-
schleierung zu sieben Monaten Gefäng-
nis und 200tT^k Geldstrafe.
Der Angeklagte Stelzmann wurde frei-
gesprochen.
Aus der Urteilsbegründung:
In der Begründung erklärte -der Vorsitzende,
daß es sich nicht um einen politischen Prozeß
gehandelt habe. Wenn die Angeklagten das den-
noch behaupten, so -sei d-er Zweck dafür durch-
sichtig. Gewinnsucht fei das Motiv ihres Han-
delns -gewesen und Gefälligkeit gegenüber ihren
Bekannten. Das Gericht habe es mit einem Kor-
Esser
ruptionsfall traurigster Art zu tun gehabt. Das
Volksvermögen sei schwer geschädigt worden.
Der Vorsitzende führte u.a. weiter aus: Die
Handlungen d-er Angeklagten müßten aus dem
Geist d-er damaligen Zeit verstanden werden.
Männer, die ihr Leben lang immer ehrsam -ge-
wesen seien, -hätten -auf der Anklagebank-g-esessen;
das sei mit dem allgemeinen Moralv-erfall der
Nachkriegszeit zu erklären, mit -der Herr-sckaft
des Schie'bertums und der Herrschaft des Geldes.
Aus solcher Geisteshaltung heraus hätten En-
gels, Welter und Pesch gehandelt. Bei Esser
sei es V e r-b l e n d ung gewesen. Er habe -be-
denkenlos Menschen geholfen und -sei -dadurch in
Schuld-Verstrickung geraten. Der Verdacht, sich
persönlich bereichert zu haben, sei jedoch bei
Effer nichtam Platze. Nur -im Falle Lö-
sing habe er seine Hände nicht rein -gehalten.
Man sei, so führte der Vorsitzende aus, es
dem Angeklagten Esser schuldig, daß sein
Bild m der Oefsentlichkeit nicht über Ge-
bühr befleckt werde.
Dieser Mann, der für -die S-aar, für die
n a ti o nal en Inte re s sen -in Eupen-Mal-
nwdy und im SeParatistenaÄwshrkampf alles ge-
tan 'habe, verdiene diese Feststellung d-ss Ge-
richts. Allerdings -habe Es-ser in d-er Verhand-
lung nicht immer gerade gestanden, kleinliche
Einwände v-orgebracht. -Esser habe aber -E h ren-
ämterim wahrsten Sinne -des Wortes beklei-
det, während Welter und Pesch sich für ihre
Ehrenämter hätten bezahlen lassen.
Zu dem Antrag -der Staatsanwaltschaft, den
Angeklagten die bürgerlichen -Ehrenrechte abzu-
erkennen, betonte der Vorsitzende, daß dos Ge-
richt diesem Anträge nicht statt-gegeben habe,
weil das heutige Strafrecht mit seinen verschär-
fenden Tendenzen damals noch nicht Geltung
gehabt -habe. Weiter -hätten auch die Verhältnisse
den Angeklagten ihre Verfehlungen -geradezu er-
leichtert. Die Verhängung des Ehrverlustes bei
Esser hätte auch dessen P-ersöMchkeit nicht zu-
gelassen.
einzelnen Sendegebietsn muß Lis zum 1. Jul-i 1934
abgeschlossen fein. Am ersten Sonntag nach Eröff-
nung der großen Deutschen Funkausstellung im
August 1934 erfolgt in einer umfassenden Reichs-
sendung die Auswahl und Prämiierung der besten
Fun-ks-precher des Reiches durch das Preisgericht
der Reichsssndslsitung. Den Rundfunksprechern
werden dabei drei Aufgaben gestellt, von Le-
nen sie eine wählen und vollendet lösen müssen. Die
erste Aufgabe umfaßt einen Funkbericht von einem
po»..rschen Ereignis, einer Kundgebung der SA
und SS, der Partei oder Arbeitsfront, -die zweite
einen Funkbericht von einem Volksfest; Bericht
vom Leben Les Bauern, dem alten Brauchtum und
der deutschen Landwirtschaft, die dritte einen
Funkbericht von sportlichen Kämpfen, einem tech-
nischen Ereignis oder modernen technischen Bau-
ten.
Düs Auftretrn von NWarkrn aus
deutschen Bühnen
Berlin, 5. März. Amtlich wird mitgeteilt:
Der Reichsminister für Volksaufklarung und
Propaganda hat an die Landesregie,
rungen folgendes Ersuchen gedichtet:
In zunehmendem Maße wird beobachtet, daß
Mchtari-er, die bereits verschwunden und größ-
tenteils offenbar ins Ausland geflüchtet wa-
ren, in Theatern, Varietes, Cabaretts ufw. wie-
der auftrste«. Ich weise darauf hm, -daß das
Auftreten auf deutschen Bühnen von der Zu-
gehörigkeit zu einem der Fachver-
bände der Reichstheaterkammer
abhängig ist (Z 4 der 1. Durchführungsverord-
nung zum Reichskulturkammexgesetz, Reichsge-
-setzblatt 1, Seite 797) und daß Nichtariern die
Aufnahme in diese Verbände -gemäß § 10 der
bezeichneten Verordnung regelmäßig verweigert
wird. Ich Litte deshalb, die Polizeibe-
hörden anzuw eisen, in allen in Frage
kommenden Fällen den Nachweis der Verbands-
zugehörigkeit zu verlangen, und wenn er nicht
erbracht werden kann, das Auftreten zu ver-
hindern. Ich stelle weiter anheim, Fälle, in de-
nen eine Verbandsz-ugehörigkeit nachgewiesen
wird, zur Kenntnis des Präsidenten der Reichs-
theaterkammer zu bringen, damit der Fall einer
Nachprüfung unterzogen wird. Ich bitte um
nachdrückliche Durchführung mei-
nes Ersuchens. Es darf nicht dahin kommen,
daß sich das Publikum gegen das Auftreten von
Elementen, von denen es bereits befreit zu
sein glaubte, mit Selbsthilfe zur Wehr setzt.
Unzutreffende Darstellungen.
Berlin, 5. März. In der Oefsentlichkeit ist
verschiedentlich behauptet worden, daß für die
Durchführung des Hilfswerkes „Mutter
und Kind" eine Lotterie eingerichtet wer-
den würde. Das ist nicht der Fall; genau so
wenig, wie die Darstellung richtig ist, der Ein-
topfsonntag würde nach Beendigung des Win-
terhilfswerkes weitergeführt.
Studentischer MMn- stößt
Novemberveamten aus
Berlin, 5. März. Am Schivarzen Brett der
„Akademischen Mouatsblätter" — dem Organ
der katholischen Bursch-enschaft — befindet -sich
eine Anordnung des Berbandsfühvers, durch die
der Regierungsrat Dauzobrink aus den Listen
-des KV gestrichen wurde. Danzebrink gehörte zu
den Zierden der Novsm-berbeamt-en und ist nach
der nationalen Revolution ins Saaxgebiet emi-
griert. Dort ha-t er seine Dienste -der Regierungs-
kommission angeboten und betätigt sich neuer-
dings in einer Form, die den KB veranlaßte,
den sauberen Bruder wegen seiner zweifelhaften
Haltung gegen das Deutschtum aus den Listen
zu streichen. Eine verdient« Strafe!
Weitergeltung des Gesetzes über Gehalts-
kürzung.
Berlin, 5. März. Im Rahmen eines Ge-
setzes, das sich mit Angelegenheiten des Haus»
MM. ,
der die Glieder dn Reiche G-Ws
jammenhält, ist die werktätige
Matthias Ehre-s^
Bischof von
Halts und der Wirtschaft befaßt, wird, w'2
Reichsfinanzminister mitteilt, auch
tungsdauer der drei Gehaltskürzung-"
nungen über den 31. März 1934 hrns" i«s
längert werden. Bei der Berechnung «W-
Monat April 1934 auszuzahlenden
züge ufw. hat, wie das VDZ-Büro Bs
Minister darum gebeten, davon auszum^
daß die z. Zt. geltenden EehaltskiM^E
auch für den Monat April 1934 w
bleiben.
Zm Zumk des StaviM
Skandals
Ein Mitarbeiter des Generalstaatsanw^
Pressard seines Postens enthoben
Paris, 5. März. Auf Veranlassung de AI
stizmimsters -hat der Präsident 'der
durch einen -Erlaß den engsten Mitavb-e'
Pariser Generalsta-atsanvialtes Pres'sa^'
lea-ux, seines Postens enthoben.
sich -ebenso wie sein Vorgesetzter bei -der
tuug der Stavisky-Angelogenheit mehrer
lässigkei-t-en zuschulden kommen lassen.
Selbstmordversuch des Staatsanwalts
Hurleaux
Paris, 6. März. Wie ergänzend zu der M
enthebung -des Staatsanwalts und
avbeiters des Generalstaatsanw-alts L'j«
Hurleaux, verlautet, erfolgte seine
Hebung -auf Grund eines vor-g-ssundenen
den Hurleaux -an -Stavisky geschrieben sjt»
in -dem Hurleaxu -Stavisky bat, Fürspra
ihn -einzulegen. Hurleaux schloß -sein '
ben mit der Versicherung „treuer Dawha
Als -d-sm Staatsanwalt der Beschluß E
Ministers mitgeteilt wurde, erlitt sr.e^n
veuzusa-mmen'bruch und versuchte, -sich
richt zu vergiften. Er konnte jedoch "
wesenoen Richtern daran gehindert weMe^i
wurde unter strenger Bewachung in ein
tori-um eiugeliesert.
GMMgt WM MgWt!
Paris, 5. März. Am Montag wurde sl K
kurzem in Paris lebender russischer
steiler namens Pückl'er verhört, ff
Deutschland nach Frankreich ausgewanw^j!
und der in einem anonymen Brief al- .
täter bei der Ermordung Prince bez -ff
worden war. Es war dem Russen, am
Leichtes, sich von jedem Verdacht rein w yck
schen. Der Polizeikommissar VonNll'.^B
nach seiner Rehabilitierung mit der
der Ermittlungen in Sachen Prince beaw
ist, ist wider Erwarten noch nicht nam
abgereist. Bonny ist vielmehr der Ausl"' ff
daß der Schwerpunkt der ErmittluE
Paris selbst liegt und seine Anwesenheu
halb notwendig sei. ,
Eine sensationelle Nachricht traf
Abendstunden ausss Dijon ein. Ein
scher Sachverständiger, der mit der ge> -ck
Untersuchung der Lungen, der Nieren
Leber Prince' beauftragt war, hat ein"' 4"
frei festgestellt, daß sich in diesen Orgaw F'
Giftstoff befindet, dessen genaue
mensetzung infolge der gringen zur
stehenden organischen Stoffe noch niM ff
stellt werden konnte. Der Sachverstänpw
jedoch der Ansicht, daß es sich «m /
Chloroform handle. Dieses Ergebnis
die ersten Vermutungen bestätigen,
Prince vor seiner Ermordung betSE
d" k«.
Verstärkte Nachforschungen zur Aufk^
des Mordes an Richter Prince.
Parks, 5. März. Die Morgenpresse ber'
daß der wieder eingestellte Polizeia^^
Bony, der die fraglichen Stavisky-S^st'i
schnite beschafft hatte, auf Weisung des -
Ministers mit der Leitung der Nachforsw^M
zur Aufklärung des Mordes an dem w.»
rat Prince betraut worden ist. Bony u
Dijon abgereist.
Erlaß MMlialS zur SaaalaalA
Rom, 4. März. Mussolini hat in
Eigenschaft als Korporationsminister e" Hff
kular an sämtliche Präfekten über d^i Hs",
Haltung der Sonn- und Festtagsruhe >
del und Gewerbe erlassen. Darin erkw „
Duce, daß die Sonntagsruhe zur sittlinn^B
Hebung der arbeitenden Schichten im .yk,.
mit den Vorschriften ethisch-religiös^
nung fei, von der die Sozialpolitik m
gimes inspiriert sei.
Peking. Der polnische Gesandte in
am Samstag in Hsinking eingetroffen,
V-erhä-ltmfs-e in der Mandschurei zu ds,
— Einer Unterredung mit einem Vertrete''
fapan-ischen Agentur Rengo läßt sich
daß -die polnische Regierung unter Uw-
Maud-schukuo anerkennen werde.
Dienstag, WLsW'HW
verzweifelt vor den Heldentaten ihres eigenen
Geschöpfes Japan stechen. — Soweit dieser chinesi-
sche Gewährsmann.
*
Sicher ist, daß wir unter weiterer Berücksichti-
gung der inneren Kämpfe Chinas, bei Lenen der
Feudalismus und der Kommunismus die wich-
tigste Rolle spielen, erst am Anfang wichti-
ger Entwicklungsvorgange im Fer-
nen Osten stehen. Welche Rolle dabei dem
-neuen mandschurischen Kaiser zufällt, wird schon
die allernächster Zeit lehren.
SA-Wem M Stahlhelm
Berlin, 3. März. Aus zahlreichen Anfragen
über das Abkommen, das am 23. Januar 1934
betress SA R I zwischen dem obersten SA-
Führer und dem Stahlhelm — BdF. — ab-
geschlossen wurde, teilt der Bundesführer des
Stahlhelms folgendes mit:
Durch dieses Abkommen des obersten SA-
Führers — also des Führers selbst — mit der
Gegenzeichnung des Stabschefs ist das Ver-
hältnis zwischen SA R I und dem Stahlhelm
völlig geklärt und geregelt. Hiernach treten
möglichst alle Stahlhelmkameraden zwischen 35
und 45 Jahren in die SA-R I. Gleichzeitig
' können sie Mitglieder des Stahlhelm bleiben.
Diejenigen Kameraden, die aus körperlichen
oder beruflichen Gründen, z. V. wegen Kriegs-
verletzung, sich nicht in der SA-R I betätigen
Können, verbleiben wie bisher im Stahlhelm
'— B.d.F. — dessen wehrsportliche Betätigung
auf die SA und SA-R I übergegangen ist.
Für diejenigen Kameraden, die hernach nur
'Mitglieder des Stahlhelms sind, gilt folgende
Anordnung:
„Meine (d. h. des obersten SA-Führers)
nachfolgende Anordnungen berühren das
Fortbestehen des Stahlhelm, Bund der Fdont-
soldaten nicht. Dieser stellt eine Vereinigung
von Kriegsteilsnehmern und solchen Männern
über 35 Jahre dar, welche als Träger der
Tradition des Frontsoldatenerlebens für ge-
eignet gehalten werden. Der Bund ist dem
Führer unterstellt, er wird vom Bundesführer
Seldte geleitet. Im Einverständnis mit die-
sem weise ich darauf hin, daß die bisherige
Vundestracht mit der roten Hakenkreuzkampf-
binde auch weiterhin von den Bundesmitglie-
dern, soweit sie nicht der SA-R I angehören,
getragen werden kann."
Hinsichtlich der Eingliederung selbst spricht
bas erwähnte Abkommen die Erwartung aus.
daß diese „Zusammenfassung von SÄ und
SA R I reibungslos und harmonisch vor sich
geht und dast von keiner Seite auf den Ein-
zelnen ein Zwang ausgeübt wird."
Nach diesen klaren Bestimmungen des Ab-
kommens vom 25. Januar 1934 verstoßen alle
eigenmächtigen Handlungen, die auf eine
Schädigung oder teilweisen Auflösung des
Stahlbelm hinauslaufen, einerseits gegen die
ausdrücklichen Anordnungen des Führers und
des Stabschefs, andererseits auch gegen die-
jenigen des Vundesfllhrers des Stahlhelms.
Wer M ble Wen
RMtzmksMKrr?
Las dentsche Volk soll entscheide«.
Nerliu, 8. März. Die Reichsf-sudeleitung hat
unter Mitarbeit Les Re-ichsverbawdes Deutscher
Rundfunkteilnehmer e. V. ein großes Preis-
ausschreiben erlassen, das unter dem Motto
stecht: „Das deutsche Volk sucht sich seinen besten
Rundfunksprecher aus." Der Wettbewerb soll am
15. März beginnen und steht allen deutschen
Männern und Frauen offen mit dem Ziele, die
besten Rundfunksprecher zu finden und durch Preise
auszuzeichnen. Der Reichsverband wird im Laufe
Les Frühlings und Sommers in 1000 Kreis-
gruppen Lunte Rundfunkabende ver-
anstalten, bei denen die anwesenden Volksgenos-
sen die besten Rundfunksprecher und Sprecherin-
nen aus ihrem Kreis aussuchen sollen. Es sind für
die besten Sprecher Preise bis zuLOOO Mk.
vorgesehen. Die näheren Bedingungen gibt der
Reichsverband bekannt. Der Wettbewerb in den
Ter neue Kurs der spamschen Regierung
Bor Verhandlungen mit Rom / Schutz für das wWM BrMHM
Abrürkrn vom Linkskurs
L. Madrid, S. März.
Der radikale Deputierte Roi-g Ibanez, der
nach Lerroux die bedeutendste Rolle in der Regie-
rungspartei der Mitte spielt, erklärt« in einer
Unterredung, daß ^sofort mit dem Heili-
gen Stuhl verhandelt wird" und zwar
zunächst über alle Angelegenheiten, die verfas-
sungsmäßig noch nicht -festgelegt sind. Was in die
Verfassung hereingenommen wurde, aber nicht
hineingehört, soll durch Beschlüsse der Volksvertre-
tung wieder herausgenommen werden. „Die Un-
antastbarkeit der von den konstituierenden Cortes
angenommenen Gesetze sei ein Mythus." Der neue
spanische Staat solle sich das sichern, was den spa-
nischen Monarchen vom Heiligen Stuhl als „rega-
lias" Anerkannt worden -waren.
Um der Lurch -die marxistischen Gewalttaten er-
schütterten sozialen Ordnung eine Stütze zu ver-
schaffen, verlangt Roig Ibanez die sofortige Ein-
bringung -eines Gesetzes, wonach Angriffe auf die
bewaffnete Macht des -Staates mit Todesstrafe ge-
ahndet werden, ebenso politische Morde.
Bezüglich der kirchlichen Beerdigungen auf den
spanischen Friedhöfen veröffentlicht die amtliche
„Gacetta" Ausführungsbe-stimmungen zum Gesetz
vom 30. Januar 1932 über -die Verweltlichung aller
spanischen Friedhöfe, -die eine -der ersten parlamen-
tarischen „Großtaten" der marxistischen Cortes ge-
wesen ist. Die neuen Vorschriften, die den Zorn
des Blattes „Socialista" hervorger-ufen haben, be-
stimmen, daß ein religiöses Begräbnis
auf Wunsch der Hinterbliebenen -gesichert und ge-
schützt werden muß. Bisher hatten marxistische Ge-
meindevertreterverwaltungen, gestützt auf Len
sektierisch gehaltenen Text Lee gemannte« Gesetzes,
die religiösen Begräbnisse als „friedenstörend"
überhaupt verweigert gehabt.
Im Zusammenhang mit dieser Nachricht ist in-
teressant, zu hören, daß z. in Toledo im Januar
von 396 Begräbnissen nur 11 ohne Zuziehung der
Geistlichkeit erfolgten. In Huelva waren von 119
Begräbnissen nur 4 religionslos! In -vielen Ge-
meinden ist überhaupt keine religionslose Bestat-
tung verlangt worden. Wegen einer -lächerlich
geringen marxistischen Minderheit sind also seiner-
zeit religionssoindliche Gesetze geschaffen worden.
In völliger Bestätigung dessen, was wir im letz-
ten -Bericht ausgeführt, sind aus dem Ministerium
Lerroux die Vertreter des Linkskurses, Innenmi-
nister Barrios und Finanzminister Lara, ausge-
schieden. Di« Spaltung im radikalen Lager ist also
vollzogen. Lerroux hat sich als Anhänger eines
gemäßigten Rechtskurses erwiesen. Ein kleines
Intermezzo hat sich durch Eingreifen des Staats-
präsidenten Attala Zamorra abgespielt: Ler-
roux wollte das Ausscheiden der beiden Minister
nicht als Anlaß -zu einer Vollkrise gelten lassen und
gedachte, ohne weiteres sie durch zwei andere Män-
ner zu ersetzen. Der -Staatspräsident sah aber die
Krise wegen der Wichtigkeit der Leiden Posten als
hochpolitisch an -und befragte -die Parteiführer wie
den Lortespräsidenten. Da Gil Nobles -nur
den Linkskurs der ersten Regierung Lerroux bean-
standet hatte, aber bereit war, wie wir berichtet,
alle wirklichen Möglichkeiten Rechte—Mitte aus-
zuschöpsen, ist durch das Ausbooten der beiden
Linkspol-itiker Barrios und Lara zunächst -die Un-
terstützung durch die -Gruppe Gil Nobles', die
„Accion Populär", gegeben.
Jas Mell im Kölner Sandtverkskammerprozeß
Gefängnisstrafen Engels, Wolter, Pesch und
Köln, 5. März. Am Montag nachmittag wurde
in dem Kölner H-audwerkskammerProzeß das
Urt -eil verkündet:
Der Angeklagte Dr. Engels wurde wegen
fortgesetzter genossenschaftlicher Untreue in Tat-
einheit mit Untreue, wegen Unterschlagung und
Amtsunterfchlaguug, -wegen Vergehens gegen
8 274 StGB und wegen Vergehens gegen § 147
des Genos-senschafts-g'Sfetzes, sowie wogen Bilanz-
verschleierung zu einer Gesamtstrafe von fünf
Jahren Gefängnis, 500iT./k Geldstrafe
und zur Aberkennung der Fähigkeit zur Beklei-
dung öffentlicher A-smter verurteilt.
Es wurden weiter verurteilt: Der Angeklagte
Welter wegen fortgesetzter genossenschaftlicher
Untreue und Untreue, wegen Vergehens gegen
8 147 des Genossensch-nftsgef-etzes sowie wegen
Bilanzversch-leierun-g zu einer Gesamtstrafe von
zwei Jahren Gefängnis und 200
Geldstrafe.
Der Angeklagte Pesch ebenfalls wegen ge-
nossenschaftlicher Untreue und Untreue, wegen
Vergehens -gegen § 147 des Gen-os-senschaftsgefetzcs
sowie -wogen Bilanzverschleierung zu einer Ge-
samtstrafe von einem Jahr einem Mo-
nat Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe.
Der Angeklagte Thomas Esser wegen ge-
nossenschaftlicher Untreue und Untreue, wegen
Beihilfe zur Untreue und wegen Bilanzver-
schleierung zu sieben Monaten Gefäng-
nis und 200tT^k Geldstrafe.
Der Angeklagte Stelzmann wurde frei-
gesprochen.
Aus der Urteilsbegründung:
In der Begründung erklärte -der Vorsitzende,
daß es sich nicht um einen politischen Prozeß
gehandelt habe. Wenn die Angeklagten das den-
noch behaupten, so -sei d-er Zweck dafür durch-
sichtig. Gewinnsucht fei das Motiv ihres Han-
delns -gewesen und Gefälligkeit gegenüber ihren
Bekannten. Das Gericht habe es mit einem Kor-
Esser
ruptionsfall traurigster Art zu tun gehabt. Das
Volksvermögen sei schwer geschädigt worden.
Der Vorsitzende führte u.a. weiter aus: Die
Handlungen d-er Angeklagten müßten aus dem
Geist d-er damaligen Zeit verstanden werden.
Männer, die ihr Leben lang immer ehrsam -ge-
wesen seien, -hätten -auf der Anklagebank-g-esessen;
das sei mit dem allgemeinen Moralv-erfall der
Nachkriegszeit zu erklären, mit -der Herr-sckaft
des Schie'bertums und der Herrschaft des Geldes.
Aus solcher Geisteshaltung heraus hätten En-
gels, Welter und Pesch gehandelt. Bei Esser
sei es V e r-b l e n d ung gewesen. Er habe -be-
denkenlos Menschen geholfen und -sei -dadurch in
Schuld-Verstrickung geraten. Der Verdacht, sich
persönlich bereichert zu haben, sei jedoch bei
Effer nichtam Platze. Nur -im Falle Lö-
sing habe er seine Hände nicht rein -gehalten.
Man sei, so führte der Vorsitzende aus, es
dem Angeklagten Esser schuldig, daß sein
Bild m der Oefsentlichkeit nicht über Ge-
bühr befleckt werde.
Dieser Mann, der für -die S-aar, für die
n a ti o nal en Inte re s sen -in Eupen-Mal-
nwdy und im SeParatistenaÄwshrkampf alles ge-
tan 'habe, verdiene diese Feststellung d-ss Ge-
richts. Allerdings -habe Es-ser in d-er Verhand-
lung nicht immer gerade gestanden, kleinliche
Einwände v-orgebracht. -Esser habe aber -E h ren-
ämterim wahrsten Sinne -des Wortes beklei-
det, während Welter und Pesch sich für ihre
Ehrenämter hätten bezahlen lassen.
Zu dem Antrag -der Staatsanwaltschaft, den
Angeklagten die bürgerlichen -Ehrenrechte abzu-
erkennen, betonte der Vorsitzende, daß dos Ge-
richt diesem Anträge nicht statt-gegeben habe,
weil das heutige Strafrecht mit seinen verschär-
fenden Tendenzen damals noch nicht Geltung
gehabt -habe. Weiter -hätten auch die Verhältnisse
den Angeklagten ihre Verfehlungen -geradezu er-
leichtert. Die Verhängung des Ehrverlustes bei
Esser hätte auch dessen P-ersöMchkeit nicht zu-
gelassen.
einzelnen Sendegebietsn muß Lis zum 1. Jul-i 1934
abgeschlossen fein. Am ersten Sonntag nach Eröff-
nung der großen Deutschen Funkausstellung im
August 1934 erfolgt in einer umfassenden Reichs-
sendung die Auswahl und Prämiierung der besten
Fun-ks-precher des Reiches durch das Preisgericht
der Reichsssndslsitung. Den Rundfunksprechern
werden dabei drei Aufgaben gestellt, von Le-
nen sie eine wählen und vollendet lösen müssen. Die
erste Aufgabe umfaßt einen Funkbericht von einem
po»..rschen Ereignis, einer Kundgebung der SA
und SS, der Partei oder Arbeitsfront, -die zweite
einen Funkbericht von einem Volksfest; Bericht
vom Leben Les Bauern, dem alten Brauchtum und
der deutschen Landwirtschaft, die dritte einen
Funkbericht von sportlichen Kämpfen, einem tech-
nischen Ereignis oder modernen technischen Bau-
ten.
Düs Auftretrn von NWarkrn aus
deutschen Bühnen
Berlin, 5. März. Amtlich wird mitgeteilt:
Der Reichsminister für Volksaufklarung und
Propaganda hat an die Landesregie,
rungen folgendes Ersuchen gedichtet:
In zunehmendem Maße wird beobachtet, daß
Mchtari-er, die bereits verschwunden und größ-
tenteils offenbar ins Ausland geflüchtet wa-
ren, in Theatern, Varietes, Cabaretts ufw. wie-
der auftrste«. Ich weise darauf hm, -daß das
Auftreten auf deutschen Bühnen von der Zu-
gehörigkeit zu einem der Fachver-
bände der Reichstheaterkammer
abhängig ist (Z 4 der 1. Durchführungsverord-
nung zum Reichskulturkammexgesetz, Reichsge-
-setzblatt 1, Seite 797) und daß Nichtariern die
Aufnahme in diese Verbände -gemäß § 10 der
bezeichneten Verordnung regelmäßig verweigert
wird. Ich Litte deshalb, die Polizeibe-
hörden anzuw eisen, in allen in Frage
kommenden Fällen den Nachweis der Verbands-
zugehörigkeit zu verlangen, und wenn er nicht
erbracht werden kann, das Auftreten zu ver-
hindern. Ich stelle weiter anheim, Fälle, in de-
nen eine Verbandsz-ugehörigkeit nachgewiesen
wird, zur Kenntnis des Präsidenten der Reichs-
theaterkammer zu bringen, damit der Fall einer
Nachprüfung unterzogen wird. Ich bitte um
nachdrückliche Durchführung mei-
nes Ersuchens. Es darf nicht dahin kommen,
daß sich das Publikum gegen das Auftreten von
Elementen, von denen es bereits befreit zu
sein glaubte, mit Selbsthilfe zur Wehr setzt.
Unzutreffende Darstellungen.
Berlin, 5. März. In der Oefsentlichkeit ist
verschiedentlich behauptet worden, daß für die
Durchführung des Hilfswerkes „Mutter
und Kind" eine Lotterie eingerichtet wer-
den würde. Das ist nicht der Fall; genau so
wenig, wie die Darstellung richtig ist, der Ein-
topfsonntag würde nach Beendigung des Win-
terhilfswerkes weitergeführt.
Studentischer MMn- stößt
Novemberveamten aus
Berlin, 5. März. Am Schivarzen Brett der
„Akademischen Mouatsblätter" — dem Organ
der katholischen Bursch-enschaft — befindet -sich
eine Anordnung des Berbandsfühvers, durch die
der Regierungsrat Dauzobrink aus den Listen
-des KV gestrichen wurde. Danzebrink gehörte zu
den Zierden der Novsm-berbeamt-en und ist nach
der nationalen Revolution ins Saaxgebiet emi-
griert. Dort ha-t er seine Dienste -der Regierungs-
kommission angeboten und betätigt sich neuer-
dings in einer Form, die den KB veranlaßte,
den sauberen Bruder wegen seiner zweifelhaften
Haltung gegen das Deutschtum aus den Listen
zu streichen. Eine verdient« Strafe!
Weitergeltung des Gesetzes über Gehalts-
kürzung.
Berlin, 5. März. Im Rahmen eines Ge-
setzes, das sich mit Angelegenheiten des Haus»
MM. ,
der die Glieder dn Reiche G-Ws
jammenhält, ist die werktätige
Matthias Ehre-s^
Bischof von
Halts und der Wirtschaft befaßt, wird, w'2
Reichsfinanzminister mitteilt, auch
tungsdauer der drei Gehaltskürzung-"
nungen über den 31. März 1934 hrns" i«s
längert werden. Bei der Berechnung «W-
Monat April 1934 auszuzahlenden
züge ufw. hat, wie das VDZ-Büro Bs
Minister darum gebeten, davon auszum^
daß die z. Zt. geltenden EehaltskiM^E
auch für den Monat April 1934 w
bleiben.
Zm Zumk des StaviM
Skandals
Ein Mitarbeiter des Generalstaatsanw^
Pressard seines Postens enthoben
Paris, 5. März. Auf Veranlassung de AI
stizmimsters -hat der Präsident 'der
durch einen -Erlaß den engsten Mitavb-e'
Pariser Generalsta-atsanvialtes Pres'sa^'
lea-ux, seines Postens enthoben.
sich -ebenso wie sein Vorgesetzter bei -der
tuug der Stavisky-Angelogenheit mehrer
lässigkei-t-en zuschulden kommen lassen.
Selbstmordversuch des Staatsanwalts
Hurleaux
Paris, 6. März. Wie ergänzend zu der M
enthebung -des Staatsanwalts und
avbeiters des Generalstaatsanw-alts L'j«
Hurleaux, verlautet, erfolgte seine
Hebung -auf Grund eines vor-g-ssundenen
den Hurleaux -an -Stavisky geschrieben sjt»
in -dem Hurleaxu -Stavisky bat, Fürspra
ihn -einzulegen. Hurleaux schloß -sein '
ben mit der Versicherung „treuer Dawha
Als -d-sm Staatsanwalt der Beschluß E
Ministers mitgeteilt wurde, erlitt sr.e^n
veuzusa-mmen'bruch und versuchte, -sich
richt zu vergiften. Er konnte jedoch "
wesenoen Richtern daran gehindert weMe^i
wurde unter strenger Bewachung in ein
tori-um eiugeliesert.
GMMgt WM MgWt!
Paris, 5. März. Am Montag wurde sl K
kurzem in Paris lebender russischer
steiler namens Pückl'er verhört, ff
Deutschland nach Frankreich ausgewanw^j!
und der in einem anonymen Brief al- .
täter bei der Ermordung Prince bez -ff
worden war. Es war dem Russen, am
Leichtes, sich von jedem Verdacht rein w yck
schen. Der Polizeikommissar VonNll'.^B
nach seiner Rehabilitierung mit der
der Ermittlungen in Sachen Prince beaw
ist, ist wider Erwarten noch nicht nam
abgereist. Bonny ist vielmehr der Ausl"' ff
daß der Schwerpunkt der ErmittluE
Paris selbst liegt und seine Anwesenheu
halb notwendig sei. ,
Eine sensationelle Nachricht traf
Abendstunden ausss Dijon ein. Ein
scher Sachverständiger, der mit der ge> -ck
Untersuchung der Lungen, der Nieren
Leber Prince' beauftragt war, hat ein"' 4"
frei festgestellt, daß sich in diesen Orgaw F'
Giftstoff befindet, dessen genaue
mensetzung infolge der gringen zur
stehenden organischen Stoffe noch niM ff
stellt werden konnte. Der Sachverstänpw
jedoch der Ansicht, daß es sich «m /
Chloroform handle. Dieses Ergebnis
die ersten Vermutungen bestätigen,
Prince vor seiner Ermordung betSE
d" k«.
Verstärkte Nachforschungen zur Aufk^
des Mordes an Richter Prince.
Parks, 5. März. Die Morgenpresse ber'
daß der wieder eingestellte Polizeia^^
Bony, der die fraglichen Stavisky-S^st'i
schnite beschafft hatte, auf Weisung des -
Ministers mit der Leitung der Nachforsw^M
zur Aufklärung des Mordes an dem w.»
rat Prince betraut worden ist. Bony u
Dijon abgereist.
Erlaß MMlialS zur SaaalaalA
Rom, 4. März. Mussolini hat in
Eigenschaft als Korporationsminister e" Hff
kular an sämtliche Präfekten über d^i Hs",
Haltung der Sonn- und Festtagsruhe >
del und Gewerbe erlassen. Darin erkw „
Duce, daß die Sonntagsruhe zur sittlinn^B
Hebung der arbeitenden Schichten im .yk,.
mit den Vorschriften ethisch-religiös^
nung fei, von der die Sozialpolitik m
gimes inspiriert sei.
Peking. Der polnische Gesandte in
am Samstag in Hsinking eingetroffen,
V-erhä-ltmfs-e in der Mandschurei zu ds,
— Einer Unterredung mit einem Vertrete''
fapan-ischen Agentur Rengo läßt sich
daß -die polnische Regierung unter Uw-
Maud-schukuo anerkennen werde.