Kstkolircke
...
, 4»^ öl T c^-ejV s tT) bf s . »/liZZtTpLtl. U-Ivip
erhalten unter gewissen Bedingungen einen
^llut von 19 bzw. 17 Schllssen.
BrMsor Ludwig Berberich
iUm Päpstlichen Geheimkämmerer ernannt.
Der Münchener Domkapellmeister, Prof. Lud-
Berberich, ist zum päpstlichen Geheimkäm-
i^er mit Lern Titel „Monsignore" ernannt wor-
Das Ernennungsdekret Wurde ihm vom Erz-
Nchof, Kardinal von Faulhaber überreicht. Diese
^Nennung ist eine Ehrung, über die sich alle
freund« der Kirchenmusik freuen werden. Pros.
Avbexich kann in diesem Jahkr auf eine 15jährige
'Artigkeit als Leiter des Münchener Domchores
^Äickblicken.
drof. Berberich ist am 23. Februar 1882 in
?burg geboren. Nach dem Theologiestudium
Urde er am 29. Juni 1907 zum Priester geweiht.
A 7. Januar 1910 wurde er zum musikalischen
Studium beurlaubt. Er wird Schüler von Haberl,
Maier (Orgel), Eluth (Komposition) und
^chwickerat (Chorgesang). Nach musikalischer Tä-
Meit in München wird Berberich am 1. Oktober
k 19 mit der Leitung des dortigen Domchores
^uftragt. Am 1. Oktober 1923 erhält er die
Aofefsur für Kirchenmusik an der Münchener
^demie der Tonkunst.
»-Die komofitovische Tätigkeit weist Motetten (2
Ue-ihnachtsmotetten) und Messen (a—capella
^'fsse in F-Dur und Orchestermesse in G-Dur)
M Das Verdienst Verberichs liegt in erster
in der Wiedererweckung der Werke ser
ramschen Perodie des 16. Jahrhunderts. Daneben
er sich in Rundfunkvorträgen für diese Zeit
den gregorianischen Gesang eingesetzt. Mit
Wanderer Anerkennung mutz hervorgehobsn
^^>en, daß Prof. Berberich mit seinem Chor den
^dernsten Komponisten die Wege geebnet hat.
I? führte er sämtliche Werke des zum Domka-
^9-Meister an die Berliner Hedwigsbasilika Le-
onen Karl Forster auf, so bringt er in diesen
^m«n das grohe Oratorium „Sursum corda"
Augsburger Domorganisten Arthur Piechler
AterarWes
-Kirche und Volk"
Monatsschrift für die Förderer der Katholischen
"Aion.
H.^Esgabe der Zeitschrift soll es sein, mitzuhelfen,
^8die Kraft katholischen Glaubens tief und echt
Hei. "ilie und Volk erstarkt und im Aufbruch der
dy,. wirksam wird. „Kirche im Volk" will an Fa-
tz. und Volk Erziehungsarbeit leisten in der
llk neuer Volkwerdung, will die unermetz-
Schätze der Kirche verschmelzen mit den rei-
Werten deutscher Heimat und Geschichte,
tz^che im Volk" will über die Familie hinaus
und Wollen lebendigen pfarrgemeinschaft-
Leben« fördern und all den Aufgaben die-
1>ie uns Katholiken die verantwortllngsbe-
Hingabe und opferbereite Pflichterfüllung
-«WM«! Kirche, Volk und Staat heute stellen.
khe tm Volk" ist frei von jeder politischen
r,g^1lung. Sie dient lediglich den Fragen der
^7«ws°sittlichen Erziehung in Kirche und Volk.
Zeitschrift erscheint mit kirchlicher Druck-
Ml^wis und wird herausgogeben von der Bi-
Hjf^chen Hauptarbeitsstelle für die Katholische
' Düsseldorf, Reichsstr. 20, die gern mit
h,-??en Angaben dient und Probenummern zur
Ügu-Ng stellt.
dem Inhalt de» Februarheftes :
ptartik < l: Der Monat Februar im Le-
A, heiligen Kirche. — Was will die Katholi-
^on? — Von der Krippe zum Kreuz (Bil-
d Gedanken aus dem Fobruarabschnitt des
^h^^iahres). — Der Herr geht durchs Sachsen-
'Das Evangelium im Natuvleben des deut-
Volkes), — Pfarrkirche und Pfarrgemein-
7- Anto« Heinen zum Gedächtnis. — Der
Diefmr. — Die Gottlosen und wir. — 2m
U,*rhaitendeu Teil: Novellen, Spiele,
»tzM--- 2m Werkraum : Wir erneuern un-
«, ^larrklrche. — Hinweise und Anregungen. —
Wz^uf« als Feier der Gemeinde. — Papstfeier!
Ser Vavit als Souverän
Amtsblatt der englischen Kriegsmarine,
^r „Fleet Order s", erscheint eine^ Abünde-
Mlg der bisher gültigen Salutvorschriften, die
^rch Festsetzung des Saluts für den Papst
seine diplomatischen Vertreter eine Ergün-
erfahren. Die Abänderung lautet:
k»Der Papst ist als ein ausländischer Sou-
?.*rän zu betrachten und ist nach Art. 43 zu salu-
Aden. Nuntien und Jnternuntien, die diptoma-
Mche Agenten des Papstes sind und im Range
Ml Botschaftern und Gesandten stehen, haben
Mrspruch auf Salut nach den Angaben der Tafel.
^Arten, die diplomatischen Status ^besitzen, haben
Salut nach ihrem diplomatischen Rang zu
.^tspruchen."
l Durch diese Vorschrift würde der Papst
!^Nen königlichen Salut von 21
Schüssen erhalten, wenn er an irgendeinem
i>m britischen Reiche, wo sich ein Fort oder
Batterie befindet, ankommt oder ihn ver-
löt. Die während des Aufenthaltes ankommen-
An oder abfahrenden Kriegsschiffe feuern auch
Mn Königssalut. Das Gleiche gilt für die evtl.
.AEunft oder Abreise des Papstes auf einem bri-
! Achen Kriegsschiff. Die Nuntien und Jnternun-
Ein katholtjK-deutscher Welt-Sender
Im Dezember 1933 brachte die Schweizer
katholische Wochenschrift „Die Schildwache" einen
programmatischen Artikel über die Bedeutung
der im Weltfunk enthaltenen Möglichkeiten für
das religiöse Apostolat der katholischen Kirche.
Sehr bezeichnend war der Aufsatz überschrieben:
„DieKanzelim Aethe r". Gr bewies im
ersten Abschnitt das Recht der Kirche auf dieses
Seelsorgsmittel, nm im zweiten die Aufgaben
und Möglichkeiten zu skizzieren, die sich für die
katholische Aktion, katholische Union- die katho-
lische Mission daraus ergäbe. Ausdrücklich wurde
daraus hingewiesen, daß der katholische Sender
für die deutschsprechenden Glaubensbrüder m
aller Welt ausschließlich den religiösen und welt-
anschaulichen Bedürfnissen des Katholizismus
Vorbehalten sein müsse, ohne sich in kirchenfremde
Verhältnisse einzumischen.
Der Aufsatz hat ein gewaltiges Echo im Ka-
tholizismus gefunden. Man hat im Zusammen-
hang damit darauf hingewiesen, daß viele an-
dere Sprachkreise bereits ihren katholischen Sen-
der hätten, z. B. Holland und Amerika, oder
doch in Polen oder 'Luxemburg mit ausgedehnten
religiösen Sendungen bedient werden. Letzteres
ist wegen der verschiedenen Konfessionen in die-
sem Maße im deutschen Sprachkreis nicht möglich
ohne den eigenen katholischen Sender, den «in
hoher Kirchensürst mit einem überaus herzlichen
Begrüßungsschreiben „Cherub i m" zu nennen
vorschlug. Nun bringt die „Schildwache" von
hoher Seite ermuntert in der ersten Februar-
nummer bereits einen
Aufruf zur Gründung des Katholischen
Senderfonds
als „ Erlüsungs-Gedächtnis-Stistung" 1933/34
des deutschsprechenden Katholizismus. In die-
sem ersten Schritt zur prakischen Verwirklichung
äußert sich die im Ausruf im einzelnen bewiesene
Auffassung, das >der „Seebsorgshslfer" eines ka-
tholischen Aetherapostolats für die religiöse Er-
fassung und Erweckung der Fernstehenden, der
Diasporakatholiken, der Deutschsprechenden, die
unter fremdsprachiger Bevölkerung löben usw.
eine unabweisbare Notwendigkeit sei. Erst durch
ihn könnte die Ausgabe >der Kirche, nicht bloß
halbe, sondern ganze Katholiken der katholischen
Aktion zu bilden, heute wirksam erfüllt und das
Alltagsleben wieder so geheiligt werden, wie es
Wm gesunden Neuaufbau der Gesellschaft nötig
ist.
Bereits laufen Spenden aus den verschieden-
sten Kreisen ein. Das begeisterte Interesse und
die opferbereite Hilfe, welche die Aktion der
„Schildwache" findet, stellen ein Ruhmeszeugnis
für die kulturelle und religiöse Geschlossenheit
der deutschsprechenden Katholiken und wir hof-
fen, daß auch aus den Kreisen unserer Leser sich
Helfer finden, die durch ihr Gebet und ihre Ga-
ben zu Mitbegründern der „Erlöiungs-Gedächt-
niSstiftung", ' Mitevbauern der „Kanzel im
Aether" werden.
Einzahlungen erbeten mit dem Vermerk
„Sender Cherubim" an: Nazareth Genossen-
schaft, Konto: Karlsruhe 70113. (B. B.)
(besten Missa in Honorem St. Alberti Magni
hier zu Ostern erstaufgeführt Wird) nach den
„Hymnen an die Kirche" von Gertrud von le
Fort mit dem Münchener Domchor zur Auffüh-
rung.
Wir Heidelberger, die zu Beginn der musikali-
schen Winterzeit bas musikalische Erleben des
Münchener Domchores mit Prof. Berberich ha-
ben konnten, verbinden mit dem Glückwunsch zu
dieser Ehrung ein herzliches „Ad multos annos"
im Dienste der Musica sacra.
Sie Seligsprechung Adolf
Kolpings
Kardinal Schulte eröffnet am 21. März den
Diözesan-Prozetz
Nach einer soeben beim Generalpräsidium der
katholischen Gesellenveraiue eingegangenen
Nachricht, wird der hochwüvdigste Herr Kardi-
nal und Erzbischof Dr. Josef Schulte am 21.
März den kirchlichen Diözesan Prozeß
für die Seligsprechung Adolf Kol-
Pings eröffnen. Diese Nachricht wird in ganz
Deutschland mit großer Freude aufgenommen
werden. Wohl kaum ein deutscher katholischer
Priester ist zu seinen Lebzeiten volkstümlicher
und volksvevbundenör gewesen als Adolf
K 0 lping. Nach seinem Tode steigerte sich die
Verehrung Kolpings von Jahr zu Jahr.
Weit über die Grenzen des Deutschen Reiches
hinaus wird die Nachvicht von der Eröffnung
des kirchlichen Prozesses große Freude auslösen.
In den Gesellenvereinen der deutschsprechenden
Nachbarstaaten und in den Volksdeutschen Sied-
lungsgöbieten bis hin zum Banat und Sieben-
bürgen, wo Kolpings Werk ebenfalls in großer
Blüte stecht und in den übrigen außerdeutschen
Zentralvevbänden des Kolpingswerkes (Holland,
Ungarn, Rumänien, USA und Südamerika, die
alle im Generakpräsidium mit dem Sitz in Köln
hufammengesaßt sind), ist eifrig für die Selig-
sprechung Kolpings gebetet worden.
Zum Vizepro kurator für den Selig-
sprechungsprozeß wurde Pallotinerpater Hecht
aus Limburg a. d. Lahn ^bestellt, sein Stellver-
treter für di« Stadt Köln ist Domvikar Dr.
Gielen.
Am Mtril -er Brotkanten
Adams „Jesus Christus"
Der protestantische Primas von Schweden,
Erzbischof Erling Eidem, schreibt über Pro-
fessor Adams Buch: „Jesus Christus": „Ich
habe in ruhigen Stunden der Nacht mit gro-
ßem Interesse und innerer Ergriffenheit dieses
Buch gelesen. Nach meiner Meinung ist auch
diese Arbeit eine große Gabe an alle Christen
der verschiedenen Bekenntnisse und wird ihnen
Segen bringen. Wie es sich von selbst versteht,
kann ich nicht in allem der Aufsicht des Ver-
fassers beipflichten, aber das hindert mich
nicht, voll und ganz die apologetischen Ver-
dienste dieses Buches anzuerkennen. Der SM
ist auch im höchsten Grad anschaulich und pak-
kend". (Aus „Hemmet och Helgedomen", Er-
meindeblatt der schwedischen Katholiken vom
15. Februar 1934.)
Kardinal Faulhaber.
Der protestantische Theologe Henry NolliN
schreibt im „Temps" vom 28. Februar über
Kardinal Faulhaber: „Einige Titel seiner
zahlreichen Werke zeigen, daß er kein vom
Bibliothekstaub geblendeter Exeget ist, der
fern vom pulsierenden Leben u. seinem Lärm
lebt. In ihm wird der Gelehrte ergänzt durch
einen Mann der Tat, der sich bemüht, für die
vielfältigen Probleme, die durch die Krisen
unserer Zeit auftauchen, Lösungen, und für
die unglaublichen Leiden, die sie Hervorrufen,
Beruhigung finden.
Mr kos Mrs -es hl. AM
Das Erzbischöfliche Ordinariat ordnet in
Berücksichtigung der zahlreichen, zuletzt auf der
Diözesansynode vorgetragenen Bitten an, daß
der Tag des hl. Joseph — 19. März — in
allen Pfarreien der Erzdiözese in der gleichen
Weile liturgisch gefeiert wird wie die gebo-
tenen Feste.
Die Gläubigen sollen zu allgemeiner
Teilnahme an den Gottesdiensten, zu
deren.Besuch sie zunächst nicht unter schwerer
Sünde verpflichtet werden, angeeifert werden.
Ile Störung -es Gottesdienstes in
St. Sedtvig
Naber die Gottesdienst-Störung in der St.
Hedwigskirche, von der dieser Tage „in der
Presse die Rede war, und wonach „ein Theolo-
gie-Studierender" vom Sondergericht zu neun
Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, feien
folgende Mitteilungen gegeben:
Der Vorfall hat sich so vollzogen, daß der Be-
treffende an der Kommunionbank, mitten unter
den Gläubigen, die die Kommunion empfangen
wollten, in dem Augenblick, als der Geistliche an
ihn herankam, den Kelch ergriff, schüttelte, so
daß einige der geweihten Hostien zu Boden fie-
len und ausvieß man solle aufhören mit diesem
Götzendienst. Es folgten noch einige andere
Aeußerungen schmähender Art. Es ist richtig, öaß
der Betreffende, allerdings nur als Spätling,
einmal als „Theologiastndierender" auf einer
Universität eingeschrieben war. Bei der Gerichts-
verhandlung hat er bestimmte Erklärungen über
seine Motive nicht abgegeben.
Am letzten Sonntag wurde zur Sühne dieses
ungeheuren Frevels ein Sühnegottes-
dienst in der St. Hedwigs-Kathe-
drale abgehalten im Beisein des Bi-
schofs Dr. Bares und des gesamten Dom-
kapitels, wobei Domkapitular Dr. Lich-
tenberg die Rede hielt, die mit allem Nach-
druck den Vorfall selbst und seine Hintergründe
beleuchtete. Dieser Gottesdienst war derart stark
besucht, daß die Kirche überfüllt war und ge-
sperrt werden mußte.
Die Hauptartikel werben durch kleine Rah-
menbeiträge, die den einen ober anderen
Gedanken nochmals besonders aufgreifen, vertie-
fen ober praktisch auswerten, begleitet. So z. V.:
Der Hl. Vater zur Sendung der Laien. — Licht-
metztag. — Kerzenweihe. — Die Lichterprozession.
— Aussegnung. — Der Blastussogen. — Fastnacht.
Aschermittwoch. — Taufrebe. — Germanentum
und Christentum usw.
Die künstlerische Bildausstattung
verleiht dem Inhalt einen würdigen Rahmen.
Nie neue deutsche Mystikerin
Mitten in unserer Zeit (11. Februar 1923) hat
sich in Reutberg in Oberbayern ein Leben vollen-
det, das in seinem steilen Ausstieg für di« fort-
währende Kraft wahrer Lhristus-Mystik zeugt.
Schwester M. Fidelis Weitz heißt diese begnadigte
Seele.
Geboren in Kempten (12. Juni 1882) führt« st«
als Kind, als Jungfrau, als Verkäuferin, als Zög-
ling in Lenzfried, als Klosterfrau ein heiliges Le-
ben. Die Große dieser Schwester liegt in ihrer
mystischen Begnadigung. „Sie steigt den drei-
fachen mystischen Weg der Reinigung, Erleuchtung
und Vereinigung hinan, wie es Heinrich Suso be-
schreibt: ein gelassener Mensch mutz entbildet wer-
den von der Kreatur, gebildet werden mit Chri-
stus und überbildet in der Gottheit." Aus der my-
stischen Vereinigung mit Christus wuchs für un-
sere Schwester der Beruf zum Sühneleiden heraus:
das Gefühl der furchtbaren Eottoerlassenheit als
Sühne für die Sünden des Unglaubens, Schmach
um der unreinen Sünde willen, schreckliche Qual
im Leiden für Sterbende; der böse Feind hat viel
beigetragen, um diese Seelenlsiden ins unermeß-
liche zu steigern. Die letzten Jahre ihres Lebens
wurde diese Schwester, ähnlich wie ihr heiliger
Vater Franziskus, der sehr schmerzvollen Teil-
nahme am Leiden Jesu gewürdigt. Dazwischen
hinein wurde sie unzählige Male ins Feuer der
göttlichen Liebe getaucht und erlebte selige Tabor-
stunden. Mit größtem Interest und tiefer Er-
griffenheit liest man die ausführlichen naturge-
treuen Schilderungen über dieses Tugend- und
Gnadenleben.
Im Jähre 1926 wurde eine ausführliche Lebens-
beschreibung dieser Dienerin Gottes der Oeffent-
lichkeit übergeben, die überall sehr freundlich aus-
genommen wurde. Namhafte Gelehrte, besonders
Kenner des mystischen Gebetes, haben sich sehr an-
erkennend über di« neue deutsche Mystikerin geäu-
ßert: die Besprechungen des Buches lauten durch-
wegs günstig; in Abhandlungen über das mysti-
sche Gebet wird jetzt häufig auch auf Schwester M.
Fidelis Weitz von Reutberg hingewiesen. Bi-
schöfe und eine große Anzahl Priester haben das
Buch mit größtem Interesse gelesen, darüber in
Vereinen Vorträge gehalten und es bei Exerzi-
tien und anderen Gelegenheiten bestens empfoh-
len. Vielleicht ist es eine Fügung der göttlichen
Vorsehung, daß gerade jetzt im Heiligen Jubel-
jahr die Schwester Maria Fidelis wieder mit
neuer Werbekraft vor die Osfsentlichkeit tritt, in-
dem ihre Lebensbeschreibung in 2. Auf-
lage erscheint in der gleichen Anlage, aber mit
wertvollen Bereicherungen (Schwester Maria Fi-
delis Weitz aus dem Kloster der Franziskane-
rinnen in Reutberg. Von Spiritual I. E. Mühl-
bauer. 2. Auflage. 436 Seiten illustriert. Bro-
schiert Mk. 5.—, Leinwand Mk. 8.—. Salesianer-
Verlag, München 11).
*
Die Orgel der Stiftskirche in Einsiedel» von
Stiftsorganist P. Stefan Koller, OSB.
Verlag: M. Ochsner, Einsiedeln. Preis: 1 Fr.
Roben der Lhoralpslege hat sich der Orden des
Hl. Benedikt immer auch der Orgelbaukunst ange-
nommen. Maria Einsiodeln hat das Verdienst,
immer den fortschrittlichsten Ideen gehuldigt zu
haben. So hatte die unter dem Abt Lolumban in
den Jahren 1855—1887 erbaute Stiftsorgel Hoch-
druckluststimmen und elektropneumatische Traktur.
War beides auch durch den Raum und die Entfer-
nung der einzelnen Klangkörper voneinander be-
dingt, so war beides doch für die damalige Zeit
unerhörtes, lieber diese geschichtliche Entwicklung
schreibt der Stiftsorganist, P. St. Koller, in dieser
kleinen Schrift, um dann eine Erläuterung des
neuen Werkes folgen zu lassen. Auch hierbei hat
man wieder eine kühne und geniale Idee zur Ver-
wirklichung gebracht. Es ist die Anwendung des
amerikanischen „Setter"-Prinzipes. Damit ist eine
Umstürzung des bisherigen „Freien Komnatio-
nen-Systems" gegeben und E. Rupp gesteht in sei-
nem Werke (Die Geschichte der Orgelbaukunst
1929), daß nunmehr unsere großen Spieltische von
Passau, Hamburg, Dortmund und Breslau zu Mu-
seumsstücken werden müßten. — War die Erstel-
lung des neuen Werkes auch ein Geschenk an die
Madonna im „Finstern Wald", eine herrliche
Gabe für die Tausendjahrfeier, die am 21. Jan.
mit der großen „Jubiläums-Messe" von O. Jochum
feierlichst begannen wurde, so ist mit diesem Werk
sogleich ein Markstein in der deutschen Orgelbau-
kunst gesetzt. — Das kleine Heft bringt neben einer
geschmackvollen Aufmachung auch einige gute Bil-
der der Orgel, des Inneren und des Spieltisches.
6. Der Passauer Domorganist Otto Dün-
ke l b e r g bearbeitete zehn alte Marienlieder
für 4—Kstimmigen gemischten Chor, die unter
dem Namen „Liebfrauenminne" im Verlag
Pustet, Regensburg, erschienen sind.
6. Der an der Regensburger Musikhochschule
unter Prof. Karl Thiel wirkende Dr. phil.
Karl Forster wurde an die Hedwigsbasi-
lika in Berlin als Domkapellmeister berufen.
Sämtliche Werke des jungen Komponisten
(a-capella Messen und Motetten) wurden vom
Münchener Domchor unter Leitung von Msgr
Prof. Berberich zur Aufführung gebracht.
Forster hat sein Amt bereits am 15. 2. in Ber-
lin angetreten.
e. Joseph Haas, der Komponist des Dolks-
oratoriums „Die Heilige Elisabeth", schuf ein
„Deutsches Gloria" nach Worten von Wilhelm
Dauffenbach.
...
, 4»^ öl T c^-ejV s tT) bf s . »/liZZtTpLtl. U-Ivip
erhalten unter gewissen Bedingungen einen
^llut von 19 bzw. 17 Schllssen.
BrMsor Ludwig Berberich
iUm Päpstlichen Geheimkämmerer ernannt.
Der Münchener Domkapellmeister, Prof. Lud-
Berberich, ist zum päpstlichen Geheimkäm-
i^er mit Lern Titel „Monsignore" ernannt wor-
Das Ernennungsdekret Wurde ihm vom Erz-
Nchof, Kardinal von Faulhaber überreicht. Diese
^Nennung ist eine Ehrung, über die sich alle
freund« der Kirchenmusik freuen werden. Pros.
Avbexich kann in diesem Jahkr auf eine 15jährige
'Artigkeit als Leiter des Münchener Domchores
^Äickblicken.
drof. Berberich ist am 23. Februar 1882 in
?burg geboren. Nach dem Theologiestudium
Urde er am 29. Juni 1907 zum Priester geweiht.
A 7. Januar 1910 wurde er zum musikalischen
Studium beurlaubt. Er wird Schüler von Haberl,
Maier (Orgel), Eluth (Komposition) und
^chwickerat (Chorgesang). Nach musikalischer Tä-
Meit in München wird Berberich am 1. Oktober
k 19 mit der Leitung des dortigen Domchores
^uftragt. Am 1. Oktober 1923 erhält er die
Aofefsur für Kirchenmusik an der Münchener
^demie der Tonkunst.
»-Die komofitovische Tätigkeit weist Motetten (2
Ue-ihnachtsmotetten) und Messen (a—capella
^'fsse in F-Dur und Orchestermesse in G-Dur)
M Das Verdienst Verberichs liegt in erster
in der Wiedererweckung der Werke ser
ramschen Perodie des 16. Jahrhunderts. Daneben
er sich in Rundfunkvorträgen für diese Zeit
den gregorianischen Gesang eingesetzt. Mit
Wanderer Anerkennung mutz hervorgehobsn
^^>en, daß Prof. Berberich mit seinem Chor den
^dernsten Komponisten die Wege geebnet hat.
I? führte er sämtliche Werke des zum Domka-
^9-Meister an die Berliner Hedwigsbasilika Le-
onen Karl Forster auf, so bringt er in diesen
^m«n das grohe Oratorium „Sursum corda"
Augsburger Domorganisten Arthur Piechler
AterarWes
-Kirche und Volk"
Monatsschrift für die Förderer der Katholischen
"Aion.
H.^Esgabe der Zeitschrift soll es sein, mitzuhelfen,
^8die Kraft katholischen Glaubens tief und echt
Hei. "ilie und Volk erstarkt und im Aufbruch der
dy,. wirksam wird. „Kirche im Volk" will an Fa-
tz. und Volk Erziehungsarbeit leisten in der
llk neuer Volkwerdung, will die unermetz-
Schätze der Kirche verschmelzen mit den rei-
Werten deutscher Heimat und Geschichte,
tz^che im Volk" will über die Familie hinaus
und Wollen lebendigen pfarrgemeinschaft-
Leben« fördern und all den Aufgaben die-
1>ie uns Katholiken die verantwortllngsbe-
Hingabe und opferbereite Pflichterfüllung
-«WM«! Kirche, Volk und Staat heute stellen.
khe tm Volk" ist frei von jeder politischen
r,g^1lung. Sie dient lediglich den Fragen der
^7«ws°sittlichen Erziehung in Kirche und Volk.
Zeitschrift erscheint mit kirchlicher Druck-
Ml^wis und wird herausgogeben von der Bi-
Hjf^chen Hauptarbeitsstelle für die Katholische
' Düsseldorf, Reichsstr. 20, die gern mit
h,-??en Angaben dient und Probenummern zur
Ügu-Ng stellt.
dem Inhalt de» Februarheftes :
ptartik < l: Der Monat Februar im Le-
A, heiligen Kirche. — Was will die Katholi-
^on? — Von der Krippe zum Kreuz (Bil-
d Gedanken aus dem Fobruarabschnitt des
^h^^iahres). — Der Herr geht durchs Sachsen-
'Das Evangelium im Natuvleben des deut-
Volkes), — Pfarrkirche und Pfarrgemein-
7- Anto« Heinen zum Gedächtnis. — Der
Diefmr. — Die Gottlosen und wir. — 2m
U,*rhaitendeu Teil: Novellen, Spiele,
»tzM--- 2m Werkraum : Wir erneuern un-
«, ^larrklrche. — Hinweise und Anregungen. —
Wz^uf« als Feier der Gemeinde. — Papstfeier!
Ser Vavit als Souverän
Amtsblatt der englischen Kriegsmarine,
^r „Fleet Order s", erscheint eine^ Abünde-
Mlg der bisher gültigen Salutvorschriften, die
^rch Festsetzung des Saluts für den Papst
seine diplomatischen Vertreter eine Ergün-
erfahren. Die Abänderung lautet:
k»Der Papst ist als ein ausländischer Sou-
?.*rän zu betrachten und ist nach Art. 43 zu salu-
Aden. Nuntien und Jnternuntien, die diptoma-
Mche Agenten des Papstes sind und im Range
Ml Botschaftern und Gesandten stehen, haben
Mrspruch auf Salut nach den Angaben der Tafel.
^Arten, die diplomatischen Status ^besitzen, haben
Salut nach ihrem diplomatischen Rang zu
.^tspruchen."
l Durch diese Vorschrift würde der Papst
!^Nen königlichen Salut von 21
Schüssen erhalten, wenn er an irgendeinem
i>m britischen Reiche, wo sich ein Fort oder
Batterie befindet, ankommt oder ihn ver-
löt. Die während des Aufenthaltes ankommen-
An oder abfahrenden Kriegsschiffe feuern auch
Mn Königssalut. Das Gleiche gilt für die evtl.
.AEunft oder Abreise des Papstes auf einem bri-
! Achen Kriegsschiff. Die Nuntien und Jnternun-
Ein katholtjK-deutscher Welt-Sender
Im Dezember 1933 brachte die Schweizer
katholische Wochenschrift „Die Schildwache" einen
programmatischen Artikel über die Bedeutung
der im Weltfunk enthaltenen Möglichkeiten für
das religiöse Apostolat der katholischen Kirche.
Sehr bezeichnend war der Aufsatz überschrieben:
„DieKanzelim Aethe r". Gr bewies im
ersten Abschnitt das Recht der Kirche auf dieses
Seelsorgsmittel, nm im zweiten die Aufgaben
und Möglichkeiten zu skizzieren, die sich für die
katholische Aktion, katholische Union- die katho-
lische Mission daraus ergäbe. Ausdrücklich wurde
daraus hingewiesen, daß der katholische Sender
für die deutschsprechenden Glaubensbrüder m
aller Welt ausschließlich den religiösen und welt-
anschaulichen Bedürfnissen des Katholizismus
Vorbehalten sein müsse, ohne sich in kirchenfremde
Verhältnisse einzumischen.
Der Aufsatz hat ein gewaltiges Echo im Ka-
tholizismus gefunden. Man hat im Zusammen-
hang damit darauf hingewiesen, daß viele an-
dere Sprachkreise bereits ihren katholischen Sen-
der hätten, z. B. Holland und Amerika, oder
doch in Polen oder 'Luxemburg mit ausgedehnten
religiösen Sendungen bedient werden. Letzteres
ist wegen der verschiedenen Konfessionen in die-
sem Maße im deutschen Sprachkreis nicht möglich
ohne den eigenen katholischen Sender, den «in
hoher Kirchensürst mit einem überaus herzlichen
Begrüßungsschreiben „Cherub i m" zu nennen
vorschlug. Nun bringt die „Schildwache" von
hoher Seite ermuntert in der ersten Februar-
nummer bereits einen
Aufruf zur Gründung des Katholischen
Senderfonds
als „ Erlüsungs-Gedächtnis-Stistung" 1933/34
des deutschsprechenden Katholizismus. In die-
sem ersten Schritt zur prakischen Verwirklichung
äußert sich die im Ausruf im einzelnen bewiesene
Auffassung, das >der „Seebsorgshslfer" eines ka-
tholischen Aetherapostolats für die religiöse Er-
fassung und Erweckung der Fernstehenden, der
Diasporakatholiken, der Deutschsprechenden, die
unter fremdsprachiger Bevölkerung löben usw.
eine unabweisbare Notwendigkeit sei. Erst durch
ihn könnte die Ausgabe >der Kirche, nicht bloß
halbe, sondern ganze Katholiken der katholischen
Aktion zu bilden, heute wirksam erfüllt und das
Alltagsleben wieder so geheiligt werden, wie es
Wm gesunden Neuaufbau der Gesellschaft nötig
ist.
Bereits laufen Spenden aus den verschieden-
sten Kreisen ein. Das begeisterte Interesse und
die opferbereite Hilfe, welche die Aktion der
„Schildwache" findet, stellen ein Ruhmeszeugnis
für die kulturelle und religiöse Geschlossenheit
der deutschsprechenden Katholiken und wir hof-
fen, daß auch aus den Kreisen unserer Leser sich
Helfer finden, die durch ihr Gebet und ihre Ga-
ben zu Mitbegründern der „Erlöiungs-Gedächt-
niSstiftung", ' Mitevbauern der „Kanzel im
Aether" werden.
Einzahlungen erbeten mit dem Vermerk
„Sender Cherubim" an: Nazareth Genossen-
schaft, Konto: Karlsruhe 70113. (B. B.)
(besten Missa in Honorem St. Alberti Magni
hier zu Ostern erstaufgeführt Wird) nach den
„Hymnen an die Kirche" von Gertrud von le
Fort mit dem Münchener Domchor zur Auffüh-
rung.
Wir Heidelberger, die zu Beginn der musikali-
schen Winterzeit bas musikalische Erleben des
Münchener Domchores mit Prof. Berberich ha-
ben konnten, verbinden mit dem Glückwunsch zu
dieser Ehrung ein herzliches „Ad multos annos"
im Dienste der Musica sacra.
Sie Seligsprechung Adolf
Kolpings
Kardinal Schulte eröffnet am 21. März den
Diözesan-Prozetz
Nach einer soeben beim Generalpräsidium der
katholischen Gesellenveraiue eingegangenen
Nachricht, wird der hochwüvdigste Herr Kardi-
nal und Erzbischof Dr. Josef Schulte am 21.
März den kirchlichen Diözesan Prozeß
für die Seligsprechung Adolf Kol-
Pings eröffnen. Diese Nachricht wird in ganz
Deutschland mit großer Freude aufgenommen
werden. Wohl kaum ein deutscher katholischer
Priester ist zu seinen Lebzeiten volkstümlicher
und volksvevbundenör gewesen als Adolf
K 0 lping. Nach seinem Tode steigerte sich die
Verehrung Kolpings von Jahr zu Jahr.
Weit über die Grenzen des Deutschen Reiches
hinaus wird die Nachvicht von der Eröffnung
des kirchlichen Prozesses große Freude auslösen.
In den Gesellenvereinen der deutschsprechenden
Nachbarstaaten und in den Volksdeutschen Sied-
lungsgöbieten bis hin zum Banat und Sieben-
bürgen, wo Kolpings Werk ebenfalls in großer
Blüte stecht und in den übrigen außerdeutschen
Zentralvevbänden des Kolpingswerkes (Holland,
Ungarn, Rumänien, USA und Südamerika, die
alle im Generakpräsidium mit dem Sitz in Köln
hufammengesaßt sind), ist eifrig für die Selig-
sprechung Kolpings gebetet worden.
Zum Vizepro kurator für den Selig-
sprechungsprozeß wurde Pallotinerpater Hecht
aus Limburg a. d. Lahn ^bestellt, sein Stellver-
treter für di« Stadt Köln ist Domvikar Dr.
Gielen.
Am Mtril -er Brotkanten
Adams „Jesus Christus"
Der protestantische Primas von Schweden,
Erzbischof Erling Eidem, schreibt über Pro-
fessor Adams Buch: „Jesus Christus": „Ich
habe in ruhigen Stunden der Nacht mit gro-
ßem Interesse und innerer Ergriffenheit dieses
Buch gelesen. Nach meiner Meinung ist auch
diese Arbeit eine große Gabe an alle Christen
der verschiedenen Bekenntnisse und wird ihnen
Segen bringen. Wie es sich von selbst versteht,
kann ich nicht in allem der Aufsicht des Ver-
fassers beipflichten, aber das hindert mich
nicht, voll und ganz die apologetischen Ver-
dienste dieses Buches anzuerkennen. Der SM
ist auch im höchsten Grad anschaulich und pak-
kend". (Aus „Hemmet och Helgedomen", Er-
meindeblatt der schwedischen Katholiken vom
15. Februar 1934.)
Kardinal Faulhaber.
Der protestantische Theologe Henry NolliN
schreibt im „Temps" vom 28. Februar über
Kardinal Faulhaber: „Einige Titel seiner
zahlreichen Werke zeigen, daß er kein vom
Bibliothekstaub geblendeter Exeget ist, der
fern vom pulsierenden Leben u. seinem Lärm
lebt. In ihm wird der Gelehrte ergänzt durch
einen Mann der Tat, der sich bemüht, für die
vielfältigen Probleme, die durch die Krisen
unserer Zeit auftauchen, Lösungen, und für
die unglaublichen Leiden, die sie Hervorrufen,
Beruhigung finden.
Mr kos Mrs -es hl. AM
Das Erzbischöfliche Ordinariat ordnet in
Berücksichtigung der zahlreichen, zuletzt auf der
Diözesansynode vorgetragenen Bitten an, daß
der Tag des hl. Joseph — 19. März — in
allen Pfarreien der Erzdiözese in der gleichen
Weile liturgisch gefeiert wird wie die gebo-
tenen Feste.
Die Gläubigen sollen zu allgemeiner
Teilnahme an den Gottesdiensten, zu
deren.Besuch sie zunächst nicht unter schwerer
Sünde verpflichtet werden, angeeifert werden.
Ile Störung -es Gottesdienstes in
St. Sedtvig
Naber die Gottesdienst-Störung in der St.
Hedwigskirche, von der dieser Tage „in der
Presse die Rede war, und wonach „ein Theolo-
gie-Studierender" vom Sondergericht zu neun
Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, feien
folgende Mitteilungen gegeben:
Der Vorfall hat sich so vollzogen, daß der Be-
treffende an der Kommunionbank, mitten unter
den Gläubigen, die die Kommunion empfangen
wollten, in dem Augenblick, als der Geistliche an
ihn herankam, den Kelch ergriff, schüttelte, so
daß einige der geweihten Hostien zu Boden fie-
len und ausvieß man solle aufhören mit diesem
Götzendienst. Es folgten noch einige andere
Aeußerungen schmähender Art. Es ist richtig, öaß
der Betreffende, allerdings nur als Spätling,
einmal als „Theologiastndierender" auf einer
Universität eingeschrieben war. Bei der Gerichts-
verhandlung hat er bestimmte Erklärungen über
seine Motive nicht abgegeben.
Am letzten Sonntag wurde zur Sühne dieses
ungeheuren Frevels ein Sühnegottes-
dienst in der St. Hedwigs-Kathe-
drale abgehalten im Beisein des Bi-
schofs Dr. Bares und des gesamten Dom-
kapitels, wobei Domkapitular Dr. Lich-
tenberg die Rede hielt, die mit allem Nach-
druck den Vorfall selbst und seine Hintergründe
beleuchtete. Dieser Gottesdienst war derart stark
besucht, daß die Kirche überfüllt war und ge-
sperrt werden mußte.
Die Hauptartikel werben durch kleine Rah-
menbeiträge, die den einen ober anderen
Gedanken nochmals besonders aufgreifen, vertie-
fen ober praktisch auswerten, begleitet. So z. V.:
Der Hl. Vater zur Sendung der Laien. — Licht-
metztag. — Kerzenweihe. — Die Lichterprozession.
— Aussegnung. — Der Blastussogen. — Fastnacht.
Aschermittwoch. — Taufrebe. — Germanentum
und Christentum usw.
Die künstlerische Bildausstattung
verleiht dem Inhalt einen würdigen Rahmen.
Nie neue deutsche Mystikerin
Mitten in unserer Zeit (11. Februar 1923) hat
sich in Reutberg in Oberbayern ein Leben vollen-
det, das in seinem steilen Ausstieg für di« fort-
währende Kraft wahrer Lhristus-Mystik zeugt.
Schwester M. Fidelis Weitz heißt diese begnadigte
Seele.
Geboren in Kempten (12. Juni 1882) führt« st«
als Kind, als Jungfrau, als Verkäuferin, als Zög-
ling in Lenzfried, als Klosterfrau ein heiliges Le-
ben. Die Große dieser Schwester liegt in ihrer
mystischen Begnadigung. „Sie steigt den drei-
fachen mystischen Weg der Reinigung, Erleuchtung
und Vereinigung hinan, wie es Heinrich Suso be-
schreibt: ein gelassener Mensch mutz entbildet wer-
den von der Kreatur, gebildet werden mit Chri-
stus und überbildet in der Gottheit." Aus der my-
stischen Vereinigung mit Christus wuchs für un-
sere Schwester der Beruf zum Sühneleiden heraus:
das Gefühl der furchtbaren Eottoerlassenheit als
Sühne für die Sünden des Unglaubens, Schmach
um der unreinen Sünde willen, schreckliche Qual
im Leiden für Sterbende; der böse Feind hat viel
beigetragen, um diese Seelenlsiden ins unermeß-
liche zu steigern. Die letzten Jahre ihres Lebens
wurde diese Schwester, ähnlich wie ihr heiliger
Vater Franziskus, der sehr schmerzvollen Teil-
nahme am Leiden Jesu gewürdigt. Dazwischen
hinein wurde sie unzählige Male ins Feuer der
göttlichen Liebe getaucht und erlebte selige Tabor-
stunden. Mit größtem Interest und tiefer Er-
griffenheit liest man die ausführlichen naturge-
treuen Schilderungen über dieses Tugend- und
Gnadenleben.
Im Jähre 1926 wurde eine ausführliche Lebens-
beschreibung dieser Dienerin Gottes der Oeffent-
lichkeit übergeben, die überall sehr freundlich aus-
genommen wurde. Namhafte Gelehrte, besonders
Kenner des mystischen Gebetes, haben sich sehr an-
erkennend über di« neue deutsche Mystikerin geäu-
ßert: die Besprechungen des Buches lauten durch-
wegs günstig; in Abhandlungen über das mysti-
sche Gebet wird jetzt häufig auch auf Schwester M.
Fidelis Weitz von Reutberg hingewiesen. Bi-
schöfe und eine große Anzahl Priester haben das
Buch mit größtem Interesse gelesen, darüber in
Vereinen Vorträge gehalten und es bei Exerzi-
tien und anderen Gelegenheiten bestens empfoh-
len. Vielleicht ist es eine Fügung der göttlichen
Vorsehung, daß gerade jetzt im Heiligen Jubel-
jahr die Schwester Maria Fidelis wieder mit
neuer Werbekraft vor die Osfsentlichkeit tritt, in-
dem ihre Lebensbeschreibung in 2. Auf-
lage erscheint in der gleichen Anlage, aber mit
wertvollen Bereicherungen (Schwester Maria Fi-
delis Weitz aus dem Kloster der Franziskane-
rinnen in Reutberg. Von Spiritual I. E. Mühl-
bauer. 2. Auflage. 436 Seiten illustriert. Bro-
schiert Mk. 5.—, Leinwand Mk. 8.—. Salesianer-
Verlag, München 11).
*
Die Orgel der Stiftskirche in Einsiedel» von
Stiftsorganist P. Stefan Koller, OSB.
Verlag: M. Ochsner, Einsiedeln. Preis: 1 Fr.
Roben der Lhoralpslege hat sich der Orden des
Hl. Benedikt immer auch der Orgelbaukunst ange-
nommen. Maria Einsiodeln hat das Verdienst,
immer den fortschrittlichsten Ideen gehuldigt zu
haben. So hatte die unter dem Abt Lolumban in
den Jahren 1855—1887 erbaute Stiftsorgel Hoch-
druckluststimmen und elektropneumatische Traktur.
War beides auch durch den Raum und die Entfer-
nung der einzelnen Klangkörper voneinander be-
dingt, so war beides doch für die damalige Zeit
unerhörtes, lieber diese geschichtliche Entwicklung
schreibt der Stiftsorganist, P. St. Koller, in dieser
kleinen Schrift, um dann eine Erläuterung des
neuen Werkes folgen zu lassen. Auch hierbei hat
man wieder eine kühne und geniale Idee zur Ver-
wirklichung gebracht. Es ist die Anwendung des
amerikanischen „Setter"-Prinzipes. Damit ist eine
Umstürzung des bisherigen „Freien Komnatio-
nen-Systems" gegeben und E. Rupp gesteht in sei-
nem Werke (Die Geschichte der Orgelbaukunst
1929), daß nunmehr unsere großen Spieltische von
Passau, Hamburg, Dortmund und Breslau zu Mu-
seumsstücken werden müßten. — War die Erstel-
lung des neuen Werkes auch ein Geschenk an die
Madonna im „Finstern Wald", eine herrliche
Gabe für die Tausendjahrfeier, die am 21. Jan.
mit der großen „Jubiläums-Messe" von O. Jochum
feierlichst begannen wurde, so ist mit diesem Werk
sogleich ein Markstein in der deutschen Orgelbau-
kunst gesetzt. — Das kleine Heft bringt neben einer
geschmackvollen Aufmachung auch einige gute Bil-
der der Orgel, des Inneren und des Spieltisches.
6. Der Passauer Domorganist Otto Dün-
ke l b e r g bearbeitete zehn alte Marienlieder
für 4—Kstimmigen gemischten Chor, die unter
dem Namen „Liebfrauenminne" im Verlag
Pustet, Regensburg, erschienen sind.
6. Der an der Regensburger Musikhochschule
unter Prof. Karl Thiel wirkende Dr. phil.
Karl Forster wurde an die Hedwigsbasi-
lika in Berlin als Domkapellmeister berufen.
Sämtliche Werke des jungen Komponisten
(a-capella Messen und Motetten) wurden vom
Münchener Domchor unter Leitung von Msgr
Prof. Berberich zur Aufführung gebracht.
Forster hat sein Amt bereits am 15. 2. in Ber-
lin angetreten.
e. Joseph Haas, der Komponist des Dolks-
oratoriums „Die Heilige Elisabeth", schuf ein
„Deutsches Gloria" nach Worten von Wilhelm
Dauffenbach.