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Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 1-76)

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Nr. 71 - Nr. 76 (26. März - 31. März)
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„Heidelterger BolkSLlntt*' Dienstag, den 27. MSr» 1S34

Nr. 72


Fußball
FG Rohrbach — SpV Sandhausen 1:2
Auf diesem Spiel lag eine große Spannung,
weil Rohrbach gewinnen mußte, um dem Abstieg
zu entgehen. Dadurch mar aber die Rohrbach er
Elf in einer begreiflichen Aufregung, die ihr die
nötige Ruhe und Sicherheit von vornherein
nahm und sie nicht zu der Leistung kommen ließ,
die «die Elf in anderen Spielen gezeigt Hat. Bei
Sandhaufen sah man daher die bessere Fuß-
und Kopftechnik, die in zwei überraschenden aber
gut erfaßten Toren zum Ausdruck kam. Dol -
nak aus Mannheim hatte bei dem zahlreichen
Publikum einen schweren Stand, da die Rohr-
bacher begreiflicherweise zu gerne einen Sieg
ihrer Leute gesehen hätten.
Union Heidelberg VfL Ersatzliga Neckarau 7:1
Bei diesem Abendfpiel am Samstag konnte
man ein flottes und abwechslungsreiches Spiel
sehen. Der neue Torwart der Union, Volkmar,
ein ehemaliger DJKIer, trug durch sein sicheres
Halten wesentlich zu dem Siege der Union bei.
VfB Wiesloch — FVg Eppelheim 4:2 (3:1)
Eppelheim drängte zunächst stark, wurde aber
von Wiesloch abgelöst. Mittelstürmer Voll schoß
das erste Tor und brachte wieder mehr Zusam-
menhang in den Angriff. Zwei weitere Tore
vom Rechtsaußen Helten folgten, bis es Eppel-
heim bei einem Durchbruch durch den Halbrech-
ten Zimmermann zum ersten Gegentor brachte.
Nach der Pause wurde ein gut getretener Hand-
elfmeter vom Wieslocher Torwart Zuber gehal-
ten. 800 Zuschauer sahen ein anständiges Spiel,
aber keinen überragenden Schiedsrichter.
1. KmsklaU
Bammental — Mönchzell 7:v
Ein überlegenes Spiel Bammentals, das
durch diesen Sieg Meister in seiner Gruppe
wird. Schiedsrichter Weisel (Dossenheim) leitete
korrekt und sicher.
FC Eschelbronn — Fo Mosbach 7:0
Das Spiel war nicht erstklassig, weil der Geg-
ner zu schwach war. Eschelbronn lag gut im
Angriff und führte bei Halbzeit 4:0. Tore schos-
sen der Mittelläufer, der Linksaußen, der Rechts-
außen und Halbrechte. Hüngerle (Plankstadt)
war als Spielleiter recht gut.
Neckarsteinach — VfB Schönau
fiel aus wegen der SA-Besichtigung in Neckar-
gemünd.
2. Kreisklasse
Der Tabellenführer brachte gegen den Tabel-
lenletzten Mönchzell mit einem" einzigen Tore
die Meisterschaft unter Dach und Fach. Meckes-
heim raffte sich etwas spät auf, so daß es nur
noch zum zweiten Platze reichen kann

tik-Verbandes, Dr. Ritter von Halt, und
Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Ströhlin.
Württembergs Gauführer Ritzen und die Leicht-
athletiktrainer Waitzer und Vrechenmacher
waren selbstverständlich ebenfalls zur Stelle.
Nach einleitenden Begrüßungsworten von Gau-
führer Ritzen überbrachte Dr. von Halt die Grüße
des Herrn Reichssportführers. Dr. von Halt sprach
von den umfangreichen Vorbereitungen im Hin-
blick auf die Deutschen Kampfspiele in Nürnberg
und auf die Olympischen Spiele 1936 in Berlin
und forderte alle Leichtathleten auf, sich restlos ein-
zusetzen, damit Deutschland mit Recht sagen könne,
Berlin sei „unser Olympia" gewesen.
Dann begann das umfangreiche Programm.
Sprintevmeister Borchmeyer holte sich überle-
gen den ersten Lauf des über 2 mal 60 Meter füh-
renden Sprinterkampfes. Im 1000-Meter-Lauf
gab es einen scharfen Endkampf zwischen Dr.
PeItzer (Stettin) und dem Stuttgarter P a u l,
aber der Stuttgarter konnte seinen Vorjahrssieg
nicht- wiederholen, sondern mußte sich knapp ge-
schlagen bekennen. Im Stabhochsprung war der
Turnermeister Müller vom TV Kuchen allen
Mitbewerbern weit überlegen. Er übersprang
3,90 Meter für die Halle wirklich eine sehr gute
Leistung! Das Kugelstoßen war natürlich dem
Eimsbütteler Sievert nicht zu nehmen. Mit
18,37 Meter ließ er Huber um über 2 Meter hin-
ter sich.
Die Ergebnisse:
10 0 0 Meter: 1. Dr. Peltzer (Stettin) 2:37,0
Min., 2. Paul Stuttgarter Kickers) 2:37,9 Min.,
3. Rühle (VfB Stuttgart) 2:40,0 Min., 4. Eitel
(Eglinger TSV) 2:40,5 Min., 5. Schirdewwhn (T.
B. Georgii Stuttgart).
60-Meter-Hürden: 1. Hubert (Stutt-
garter Kickers) 9,4 Sek., 2. Sievert (Eimsbütteler
TV) 8,7 Sek., 3. Scheck (Stuttgarter Kickers) 8,8
Sek., 4. Brodbeck (BfR Heilbronn) 8,9 Sekb
Sprinterkampf (2 mal 60 Meter): 1.
Borchmeyer (TuS Bochum) 14 Punkte, 2. Schmid
(TV Stuttgart) 12 P., 3. Haller (TG Eßlingen) 9
P., 4. Wied (VfB Stuttgart) 8 P., 5. Mayer (TV
Stuttgart) 6 P. (Borchmeyer gewann jedesmal in
6,8 Sekunden.)
Kugel st oß en: 1. Sievert (Eimsbütteler T.
V.) 15,37 Meter, 2. Hubert (Stuttgarter Kickers)
13,23 Meter.
Stabhochsprung: 1. Müller (TV Kuchen)
3,90 Meter, 2. Goll (Ulmer FV 94) 3,40 Meter, 3.
Huber (Stuttgarter Kickers) 3,40 Meter, 4. Wir-
bel (VfB Stuttgart) 3,30 Meter.
4 mal400-Meter-Staffel: 1. Stutt-
garter Kickers 2:43,5 Min., 2. VfR Heilbronn
3:47,4 Min., 3. VfB. Stuttgart 3:48,9 Min., 4. TE
Eßlingen.
4 inal 1 - Runden st affel: 1. Eßlinger T.
S. V. 1:24,8 Min., 2. SV Feuerbach 1:26,2 Min.,
3. TV Feuerbach 1:26,4 Min.
3000 - Meter - Mannschaftslaufen:
1. Stuttgarter Kickers 9:9T,2 Min., 2. Stuttgarter

Kickers II 9:44,8 Min., 3. TB Stuttgart 10:19,7
Minuten.
20 m al 1 - Runde nst aff e l für Ju gend:
1. Stuttgarter Kickers 7:20,0 Min., 2. VfB Stutt-
gart 7:35,0 Min.
Schwerathletik
Um die Meisterschaft des Bezirks.
VsL Oppau schlägt ASB Heidelberg 2. 15:4.
Am Samstag abend standen sich in Oppau die
Kreismeister des Kreises Rhein-Neckar, Verein
für Leibesübungen Oppau und Heidelberg-Mos-
bach, Athletik-Sportverein Heidelberg um die
Meistevschaft des Bezirks Mannheim-Ludwigsha-
fen gegenüber. Die in stärkster Besetzung angetre-
tensn Pfälzer konnten den Vorkampf klar mit 15
gegen 4 Punkten gewinnen. Sie dürften nach die-
sem Sieg sich die Meisterschaft und damit die Be-
rechtigung um den Aufstieg zur Bszirksligwklasse
nicht mehr nehmen lassen. Die Heidelberger Gäste
kamen im Bantamgewicht durch Schuller zu einem
entscheidenden Sieg und im Weltergewicht durch
ein Unentschieden von Disch zu einem weiteren
Punkt, während bei Oppau O. Bank, E. Bank, Ja-
kobi, Wettengel und Lenz zu Erfolgen kamen. Die
von Kampfrichter Wehe (Sandhofen) einwand-
frei geleiteten Kämpfe standen auf gutem sport-
lichen Niveau.
Turnen
Bereinswettkamps Turnverein Edingen —
Turngemeinde Plankstadt
384V-:3S1V- Punkte für Edingen
Anläßlich eines Schauturnens, das der Turn-
verein vorgestern äbend als Abschluß seiner
Winterarbeit mit allen Abteilungen veranstal-
tete, fand ein friedlicher Bereinswettkampf zwi-
schen den Turnverein Edingen und der Turn-
gemeinde Plankstadt statt. Der Turnverein
Edingen konnte hier als Sieger hervorgshen.
Die erreichten Punkt« in den einzelnen Diszipli-
nen sind: Pferd: Edingen III Punkte, Plankstadt
lOö Punkte; Barren: Edingen 117 Punkte,
Plankstadt 1I3V- Punkte; Reß: Edingen IIOV«
Punkte, Plankstadt 113 Punkte; Freiübungen:
beide 03 Punkte. Die Mannschaftskämpfe waren
mit einem schönen Programm umrahmt.
Boxen
AmaiMrbmn Sam - Bayern 2:14
Ein großer Erfolg in Saarlouis.
Der Start der bayerischen Amateurboxer in
Saarlouis gestaltete sich in jeder Hinsicht zu einem
Ersolg. In festlichem Zuge wurden die bayeri-
schen Boxer von der Bahn abgeholt und im aus-
verkauften Saalbau drängte sich am Abend unter
starker Anteilnahme der Behörden die sportfreu-
dige Bevölkerung Kopf an Kopf. Fast 1000 Zu-
schauer verfolgten die Kämpfe, die durchweg guten

gandballrunMau
Güddeutschland auf der Meistersuche
Di« Gauliga-Handballspiele in Süddeutschland
stehen vor dem Abschluß, sofern sie nicht — wie
im Gau Baden und Gruppe Württemberg —
-Ost — im wesentlichen bereits beendet und.
Auch in Main-Hessen und in Saar-Pfalz sind
alle Entscheidungen bereits gefallen. In den
Übrigen Gruppen kennt man die Absteigenden,
wenn die Lage an den Tabellenenden auch noch
nicht überall gänzlich klargestellt ist. Als einzig«
'hat die Gruppe Württemberg-West ihren Mei-
ster noch nicht melden können, während neben
dem Gau Baden demnächst auch der Gau Süd-
west seinen Meister ermitteln dürste.
Das zweite Entscheidungsspiel in diesem Gau
endet« nämlich in Darmstadt mit einem hohen
I0:2-Sieg der Darmstädter Polizisten über TV
Friesenheim; das dritte Entscheidungsspiel dürfte
^wahrscheinlich am 8. April in Worms steigen.
Bekanntlich hatte Friesenheim das Vorspiel mit
6:3 gewonnen. In Main-Hessen fiel im Treffen
SV Wiesbaden — DG Rüdesheim 13:2 die
Entscheidung über den Abstieg, dem Rüdesheim
verfallen ist. DSG Fechenheim stand schon län-
gere Zeit -als Absteigender fest. In der Gruppe
Saar-Pfalz verlor 61 Kaiserslautern ibeim TB
Malstatt 3:9 und dürfte damit auch di« Gau-
klaffe verloren haben, denn die Malstatter wer-
den wohl aus ihren Heiden ausstehenden Spielen
die zur endgültigen Sicherung fehlenden zwei
Punkte noch holen. — Das letzte Spiel im Gau
Baden siel aus, da auf dem Ketscher Platz wohl
an 400 Zuschauer und der Schiedsrichter mit
der Mannschaft der Platzherren anwesend waren,
08 Mannheim als Partner aber nicht antrat.
Die Punkte dürften Ketsch zufallen, das damit
in der Tabelle vor den VfR Mannheim kommt.
In Württemberg-West ist fetzt überraschend
TSV Eßlingen erster Anwärter auf die Meister-
schaft geworden.
LrWMM
8. eliitliarür AWEEt
Bei einer Beteiligung von rund 1500 Aktiven
und 5000 Zuschauern war von vornherein der
sportliche Erfolg der 8. Stuttgarter Hallensport-
feste» gesichert.
Unter den zahlreichen Ehrengästen bemerkte man
u, a. den württembsrgische» Innenminister Dr.

Ser moderne Baustil


Großes Wohnhaus mit langen Glasflächen und großen Fenstern, das jetzt in der holländi-
schen Stadt Schisdam erbaut wird. Das kleine Holland bemüht sich besonders aktiv um die
'Geistaltung!des neuen architektonischen Stils.

Wo gibt es kn Europa am
meisten Sinder?
Die Karte zeigt uns, daß
in Mitteleuropa heute ver-
hältnismäßig am wenigsten
Kinder vorhanden sind. In
Deutschland kommen auf Tau-
lend gebärsähige Frau«, pur
L8 Kruder, während z. B.
in der Ukraine und auch im
gesamten Rußland mehr als
doppelt soviel Kinder gezählt
wurden. Selbst Italien «nh
Spanien sind noch viel
kinderreicher und auch bet
de« Franzose« sind verhält,
nismäßig mehr Kinder vor-
handen, als in Deutschland,.
Oesterreich, Schwede» und


Sport brachten. In alle» Gefecht« blieben die
Bayern Sieger. Die Saar-Auswahlmannschaft,
die sich gegen den routinieren Gegner tapfer schlug,
kam nur dadurch zu zwei Punkten, daß Bayern im
Federgewicht nicht antrat. Kwstl (Landshut) hatte
sich am Freitag in Frankfurt beim Kampf gegen
Schoeneberger den Mittelhandknochen der rechte»
Hand gebrochen. Bemerkenswert ist noch, daß im
Weltergewicht Schubert (München) korrigiere«
konnte.
Run- um Paulino - Schmeling
Der Boxkampf zwischen Paulino, dem spanisch««
Matador, und Max Schmeling, dem deutschen Ex'
Weltmeister aller Kategorien, der Anfang April
in Barcelona „steigt", wird ganz groß aufgezogen
werden. Und bei der Vorbereitung dieses Kamp'
fes bedienen sich die Veranstalter durchaus „am«'
Manischer" Methoden. In Spanien hat ei«
„ballyhoe" eingesetzt, wie man es in Nswyovk oder
Chicago nicht besser hätte machen können; man
könnte glauben, nichts, interessiere die KatalomM
und darüber hinaus die übrigen Spanier gegen-
wärtig mehr, als eben dieses Tressen der beiden
Boxer. Die Meldungen überstürzen sich und di«
spanische Presse tut im Interesse des Kampfes da«
Ihre, um die Oöffentlichkeit „auf dem Laufend«"
zu halten. Da hört man von einer großen Feind'
schäft zwischen beiden Boxern, einer Rivalität, di«
natürlich — so sagt sich der einfache Mann — di«
sicherste Garantie dafür abgibt, daß sich betd«
Boxer zwischen den Ringen einen erbitterten
Kampf liefern werden. Jacobs, der Manager de»
Deutschen, hatte gewettet, daß Schmeling seine«
Gegner ko schlagen werde. Und Mar ging di«
Wette auf 1000:500 Peseten. Was tat Paulino?
(Oder sein Manager?) Er legte flugs seinerseits
eine Wette 2000:500, daß er Schmeling ko schlage«
werde. Natürlich nahmen die Zeitungen in Ri«'
senlettern davon Notiz. Schmeling hatte seine«
deutschen Koch mitgebracht. Gut, denn ihm
schmeckte die spanische Küche nicht, und ... er hat»
ja dazu. Was tut die Gegenseite? Ein Interview
mit Paulino muß her: Schmeling har wohl Angst,
erklärte der Baske, daß man ihm Schlafpulver in«
Essen tun könnte. Er kann unbesorgt sein, ich
werde ihm im Ring für das nötige Schlafpuloer
sorgen! Der Spanier liest das und freut sich. Und
das Interesse am Boxkampf Paulino — Schmeling
wächst. Worüber sich natürlich die Veranstalter
und wohl auch die Boxer selbst uNd ihre Mana-
ger nicht ärgern!

SA-Mrtabzeichtn Pflicht für
StMnten
Der Führer der Reichsschaft an den deutsche«
Hoch- und Fachschulen, Dr. O. Stäbel, hat folgend«
Anordnung getroffen: „Nach der am 22. März er«
folgten Bekanntgabe der Ausführungsbestimmu«'
gen zur Erwerbung des SA-Sportabzeichens ordn«
ich hiermit an, daß die Erlangung des SA-Sport'
abzeichens für sämtliche männliche Studierend«'
die nach dem Wintersemester 1932—33 an eine«
deutschen Hochschule imatrikuliert worden sind, so"
weit sie körperlich dazu imstande sind, zur Pflicht
gemacht wird. Für alle höheren Semester sollt« «§
eine selbstverständliche Ehrenpflicht sein, au§
freien Stücken die Bedingungen zum Erwerb d«*
SA-Sportabzeichens zu erfüllen."


Ler Vertrag der Buchhändler zum Winter«


hilsswerk.
Solche Plakate werden jetzt in allen deutsch^
Buchhandlungen für ein von dem betreffend*
Buchhändler ausgewähltes Werk, das den nvts"
nalsozialistischen Geist widerspiegelt. Von dem " >
lös dieses Buches gibt der Buchhändler 20 ProZf^
an das Wintevhilfswerk ab. Auch die Gebühr 1^,
das Plakat kommt zum allergrößten Teil d«"
Hilfswerk zu. .

Were neue
EelbilmMlußnumimr!

Gamlrwllmmllwr:
71S1
Serlag und Redaktion
LMMtkWBdlkSM'
 
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