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https://doi.org/10.11588/diglit.12282#0100
84
VATIKAN,
ganges eingemauerten Gegenstück (Museumsnummer 98)
gefunden in der Villa Negroni auf dem Viminal.
Dieses Exemplar und sein auf der anderen Seite des
Einganges eingemauertes Gegenstück dienten als Stützen
einer marmornen Tischplatte. Der Bildhauer hat es ver-
standen, den ganzen Beliefschmuck, und zwar nicht nur
die als Träger verwendeten Greife und die im Felde an-
gebrachten Geräthe. sondern auch die beiden in der Mitte
dargestellten Satyrn, die mit lebhaften Geberden auf einen
Mischkessel zulaufen und dabei mit der einen Hand nach
einer von oben herabhängenden Traube greifen, dem tek-
tonischen Prinzipe unterzuordnen. Die Bewegungen der
beiden Figuren erscheinen streng symmetrisch und auch
die Behandlung des Nackten zeigt einen von der Nach-
ahmung der Natur abstrahierenden, gewissermassen orna-
mentalen Charakter.
Visconti Mus. Pio-Cl. V 10. Millin gal. myth. pl. 65, 271.
Guigniaut rel. de l'ant. pl. 112, 485. Pistolesi IV 90. Vgl. Braun
Ruinen und Museen p. 296 n. 46.
137 (28) Ovaler Sarkophag.
Gefunden 1777, als man den Grund für die neue Sacri-
stei von S. Peter grub; er enthielt zwei Skelette.
Auf der Vorderseite zwei charaktervoll gearbeitete
Löwenköpfe; unter jedem derselben ein Eros, welcher,
einen Kantharos in der Hand, auf einem Panther sitzt.
Der Raum zwischen den beiden Löwenköpfen ist durch
einen Satyr und eine Maenade ausgefüllt, die tanzend
sich einander nähern. Je zwei ähnliche Paare schmücken
die jenseits der Löwenköpfe liegenden Theile des Ovals.
Der Bilderschmuck zeigt nicht die verworrene Überladen-
heit, an welcher die meisten Sarkophagreliefs leiden, son-
dern eine klare Composition, die den Raum in harmoni-
scher Weise mit anmuthigen, aus der älteren Kunst ent-
nommenen Motiven füllt.
Visconti Mus. Pio-Cl. IV 29, 29». Pistolesi IV 88. Millin
gal. myth. pl. 63, 268. Vgl. Zoega de origine et usu obeliscorum
p. 333 not. 45 und in \Veickers Zeitschrift p. 391 ff. Braun Ruinen
und Museen p. 296 n. 47.
VATIKAN,
ganges eingemauerten Gegenstück (Museumsnummer 98)
gefunden in der Villa Negroni auf dem Viminal.
Dieses Exemplar und sein auf der anderen Seite des
Einganges eingemauertes Gegenstück dienten als Stützen
einer marmornen Tischplatte. Der Bildhauer hat es ver-
standen, den ganzen Beliefschmuck, und zwar nicht nur
die als Träger verwendeten Greife und die im Felde an-
gebrachten Geräthe. sondern auch die beiden in der Mitte
dargestellten Satyrn, die mit lebhaften Geberden auf einen
Mischkessel zulaufen und dabei mit der einen Hand nach
einer von oben herabhängenden Traube greifen, dem tek-
tonischen Prinzipe unterzuordnen. Die Bewegungen der
beiden Figuren erscheinen streng symmetrisch und auch
die Behandlung des Nackten zeigt einen von der Nach-
ahmung der Natur abstrahierenden, gewissermassen orna-
mentalen Charakter.
Visconti Mus. Pio-Cl. V 10. Millin gal. myth. pl. 65, 271.
Guigniaut rel. de l'ant. pl. 112, 485. Pistolesi IV 90. Vgl. Braun
Ruinen und Museen p. 296 n. 46.
137 (28) Ovaler Sarkophag.
Gefunden 1777, als man den Grund für die neue Sacri-
stei von S. Peter grub; er enthielt zwei Skelette.
Auf der Vorderseite zwei charaktervoll gearbeitete
Löwenköpfe; unter jedem derselben ein Eros, welcher,
einen Kantharos in der Hand, auf einem Panther sitzt.
Der Raum zwischen den beiden Löwenköpfen ist durch
einen Satyr und eine Maenade ausgefüllt, die tanzend
sich einander nähern. Je zwei ähnliche Paare schmücken
die jenseits der Löwenköpfe liegenden Theile des Ovals.
Der Bilderschmuck zeigt nicht die verworrene Überladen-
heit, an welcher die meisten Sarkophagreliefs leiden, son-
dern eine klare Composition, die den Raum in harmoni-
scher Weise mit anmuthigen, aus der älteren Kunst ent-
nommenen Motiven füllt.
Visconti Mus. Pio-Cl. IV 29, 29». Pistolesi IV 88. Millin
gal. myth. pl. 63, 268. Vgl. Zoega de origine et usu obeliscorum
p. 333 not. 45 und in \Veickers Zeitschrift p. 391 ff. Braun Ruinen
und Museen p. 296 n. 47.