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https://doi.org/10.11588/diglit.12282#0130
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VATIKAN.
stand ein Hase gewesen sei, und hiermit vielleicht das
Richtige getroffen. Der Gedanke, welcher der Gruppe
zu Grunde liegt, würde dann folgender sein : der Kentaur
giebt sich dem Jagdvergnügen hin und freut sich über
seine Beute ; aber auf seinem Rücken sitzt bereits der
gefährliche Liebesgott, der dem sorglosen Jäger nachstellt
und ihn baldigst einfangen wird. Dieser Gedanke ent-
spricht vollständig dem Geiste der hellenistischen Zeit
und findet auf poetischem Gebiete eine schlagende Ana-
logie in dem XII. (II.) Idyll des Bion.
Visconti Mus. Pio-Cl. I 51. Pistolesi V 10. Clarac IV pl. 739
n. 1783. Vgl. Welckers Zeitschrift p. 330. Braun Ruinen und
Museen p. 317 n. 58.
166 '139) Keiterstatuette des Commodus.
Vormals in der Villa Mattei, unter Clemens XIV.
erworben. An der Figur des Kaisers sind ergänzt beide
Unterschenkel und der r. Arm, an dem Pferde die
Ohren, die Vorderbeine, die hinteren Unterschenkel,
ausserdem der grösste Theil des Stammes und die
Plinthe.
Der in Jagdtracht gekleidete Kaiser führt vom Pferde
herab einen Speerstoss gegen ein unter ihm befindliches
Wild. Die ebenso klare wie natürliche Anordnung dieser
Reiterstatuette ist nicht von dem ausführenden Bildhauer
erfunden, sondern aus der älteren Kunst entlehnt. Es
genügt daran zu erinnern, dass die Figur des Traten auf
zweiindenConstantinsbogen eingefügten Reliefmedaillons
in der gleichen Weise behandelt ist. Durch diese Figuren
wird auch die Ergänzung der vatikanischen Statue gerecht-
fertigt.
Monumenta Matthaeiana I 93. De Rossi raccolta di statue T. 104.
Pistolesi V 11. Clarac V pl. 962 n. 2475. Museo Chiaramonti
III 24. Vgl. Winckelmaim Geschichte der Kunst XII1 § 21. Vis-
conti Mus. Pio-Cl. I p. 237 not. *. Braun Iiuinen und Museen
p. 318 n. 59. Die Darstellungen des Tralau : Antike Denkmäler
herausg. vom arch. Institut I (1890) T. 42, 1, T. 43, 7.
167 (151) Altar mit einem geschlachteten Widder.
Vormals in der Villa Mattei, unter Clemens XIV.
VATIKAN.
stand ein Hase gewesen sei, und hiermit vielleicht das
Richtige getroffen. Der Gedanke, welcher der Gruppe
zu Grunde liegt, würde dann folgender sein : der Kentaur
giebt sich dem Jagdvergnügen hin und freut sich über
seine Beute ; aber auf seinem Rücken sitzt bereits der
gefährliche Liebesgott, der dem sorglosen Jäger nachstellt
und ihn baldigst einfangen wird. Dieser Gedanke ent-
spricht vollständig dem Geiste der hellenistischen Zeit
und findet auf poetischem Gebiete eine schlagende Ana-
logie in dem XII. (II.) Idyll des Bion.
Visconti Mus. Pio-Cl. I 51. Pistolesi V 10. Clarac IV pl. 739
n. 1783. Vgl. Welckers Zeitschrift p. 330. Braun Ruinen und
Museen p. 317 n. 58.
166 '139) Keiterstatuette des Commodus.
Vormals in der Villa Mattei, unter Clemens XIV.
erworben. An der Figur des Kaisers sind ergänzt beide
Unterschenkel und der r. Arm, an dem Pferde die
Ohren, die Vorderbeine, die hinteren Unterschenkel,
ausserdem der grösste Theil des Stammes und die
Plinthe.
Der in Jagdtracht gekleidete Kaiser führt vom Pferde
herab einen Speerstoss gegen ein unter ihm befindliches
Wild. Die ebenso klare wie natürliche Anordnung dieser
Reiterstatuette ist nicht von dem ausführenden Bildhauer
erfunden, sondern aus der älteren Kunst entlehnt. Es
genügt daran zu erinnern, dass die Figur des Traten auf
zweiindenConstantinsbogen eingefügten Reliefmedaillons
in der gleichen Weise behandelt ist. Durch diese Figuren
wird auch die Ergänzung der vatikanischen Statue gerecht-
fertigt.
Monumenta Matthaeiana I 93. De Rossi raccolta di statue T. 104.
Pistolesi V 11. Clarac V pl. 962 n. 2475. Museo Chiaramonti
III 24. Vgl. Winckelmaim Geschichte der Kunst XII1 § 21. Vis-
conti Mus. Pio-Cl. I p. 237 not. *. Braun Iiuinen und Museen
p. 318 n. 59. Die Darstellungen des Tralau : Antike Denkmäler
herausg. vom arch. Institut I (1890) T. 42, 1, T. 43, 7.
167 (151) Altar mit einem geschlachteten Widder.
Vormals in der Villa Mattei, unter Clemens XIV.