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GALERIE DER STATUEN.

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p. 172, V p. 251. Alles Weitere bei Mayer die Giganten und Ti-
tanen in der antiken Sage und Kunst p. 364 n. 10, p. 386—387.

214 (416) Muthmassliche Friesplatte.

Die Platte wurde nach einer nicht ganz sicher ver-
bürgten Überlieferung gefunden im 16. Jahrhundert
in der tiburtiner Villa des Hadrian und vom Kardinal
Ippolito d'Este seinen zu Ferrara herrschenden Ver-
wandten geschenkt. Sie wurde zweimal restauriert,
das zweite Mal von De Fabris, und unter Gregor XVI.
für den Vatikan erworben. Ergänzt das ganze 1. Drit-
tel der Platte, derartig dass von der in der 1. Nische
angebrachten Statuette nur ein Stück des 1. Armes und
die darüber herabfallende Nebris antik sind, ein Stück
des Oberkörpers an jeder der beiden männlichen Figu-
ren des Mittelreliefs , der r. Arm der in der r. Nische
befindlichen Statuette, die links von dieser Statuette
angebrachte Säule, mancherlei Stücke an den anderen
Säulen. In der oben dargestellten Jagdscene sind an
dem Eros nur der Kopf, die Flügel, die r. Hand mit
dem Schwerte und der 1. Fuss, an dem Panther nur
die beiden Hintertatzen und die 1. Vordertatze, an
dem Baume nur der Stamm antik.

Die Decoration der Platte giebt in verkürzter Weise
eine Wand wieder, in der zwei mit Statuen ausgefüllte
Nischen angebracht sind, während das zwischen den bei-
den Nischen liegende Feld mit einem Relief verziert ist.
Wie es scheint, bildete diese Platte mit anderen ent-
sprechenden einen Fries. Die Anordnung ihres Schmuckes
ist offenbar durch die griechisch-römische Wandmalerei
bestimmt, die öfters ähnliche Motive in friesartiger Weise
zusammenstellt. Das in der Mitte angebrachte Relief zeigt
die schlafende Ariadne ähnlich behandelt wie in der Statue
n. 212. Vor ihr sieht man Theseus, wie er, im Begriffe,
die Geliebte zu verlassen, bereits den 1. Fuss auf die Schiffs-
leiter setzt, oben die Personification der Insel Naxos. Die
mit einer Nebris bekleidete männliche Figur, welche, hinter
Ariadne stehend, die Schläferin betrachtet, wird mit grös-
serer Wahrscheinlichkeit auf Dionysos gedeutet, der an-
kommt , um seine Braut heimzuholen, als auf einen zu
seinem Gefolge gehörigen Satyr. In der 1. Nische hat der
Ergänzer eine Figur des Dionysos angebracht. Doch
 
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