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Galerie der Kandelaber.

Die Betrachtung beginnt rechts vom Eingange.

339 (2) Vogelnester mit Kindern.

Vormals im Besitze des Kardinals Albani, restau-
riert vom Bildhauer Cavaceppi. Antik sind nur das links
vom Betrachter befindliche Nest nebst Fragmenten der
darin befindlichen Kinderflguren, das obere Stück des
dieses Nest tragenden Astes und ein fragmentierter
Kinderkörper, den der Ergänzer in das moderne r. Nest
eingefügt hat. Doch ist von den Kinderfiguren genug
erhalten, um zu erkennen, dass nicht etwa geflügelte
Knaben (Eroten) sondern gewöhnliche Menschenkinder
dargestellt sind.

Alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass dieses
Marmorwerk in einem Garten oder Park einer Hecke
oder einem Gebüsche als Staffage diente. Es war daselbst
sicher niedriger aufgestellt als gegenwärtig, so dass der
Betrachter die in den Nestern befindlichen Kinderfiguren
übersehen konnte. Wenn die Nester statt Vögel Kinder
enthalten, so hat man hierin gewiss keine Beziehung auf
ein mythisches oder historisches Ereigniss sondern nur
ein Spiel der Phantasie zu erkennen.

Der ein ähnliches Nest tragende Stamm, der in der
gegenüber angebrachten Nische aufgestellt ist (Museums-
nummer üü), scheint durchweg von moderner Hand ge-
arbeitet, um für das von Cavaceppi zurecht gemachte
antike Exemplar ein Gegenstück zu gewinnen.

Rafl'ei il nido, canzone didascalica sopra un antico nido di niarmo
Koma 1778, wo die beiden antiken Stücke unrestauriert abgebildet
sind. Visconti Mus. Pio-Cl. VII 9. Pistolesi VI 17. Vgl. Braun
Ruinen Museen p. 474 n. 173.
 
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