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264

VATIKAN.

dell" Inst. 1858 p. 340 (K). Overbeck Kunstmythologie IV p. 458
n.3, p. 468 ff.

345 (74) Brunnengruppe, Pan einem Satyr einen Dorn

aus dem Fusse ziehend.

Unter Clemens XIV. aus dem Besitze der Mattei
erworben. Ergänzt an der Figur des Pan der r. Arm
vom Biceps abwärts, der 1. von etwas über dem Ellen-
bogen an, der frei hängende Theil der Nebris; am
Satyr der r. Arm, der r. Unterschenkel, ein Stück an
der Nebris; der grösste Theil der Plinthe.

Obwohl roh ausgeführt, giebt die Gruppe ein vortreff-
liches Beispiel für die ebenso sinnreiche wie geschmack-
volle Weise, in welcher die antike Kunst Springbrunnen
plastisch zu gestalten verstand. Pan erweist einem Satyr,
der sich, offenbar bei bakchischem Toben, einen Dorn
in die Sohle des r. Fusses getreten, den Liebesdienst den
Dorn herauszuziehen. Von Schmerz überwältigt, ver-
gisst der Satyr, dass der hinter ihm befindliche Schlauch
nicht zugebunden ist; er drückt auf ihn mit dem r. Arme
und bewirkt dadurch, dass das köstliche Nass mit einem
mächtigen Strahle herausspritzt. Der ungeberdige Schmerz
der Satyrs und die aufmerksame Sorgfalt, mit welcher
Pan die Operation vollzieht, sind mit köstlichem Humor
wiedergegeben. Da die äusseren Umrisse der Composition
ein Oblong bilden, so dürfen wir annehmen, dass die
Gruppe in einer viereckigen Nische aufgestellt war, einem
llaume . der dadurch in der harmonischesten Weise ge-
füllt wurde.

Monumenta Matthaeiana 1 40. Visconti Mus. Pio-Cl. I 48
(vgl. p. 237 not. *). Pistolesi VI 20, 2. Clarac IV pl. 726 n. 1742.
Vgl. Braun Ruinen und Museen p. 478 n. 179. Eine Wiederho-
lung der Gruppe in Pompeji: Overbeck-Mau Pompeji p. 319.

346 (81) Ephesische Artemis.

Gefunden durch Gavin Hamilton in der tiburtiner
Villa des Hadrian, in dem »Pantanello« (vgl. n. 296).
Sicher antik ist nur der obere Theil bis zum Beginn
des Schaftes und auch an diesem oberen Theile ist
mancherlei ergänzt: die Thurmkronenebstdcn darunter
liegenden Haarpartien, das Kinn, beinah der ganze
 
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