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Helbig, Wolfgang
Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom (Band 1): Die vatikanische Skulpturensammlung. Die kapitolinischen und das lateranische Museum — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.12282#0498
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482

KONSEItVATO RENPALAST.

demjenigen, in dem die beginnende hellenische Kunst-
industrie arbeitete, noch nicht mit genügender Sicher-
heit festgestellt, und es bleibt demnach die Möglichkeit,
dass die Cista aus einem Mittelpunkte althcllenischer
Metallotechnik in Praeneste eingeführt ist.

Mon. doli' tust. VIII T. 26, 1—3; Ann. 1866 p. 186 n. 70.
Arcliaeologia 41 I (London 1867) pl. 10, 11 p. 203 n. 3.

Auf der untersten Console das 4. Stück rechts vom
Eingange:

615 Krater des Aristonophos (?).

Gefunden in einem cacrotaner Grabe.

Dieser Krater gehört zu den ältesten, mit mythologi-
schen Darstellungen verzierten Gelassen griechischer Fa-
brik, die sich in Italien gefunden haben. Er kann nach
dem Stile seiner Malereien recht wohl bis in das 7. Jahr-
hundert v. Chr. hinaufreichen. Auf der einen Seite sieht
man Odysseus und seine Gefährten, wie sie den glühen-
den Pfahl in das Auge des Polyphemos treiben. Sämmt-
liche Figuren sind, entsprechend der ältesten griechischen
Mode, mit rasierter Oberlippe und spitz, zugeschnittenen
Kinnbärten dargestellt. Über der Figur des Kyklopen
ist der Name des Fabrikanten beigefügt, den man Aristo-
phon, Aristothon oder auchÄriston der Koer gelesen hat.
Die andere Seite zeigt ein lluderschiff und ein Segel-
schiff, wie sie zum Kampfe gegen einander anrennen.
1 )ie Paläograpbie der Inschrift bietet keinen festen Anhalts-
punkt, um den Fabrikort des Gefässes zu bestimmen.
Stil und Technik des Gefässes deuten auf den hellenischen
Osten.

Mon. dell' Inst. IX 4, Ann. 1869 p. 157ff. Wiener Vorlege-
blätter für archäologische Übungen 1888 T. 18. Vgl. Klein die
griechischen Vasen mit Meistersignaturen p. 27—28. llclbig das
homerische Epos 2. Aufl. p. 252, p. 313—314.
 
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