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484

LATERAN.

ihrem Verführer folgen soll; sie hemmt ihren Schritt und
blickt nachdenklich vor sich hin. Ein Begleiter des
Paris giebt der Bewunderung, die ihm die Schönheit
der Helena einfiösst, durch seinen erstaunten Blick wie
durch die Bewegung der r. Hand Ausdruck. Die Gefühle,
welchen die drei Personen unterliegen, sind mit geringen
Mitteln auf das Treffendste vergegenwärtigt. Die Arbeit
ist nur decorativ aber doch wohl griechisch. Leider hat
die Oberfläche stark durch Feuchtigkeit gelitten.

Ann. doli' Inst. 1860 Tav. d'agg. C p. 121—128. — 15. S, p. 4
n. 8.

017 (10) Grabrelief.

Gefunden wie es scheint an der Via Flaminia, un-
weit des Monte Pincio, dann im Palazzo Ruspoli, später
in den Appartamenti liorgia. Ergänzt die r. Vorder-
arme der neiden Hauptfiguren, an der männlichen auch
das r. Knie, ausserdem ein Theil des Speeres. Die
Köpfe der beiden Hauptfiguren sind antik aber nicht zu-
gehörig. Derjenige der männlichen Figur (ergänzt der
Helmhusch) ist der Kopf einer Pallas.

Der Todte ist nach griechischer Weise als Heros
neben seinem Hengste dargestellt. Er reicht seiner vor
ihm sitzenden Frau die Hand, während neben ihm ein
Diener steht, der den Speer seines Herrn hält. Links
oben hängen der Schild und das Schwert des Helden.
Hechts erhebt sich ein Lorbeerbaum, um dessen Stamm
sich eine Schlange windet und auf dem ein Vogel mit ge-
öffnetem Schnabel sitzt. Die Schlange ist in diesem Falle,
wie es scheint, als ein die Hcroisierung des Todten an-
deutendes heiliges Thier aufzufassen. Da die religiöse
Anschauung, auf welcher die Darstellung beruht, rein
griechisch ist und der Stil in der Kunst nicht der römi-
schen wohl aber der hellenistischen Zeit seine Analogie
findet, so scheint dieses Grabrelief nicht auf römischem
Boden gearbeitet, sondern aus hellenistischem Kultur-
kreise dorthin übertragen.

B. S. p. 5 n. 10. Vgl. Furtwängler Sammlung Sabouroü
1 Einleitung zu den Sculpturen p.47. Über die Schlange : Deneken
de Theox-oniis (Berolini 1881) p. 51. Vgl. unsere Nachträge.
 
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