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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
Fayencesammlung Max Guggenheimer, Memmingen, Wappenscheiben aus Schweizer Privatbesitz, Waffen und Rüstungen aus einer hessischen Rüstkammer: ferner Antiken, Antiquitäten, Waffen, Kunst- und Einrichtungsgegenstände aus verschiedenem, teils hochadeligem Privatbesitz ; Auktion in München in der Galerie Helbing ; Montag, den 19., bis Mittwoch, den 21. Mai 1913 — München, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.17550#0044
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händler en gros vertrieben wurde, haben sie in den seltensten Fällen Beschau- oder Meistermarken. Etwas
früher als diese um 1560 entstandenen Harnische ist die blanke Tapulbrust Nr. 333 mit Rücken und
Beintaschen.

Bei den Zweihändern fanden sich unter der theatermäßigen Belederung glücklicherweise noch die
alten profilierten Holzgriffe, bei einem sogar ein alter Samtbezug. Die meisten der Zweihänder sind wohl
Solinger Provenienz. Die auf Nr. 390 befindliche Hirschstangenmarke ist die halb ausgeschlagene Marke
des Klingenschmiedes T C, die sich auch auf einem Schwert der Rüstkammer in Emden findet (v. Potier,
Inventar der Rüstkammer der Stadt Emden, Emden 1903, Nr. 324). Vielleicht ist es die Marke eines
Mitgliedes der Familie Klein, von welcher der Klingenschmied Weilm Klein in Solingen auch eine Hirsch-
stangenmarke führte. Die, wenn auch etwas rohe Ätzung und Gravierung der Parierstangen läßt den Schluß
zu, daß wir hier Paradewaffen von Trabanten vor uns haben. Entstehungszeit dieser Zweihänder um
1580—1600.

Der elegant gearbeitete Zweihänder Nr. 393 gehört nach Arbeit und Marke der Werkstatt des Mün-
chener Klingenschmiedes Wolfgang Ständler (1554—1622) an, dessen Hammerschmiede zufälligerweise
in allernächster Nähe des Auktionshauses der Firma Helbing stand.

Dr. Hans Stöcklein.

325 Trabharnisch. Brust, Rücken, Halsberg, Armschienen, sechsfach geschoben, Bauchreifen und
fünffach geschobene Beintaschen. Sturmhaube mit Lilie. Geschwärzt mit blanken Streifen.

326 Desgleichen. Derselbe Typus. Brust mit Gänsebauch, Rücken, Halsberg, sechsfach geschobene
Armschienen und fünffache Beintaschen: Sturmhaube. Ebenso.

327 Desgl. Brust' mit Gänsebauch, Rücken, Halsberg, Bauchreifen und fünffach geschobene Bein-
taschen. Geschwärzt mit blanken Streifen. Sturmhaube mit hohem Kamm und Lilie auf beiden
Seiten.

328 Desgl. Derselbe Typus. Blank. Brust, Rücken, Halsberg, sechsfach geschobene Armschienen,
sechsfach geschobene Beintaschen und Sturmhaube; diese geschwärzt mit blanken Streifen.
Abbildung Tafel 9.

329 Desgl. Brust mit Gänsebauch, Rücken, Halsberg, sechsfach geschobene Beintaschen und Sturm-
haube mit hohem Kamm und Lilie auf beiden Seiten. Geschwärzt mit blanken Streifen und be-
hauenen Rändern.

Abbildung Tafel 9.

330 Desgl. Ganz ähnlicher Typus. Brust, Rücken, Bauchreifen, Halsberg, sechsfach geschobene Arm-
schienen und fünffach geschobene Beintaschen. Ebenso.

331 Halbharnisch. Gänsebauch, Rücken, Halsberg, sechsfach geschobene Armschienen und Beintaschen.
Sturmhaube. Blank.

332 Desgl. Ähnlicher Typus. Brust, Rücken, Halsberg, sechsfach geschobene Armschienen und Bein-
taschen. Sturmhaube. Blank. Ebenso.

333 Halbharnisch. Tapulbrust und sechsfach geschobene Beintaschen. 1530—1546.
Abbildung Tafel 10.

Über diesen und die folgenden Trabharnische vgl. die vorstehenden Ausführungen Stöckleins. —
sämtlich ohne Wangenklappen. Um 1560.

Die Sturmhauben
 
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