Die Kirche von Perissa.
Erstes Kapitel.
Geschichte der Erforschung von Thera.
Von F, Hiller von Gaertringen.
Die Geschichte der wissenschaftlichen Erforschung Theras hat mit dem Vater der Herodot.
Geschichte zu beginnen. Den Anlaß, die Insel in seinem kunstvoll angelegten Werke zu
erwähnen, gewährt ihm ein persischer Kriegszug in die Kyrenaika unter der Regierung des
Dareios, ausgerüstet von dem Satrapen Aegyptens auf Bitten der flüchtigen Königinmutter von
Kyrene Pheretima. Nach seiner Art flicht Herodot hier die Vorgeschichte nicht nur des kyre-
näischen Herrscherhauses, sondern auch der Stadt von ihrer Gründung an, diese Gründung
selbst und die der Mutterstadt Thera ein (Hdt. IV 145—205, darin eine Einlage über die
libyschen Stämme 168 —198). Als Quellen standen ihm zu Gebote einmal die kyrenäische,
reichlich mit „delphischen" Orakeln durchsetzte Ueberlieferung, die in Kreta und Thera begann,
aber für das darüber Hinausliegende nichts mehr bot (im Wesentlichen Kap. 154 bis Schluß).
Es ist mit Recht bemerkt worden, daß Herodot sicher in Kyrene gewesen ist, wo er (z. B.
II 181) unzweideutige Proben eigener Anschauung giebt, und zwar nach dem Sturze des
Königtums, nicht früher als in den fünfziger Jahren des fünften Jahrhunderts. Eine- zweite
und dritte Quelle sind die Berichte der Lakedaimonier und Theräer. Beiden vereint erklärt
Herodot für die Gründungsgeschichte von Thera zu folgen (145—149); darauf erzählt er die
Gründung von Kyrene nur nach theräischer Auffassung (150—154 Anfang), der er für den
Anfang die kyrenäische entgegenstellt; weiterhin stimmten beide überein. Unter demjenigen
Thera I. I
Erstes Kapitel.
Geschichte der Erforschung von Thera.
Von F, Hiller von Gaertringen.
Die Geschichte der wissenschaftlichen Erforschung Theras hat mit dem Vater der Herodot.
Geschichte zu beginnen. Den Anlaß, die Insel in seinem kunstvoll angelegten Werke zu
erwähnen, gewährt ihm ein persischer Kriegszug in die Kyrenaika unter der Regierung des
Dareios, ausgerüstet von dem Satrapen Aegyptens auf Bitten der flüchtigen Königinmutter von
Kyrene Pheretima. Nach seiner Art flicht Herodot hier die Vorgeschichte nicht nur des kyre-
näischen Herrscherhauses, sondern auch der Stadt von ihrer Gründung an, diese Gründung
selbst und die der Mutterstadt Thera ein (Hdt. IV 145—205, darin eine Einlage über die
libyschen Stämme 168 —198). Als Quellen standen ihm zu Gebote einmal die kyrenäische,
reichlich mit „delphischen" Orakeln durchsetzte Ueberlieferung, die in Kreta und Thera begann,
aber für das darüber Hinausliegende nichts mehr bot (im Wesentlichen Kap. 154 bis Schluß).
Es ist mit Recht bemerkt worden, daß Herodot sicher in Kyrene gewesen ist, wo er (z. B.
II 181) unzweideutige Proben eigener Anschauung giebt, und zwar nach dem Sturze des
Königtums, nicht früher als in den fünfziger Jahren des fünften Jahrhunderts. Eine- zweite
und dritte Quelle sind die Berichte der Lakedaimonier und Theräer. Beiden vereint erklärt
Herodot für die Gründungsgeschichte von Thera zu folgen (145—149); darauf erzählt er die
Gründung von Kyrene nur nach theräischer Auffassung (150—154 Anfang), der er für den
Anfang die kyrenäische entgegenstellt; weiterhin stimmten beide überein. Unter demjenigen
Thera I. I