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I. Abschnitt.

Von dem T e m p e 1 b a u.

§. i. In der Geschichte der Baukunst bei den Aegyptern und ande-
len Orientalen suchten wir von ihren Religionslehren, und gottesdienstlichen
Gebräuchen so viel beizubringen, als nöthig schien, sich eine allseitige An-
sicht von den Anlagen ihrer religiösen Gebäude zu verschassen. Nach der
Verschiedenheit der Lehren und des Dienstes stellt sich auch der Tempel-
Lau verschieden dar. Aber auch bei einem und demselben Volke, wie z.
B. bei den Aegyptern, sind die Tempelanlagen nicht immer dieselben, son-
dern in Grösse, Umfang und Pracht sehr verschieden; doch so, dass die
kleinern Anlagen sich immer wieder in den grössern enthalten finden. In
der Anordnung der heiligen Gebäude bei den Griechischen, und den damit
verwandten Völkern des mittlern Italiens zeiget sich, wie wir in der Ge-
schichte der Baukunst sahen, das Aehnliche. Allein die Verschiedenheit
ihrer religiösen Gebräuche von denen der Orientalen veranlasste abweichende
Einrichtungen, wozu die climatische Verschiedenheit nicht wenig beitrug.
Wir beschränken uns hier einzig auf die heiligen Gebäude der letz-
tem Völker, mit Voraussendung der Nachrichten, welche dazu dienen, sich
richtige Begriffe von dem religiösen Zustande, den Gebräuchen und Sitten
derselben zu machen. Doch bringen wir hievon absichtlich nur so viel
Lei, als nöthig scheint, die Gründe gehörig aufzufassen, warum die Anlagen
der heiligen Gebäude sich vielmehr so, als anders gestalteten, und der Bau
derselben sich in jener Reife, Vollkommenheit, Schönheit und Pracht ent-
wickelte, wie wir ihn in den besseren Zeiten der Kunst dargestellt sehen.
Hirt, Gebänäe.

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