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II. Abschnitt.
Der Theater bau.
§• 1* I fie theatralischen Spiele bei den Alten hatten nur geringe
Anfänge. Die ländlichen Feste bei der Weinlese, das Opfer des Bockes und
die Lobgesänge zu Ehren des Gottes, dem man die Pflanzung der Rebe
verdankte, lustige Sprünge und Tänze, Spottreden und Schwänke, possir-
liche Aufzüge, zum Theil mit Fackeln, wobei die fröhliche Rotte das Ge-
sicht mit Weinhefen besudelte, gaben hauptsächlich Gelegenheit hiezu.
Solche Ergötzlichkeiten fanden schon von Alters her, besonders in den At-
tischen Demen statt, worauf die schönen Verse des Virgilius ( Georg. 2,,
380. mit den Noten von IL Voss, cf. Diod. 4, 5.) ansj^elen-
Nach dem Grammatiker Evanthius (an der Spitze des Wester-'
hovschen Terentius abgedruckt) gaben aber nicht bloss die Festlichkeiten
zu Ehren des Bacchus Anlass zu den Theaterspielen, sondern auch die zw
Ehren des Apollo Nomios, mit denen die Flirten in den Attischen Gegen-
den und Ortschaften umher den Beschützer ihrer Heerden feierten.. Opfe--
rungen, Lobgesänge und lustige Tänze bei dem Schall der Handtrommel,,
der Klapperbleche und der ländlichen Pseife begeisterten; auch der Hirtew
Schaar.
Auf diesen Doppelursprung der Theaterspiele weiset auch der Ge-
brauch hin, in den Griechischen Theatern die Thymele — den Altar des
Bacchus — auf die Orchestra, den Altar des Apollo Agyieus, oder vielmehr
diesen Gott selbst in der alterthümlichen' Form einer Spitzsäule aber aus
der Bühne auszustellen (Suidas in (rmpty Pollux 4^19. cf. Harpocratiow
II. Abschnitt.
Der Theater bau.
§• 1* I fie theatralischen Spiele bei den Alten hatten nur geringe
Anfänge. Die ländlichen Feste bei der Weinlese, das Opfer des Bockes und
die Lobgesänge zu Ehren des Gottes, dem man die Pflanzung der Rebe
verdankte, lustige Sprünge und Tänze, Spottreden und Schwänke, possir-
liche Aufzüge, zum Theil mit Fackeln, wobei die fröhliche Rotte das Ge-
sicht mit Weinhefen besudelte, gaben hauptsächlich Gelegenheit hiezu.
Solche Ergötzlichkeiten fanden schon von Alters her, besonders in den At-
tischen Demen statt, worauf die schönen Verse des Virgilius ( Georg. 2,,
380. mit den Noten von IL Voss, cf. Diod. 4, 5.) ansj^elen-
Nach dem Grammatiker Evanthius (an der Spitze des Wester-'
hovschen Terentius abgedruckt) gaben aber nicht bloss die Festlichkeiten
zu Ehren des Bacchus Anlass zu den Theaterspielen, sondern auch die zw
Ehren des Apollo Nomios, mit denen die Flirten in den Attischen Gegen-
den und Ortschaften umher den Beschützer ihrer Heerden feierten.. Opfe--
rungen, Lobgesänge und lustige Tänze bei dem Schall der Handtrommel,,
der Klapperbleche und der ländlichen Pseife begeisterten; auch der Hirtew
Schaar.
Auf diesen Doppelursprung der Theaterspiele weiset auch der Ge-
brauch hin, in den Griechischen Theatern die Thymele — den Altar des
Bacchus — auf die Orchestra, den Altar des Apollo Agyieus, oder vielmehr
diesen Gott selbst in der alterthümlichen' Form einer Spitzsäule aber aus
der Bühne auszustellen (Suidas in (rmpty Pollux 4^19. cf. Harpocratiow