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VI. Abschnitt.
Die Gymnasien, die Bäder, und Thermen.

§. 1. Eine Bauanlage von der wichtigem und grössern Gattung
machten bei den Alten die Palästren, oder Gymnasien. Ursprünglich waren
solche Orte bloss für die Leibesübungen bestimmt. Allmählig kamen weit-
läufigere Einrichtungen für das Baden hinzu, und hiemit bildete sich ein
Verein zur geselligen Unterhaltung und zu wissenschaftlichem Verkehr. So
geschah es, dass in der Blüthezeit bei den Griechen und den Prömern diese
Anlagen sich zu einem Umfange, zu einer Grösse und Pracht steigerten,
welche fast jeden andern Bau hinter sich zurückliessen.
Wir haben also in diesem Abschnitt zu handeln:

Erstlich von der Einrichtung der Palaestra für die verschiedenen
Leibesübungen; zweitens von den mancherlei Erfordernissen einer vollstän-
digen Badeanstalt, und drittens von den Anlagen sür gesellige Musse und
den geistigen Verkehr,
Man nannte solche umfassende Anstalten nach ihrer ursprünglichen
Bestimmung für die Leibesübungen Gymnasien, weil man sich entkleidet
zu üben pflegte. Sie hiessen aber auch Palaestrae, weil das Ringen zu den
allgemeinem und Hauptübungen gehörte , und dasselbe Griechisch Pale
heisst (Plut. Symp. II. Quaest. 4. p. 638-)-
Später, als die Badeanstalten bei den Gymnasien grösser und umsas-
sender wurden , führte ein solcher Gesammtbau auch kurzweg den Namen
Bad — Balineum — wie bei Lucian das Balaneion des Architekten

Hi ppi as.;
Hirt, Gebäude^


 
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