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XI. Abschnitt.


Festungswerke und Stadtanlage.

i. ^^icherheit für die Person und die Habe ist das Erste, was
der Mensch bedarf. Der Zustand aber, worin der Mensch fortdauernd lebt,
ist der kriegerische. Will er sich und das Seinige nicht der Gefahr aus-
setzen, inuss er gerüstet, und im Stande seyn, Gewalt mit Gewalt abzu-
wehren. Der Mensch nahm deswegen von jeher und zuerst auf seine Si-
cherheit, und auf das bedacht, was ihm Gefahr bringen, und durch wel-
che Vorkehrungen er dieselbe abwenden kann. Hiezu umgiebt er sich
mit geringem, oder stärkern Schutzwehren, nach dem Verhältniss der Zeit
und der Umstände, worin er lebt. Nach der Stärke des zu befürchtenden
Angriffes müssen sich die Schutzwehren verhalten.
In den frühem Zeiten der gesellschaftlichen Vereine, wo die Mittel
eines kunstvollen Angrifses noch gering waren, hatte man auch keine Ver-
anlassung, auf kunstvolle Abwehren zu denken. So wie aber die Hülfsmit-
tel und die Erfindungen zu einem überlegenen Angrifs stiegen, war man
auch auf einen, der Grösse der Gefahr entsprechenden, -kunstvollem Schutz
bedacht.
Es scheint daher nicht unwichtig, einen Rückblick aus die verschie-
denen Stufen zu thun, auf denen die Menschen in den verschiedenen Zei-
ten standen, und sich die Mittel zu vergegenwärtigen, welche dazu dien-
ten, den geselligen Zustand nach der Lage und der Zeit zu sichern. Die
Baukenntnisse hatten hierauf keinen geringen Einsluss. Der erste Graben,
den der Mensch zog, der erste Verhau, den er im Dickicht der Waldung
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