VIII. Abschnitt.
Die Denkmäler.
§• *♦ JirfS liegt tief in dem menschlichen Gemüthe, diejenigen, wel-
che sich durch Thaten, oder besondere Geistesgaben auszeichnen, theils wäh-
rend des Lebens schon, oder nach dem Tode durch Denkmäler zu ehren.
Doch hiezu wird nicht immer öfsentliche Anerkennung erfordert. Nicht
minder wirksam ist die Frömmigkeit der Kinder gegen die Eltern, der El-
tern gegen die Kinder, eheliche Liebe, Dankbarkeit und Freundschaft, durch
Denkzeichen das Gedächtniss an liebe Abgeschiedene zu erhalten. Und was
solche edle Triebfedern nicht vermögen, bewirkt nicht selten Eitelkeit und
Ahnengröfse.
Die Völker der alten Welt zeichneten sich durch Errichtung solcher
Denkmäler vielfältig aus; und wir haben in der Geschichte der Baukunst
häufig Gelegenheit gehabt, auf Gedächtniss - und Ehrenmäler jeder Gattung
hinzuweisen. UniibertrefFbar zeigt sich Aegypten in seinen Felsengräbern,
seinen Pyramiden , seinen Labyrinthen und Memnonien. Grösseres sah die
Sonne nicht wieder. Andere Orientalen ahmten den Aegyptern nach, und
die Ruinen von Tschilminar mit den Felsengräbern der Könige geben Zeug-
niss, dass die Perser von ähnlichem Geiste für das Andenken der Ihrigen
beseelt waren, — Doch welches ältere Volk nicht? —
Hier haben wir es vornehmlich nur mit den Denkmälern der Grie-
chen und Römer zu thun; und so wie wir bisher die von ihnen geführten
Bauwerke anderer Gattungen betrachtet haben, liegt es uns ob, auch die
Anlage solcher Gebäude zur nähern Anschauung zu bringen, welche als
Die Denkmäler.
§• *♦ JirfS liegt tief in dem menschlichen Gemüthe, diejenigen, wel-
che sich durch Thaten, oder besondere Geistesgaben auszeichnen, theils wäh-
rend des Lebens schon, oder nach dem Tode durch Denkmäler zu ehren.
Doch hiezu wird nicht immer öfsentliche Anerkennung erfordert. Nicht
minder wirksam ist die Frömmigkeit der Kinder gegen die Eltern, der El-
tern gegen die Kinder, eheliche Liebe, Dankbarkeit und Freundschaft, durch
Denkzeichen das Gedächtniss an liebe Abgeschiedene zu erhalten. Und was
solche edle Triebfedern nicht vermögen, bewirkt nicht selten Eitelkeit und
Ahnengröfse.
Die Völker der alten Welt zeichneten sich durch Errichtung solcher
Denkmäler vielfältig aus; und wir haben in der Geschichte der Baukunst
häufig Gelegenheit gehabt, auf Gedächtniss - und Ehrenmäler jeder Gattung
hinzuweisen. UniibertrefFbar zeigt sich Aegypten in seinen Felsengräbern,
seinen Pyramiden , seinen Labyrinthen und Memnonien. Grösseres sah die
Sonne nicht wieder. Andere Orientalen ahmten den Aegyptern nach, und
die Ruinen von Tschilminar mit den Felsengräbern der Könige geben Zeug-
niss, dass die Perser von ähnlichem Geiste für das Andenken der Ihrigen
beseelt waren, — Doch welches ältere Volk nicht? —
Hier haben wir es vornehmlich nur mit den Denkmälern der Grie-
chen und Römer zu thun; und so wie wir bisher die von ihnen geführten
Bauwerke anderer Gattungen betrachtet haben, liegt es uns ob, auch die
Anlage solcher Gebäude zur nähern Anschauung zu bringen, welche als