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404

X. Abschnitt.
Der Strassen- und Brückenbau.

§. 1. gute Seehafen, der Strom- und der Kanalbau für den
Verkehr zu Wasser sind, das ist ein wohlverstandener Strassen- und Brük-
kenbau für den Verkehr zu Lande.
Aegypten und Babylonien waren Wasserstaaten, und der vornehmste
Verkehr geschah aus den Flüssen und den davon abgeleiteten Kanälen und
Seen. Der Bau der Landstrassen konnte also in solchen Ländern nicht von
grosser Erheblichkeit seyn, obwohl ein Landverkehr aus den Dammwerken,
die an Flüssen und Kanälen hinliefen, nicht zu bezweifeln ist. Ein künst-
liches Steinpslaster war den Aegyptern nicht unbekannt. Dies bezeugt der
Steindamm auf der Ebene der Pyramiden von Busiris, und dann die langen
Sphinxengänge bei manchen Tempeln, die eine sorgsame Pslasterung von
Steinen (Lithostrota) hatten. Aehnliche Pflasterungen lassen sich auch in
den Städten annehmen.
Ein sorgsamer Bau der Strassen in den Städten Babyloniens ward zu-
verlässig eben so wenig verabsäumt. Aber da die Steinbrüche in diesem
Lande fehlten, so lässt sich eine solche Pflasterung eher in Backstein den-
ken, so wie solches in unsern Tagen noch in Holland der Fall ist. In wie
fern ein solcher Wegebau in den beiden Reichen sich auch auf die Land-
strassen erstrecken mochte, können wir aus Mangel an Nachrichten nicht
sagen. Eben so wenig wissen wir, wie die Strassen, welche die Ptolemäer
von Coptos nach Myos Ormos, und dann bis Berenice am rothen Meere an-
legten, beschaffen waren. An eine Pslasterung, oder an eine Bewerfung mit
 
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