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Hübsch, Heinrich
Bauwerke: Text zum ersten und zweiten Heft — Karlsruhe und Baden, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.3193#0014
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auf drei Seiten mit Stramin, oder mit ganz feinem Drathgitter überzogenen Gestell, dessen
vierte offene Seite fest an die Einströmungs-Oeffnung befestigt wird. Die mit Blech geschlos-
sene Decke des Gestells erhält einen aufgebogenen Rand, damit Wasser aufgegossen werden
kann. Und im Innern des etwa 2' hohen, 3' langen und 1' breiten Gestells, wird noch ein
zweiter flacher Wasserbehälter angebracht. Es haben nun gründliche Versuche bewiesen,
dass durch die schnelle Verdunstung des Wassers die Zimmerluft denjenigen Grad von
Feuchtigkeit erhält, welcher bei gewöhnlichen Ofenfeuerungen vorhanden ist. Und durch die
feinen Gitter, deren Löcher zusammen, natürlich viel mehr Quadratinhalt haben müssen, als
der Quer-Schnitt der Einströmungs-Oeffnung, wird die Schnelligkeit der eintretenden Luft so
vermindert, dass die heftige, Staub erregende, Strömung aufhört. Es muss natürlicherweise
mittelst mehrerer, im Innern anzubringender Zungen aus Blech dahin gewirkt werden, dass
die Luft möglichst gleichmässig auf allen Seiten des Gestells heraus dringt.

DIE EVANGELISCHE KIRCHE ZU FREIBÜRG IM BREISGAU.

Nachdem sich die evangelische Gemeinde zu Freiburg lange mit einem nothdürftig ein-
gerichteten Betsaal beholfen hatte, wurde im Jahre 1828 die Erbauung einer neuen Kirche
aus Staats-Mitteln beschlossen. Und da der Höchstseelige Grossherzog Ludwig, welchem
die Stadt Freiburg schon längst ein Monument zu setzen beabsichtigte, sich am liebsten in
dieser Kirche verewigt sehen wollte; so wurde die für ersteres bestimmte Summe ebenfalls
zu dem Kirchenbau gegeben. Man wollte sich demzufolge keineswegs auf eine gewöhnliche
kleine Kirche, wie solche der wenig zahlreichen Gemeinde eigentlich genügt haben würde,
beschränken; und dies bewog den verstorbenen Bischof Burg zu dem Vorsehlage: die alte,
ganz aus Quadersteinen erbaute Kirche des (fünf Stunden entfernten) vormaligen Benedictiner-
Klosters Tkennenbach nach Freiburg zu versetzen, und als evangelische Kirche zu benützen.
Die Regierung ging —nachdem ich die Ausführbarkeit der Versetzung erklärt hatte — auf
die grossartige Idee ein, und entriss dadurch dieses herrliche byzantinische Monument dem
Untergange, welcher bei dessen einsamer Lage im Walde, und bei der durch die Erdfeuchtig-
keit bereits herbeigeführten Verwitterung des Sokels sehr bald eingetreten seyn würde.

Alle übrigen Theile dieser Kirche waren sehr gut erhalten, so dass bei dem Abbruch,
welcher natürlich erst nach vorheriger genauer Aufnahme des Gebäudes statt fand, nur sehr
wenige Beschädigungen an den faconnirten Werkstücken vorkamen. Die gewöhnlichen glatten
 
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