Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften (8.1922)

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Dr. Siegfried Bernfeid

ihm die Realitätsprüfungsfunktion und lehrte die Objektlibido
Sublimierung.
Diese BinsAaltung, so unsidier und hypothetisA sie gemeint
ist, kann uns aber dienen, die Erörterung über die Sublimierungs-
fähigkeit rasch zu beenden. Vielleicht ist die Sublimierungsfähigkeit
nicht allein abhängig von den Eigenschaften der Objektlibido, sondern
auch von einer bestimmten Situation des Ichs {der IAtriebe und
IAlibido)? Das Ich müßte vielleicht in einem gewissen Sinn stark
sein. Das heißt wohl, die Verfolgung der IAziele müßte starke
Lustmöglichkeiten bieten, Versagungen auf dem Gebiete der IA-
ziele müßten starke UnlustmögliAkeiten androhen, dann wäre
begreifliAer, daß — die genannten Faktoren mitberü&siAtigt —
siA die Sexualtriebe zu Zielablenkungen im Dienste des IA bereit
finden. Es muß also das Maß der Sublimierungsfähigkeit mit ab-
hängig sein von den iAlibidinösen Verhältnissen. IA muß freiliA
zugestehen, daß idi über die Spezifica dieser Situation noA kaum
mehr als vermuten kann.