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Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften — 8.1922

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VIII. 3
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Freud, Anna: Schlagephantasie und Tagtraum
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https://doi.org/10.11588/diglit.28550#0327

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Schlagephantasie und Tagtraum

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Schtagephantasie und Tagtraum.
Von ANNA FREUD'.
Meine Herren und Damen!
TA nehme schon seit einer Reihe von Jahren Ihre Gastfreund-
! schaft in Ansprudi, habe mich aber bisher nodi durdi keine
Art von Mitarbeit bei Ihnen bemerkbar gemadit. Nun weiß
iA zwar aus guter Quelle, daß die Vereinigung ein so!Aes un-
tätiges ZusAauen ihrer Gäste im allgemeinen niAt billigt. Aber
iA meine, iA wäre auA heute noA bei meinem Verhalten ge-
blieben, wenn Ihre strengen Regeln nidit jedem, der sidi um die
MitgliedsAaft bei Ihnen bewirbt, auA vorsAreiben würden, vorher
etwas von siA hören zu lassen. So ist also mein AnsuAen um
Aufnahme in die Wiener Vereinigung der Beweggrund und gleiA-
zeitig die BntsAuldigung meines heutigen Vortrags.
In der Mitteilung, die iA vorbringe, handelt es siA um eine
kleine Illustration zu dem Aufsatz von Professor Freud ^Ein Kind
wird gesdilagen<x. Sie ist in einer Reihe von gemeinsamen Ge-
spräAen mit Frau Lou Andreas^Salome entstanden, der iA für
ihr Interesse und ihren Anteil daran sehr viel zu danken habe.
In dem Aufsatz s-Bin Kind wird gesAlagenc besAäftigt skh
der Autor mit einer Phantasievorstellung, die — wie er sagt —
mit überrasAender Häufigkeit von Personen eingestanden wird,
die wegen einer Hysterie oder einer Zwangsneurose die analytisAe
Behandlung aufgesuAt haben. Er hält für reAt wahrsAeinlidi,
daß sie noA öfter bei anderen vorkommt, die niAt durdi deutliAe
Erkrankung zu einem solAen SAritt genötigt sind. Diese sogenannte
SAlagephantasie ist regelmäßig mit hoher Lust besetzt und läuft
in einen Akt lustvoller autoerotisAer Befriedigung aus. IA meine,
iA kann den Inhalt dieser Arbeit, die SAilderung der Phantasie,
* Vortrag in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung am 31. Mai 1922.
 
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