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Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften — 8.1922

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VIII. 2
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Kelsen, Hans: Der Begriff des Staates und die Sozialpsychologie: mit besonderer Berücksichtigung von Freuds Theorie der Masse
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https://doi.org/10.11588/diglit.28550#0107

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A G t'

ZEITSCHRIFT FÜR ANWENDUNG DER PSYCHO*
ANALYSE AUF DIE GEISTESWISSENSCHAFTEN
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. SIGM. FREUD

SCHRIFTLEITUNG: DR. OTTO RANK/DR. HANNS SACHS

VIII. 2.

1922

Der Begriff des Staates und die Soziatpsychoiogie.
Mit besonderer Berücksichtigung von Freuds Theorie der Masse h
Von Dr. HANS KELSEN.
o. ö. Professor an der Universität Wien.

I.

Tie aiie sozialen Gebilde ist der Staat — dieses bedeut*
\A/ samste unter ihnen — die spezifische Einheit einer Viel*
heit von Individuen oder doA individueller Akte und die
Frage nadi dem Wesen des Staates ist in ihrem letzten Grunde
eine Frage nach der Natur dieser Einheit, ist das Problem: Auf
welche Weise, nach welchem Kriterium sich diese Vielheit indivi*
dueller Akte zu einer — wie man anzunehmen pflegt — höheren
Einheit, wie sich die den Staat bildenden EinzelmensAen oder
einzelmenschlichen Akte zu einem überindividuellen Ganzen ver-
binden, Die Frage ist aber zugleich identisch mit der nach der
besonderen ^Realität« des Staates, der spezifischen Art seiner
Existenz. Und wenn man, wie dies in der modernen Soziologie
beinahe als selbstverständliA vorausgesetzt wird, den Staat ebenso
wie die anderen sozialen Gebilde als natürliche Realitäten auf*

* Vgl. zu dem foigenden: Freud, Totem und Tabu, Z. AuH. 1920 und
Massenpsydiologie und Ich=Ana!yse 1921, ferner meine Schrift: Der soziologische
und der juristis&e Staatsbegriff, Tübingen 1922, dem einzelne Partien dieser
Abhandlung entnommen sind.

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