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Imago: Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften — 8.1922

DOI issue:
VIII. 3
DOI article:
Lorenz, Emil: Der Mythus der Erde
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https://doi.org/10.11588/diglit.28550#0326

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Dr. Emil Lorenz

für die es innerhalb des Kreises gegenwärtiger kultureller An"
passung keine Ausdru&sformen gibt oder geben soll. Da greifen
wir zurü& zur Sprache einer Zeit, die diese Formen noch besitzt.
Es ist eine Sprache, die sich dur& ein geringeres Maß an Ver-
drängung auszeichnet. Fernzuhaiten ist aber auf jeden Faß die
VorsteHung, als wäre das von uns heute in der Verdrängung
produzierte Materiai an Ausdru&sformen einem — bewußten
oder unbewußten — Versuch der Umschreibung entsprungen.
Ein zweites Ergebnis, das allerdings hier nicht ausgearbeitet
wurde, ist eine Klärung der Frage nach dem individuellen oder
ethnischen Ursprung der Symbole. Wir haben das primäre
Totalerlebnis als einen neuen Begriff eingeführt, das als dauernden
psychischen Repräsentanten das psychische Integral zurü&läßt. Beide
Größen sind zugleich individuell und ethnisch. Denn sie ent-
springen Bedingungen von dauernder, allgemein menschlicher Wirk-
samkeit. Wir bedürfen darum nicht des Begriffes der Vererbung,
um die Wirksamkeit der Symbole begreiflich zu machen.
 
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