Oktober-Heft.
Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Innen-Dekoration.
Seite 179.
P. Huber. Heizkörper- Verkleidung in der Halle des Hauses Habich.
Gitter ausgeführt von Ph. Reitmayer, Mainz.
y>Luce ßoreo«, das Otto Dillmann entdeckt hat. Im Prinzip
geht das Verfahren vom Dreifarbendruck aus. Es werden drei
Glasplatten in den Grundfarben blau, rot, gelb aufeinander-
gelegt; mit Hülfe dieser Ueberfang-Gläser, auf welchen die
Farben in verschiedenen Stärkegraden weggeätzt sind, sollen
sich alle in der Natur vorkommenden Farbentöne (über 4000)
erzielen lassen. Die Blei - Umrahmung, dieses, ich möchte
sagen: vitale Moment der Glasmalerei, fällt eigentlich fast
weg, da man auf diesem Wege Scheiben von 1—1 l\z Quadrat-
meter Fläche erreichen kann.
Da das Luce floreo-Verfahren die Malerei fast nicht in
Anspruch nimmt, so wäre es besser der zweiten Abteilung:
Kunst- Verglasung zuzurechnen, welche als die eigentliche
Profankunst in der Glasmalerei zu bezeichnen sein dürfte und
für die Innen-Dekoration unserer Wohnhäuser in den nächsten
Jahrzehnten eine grosse Rolle spielen wird. Die Kunst-Ver-
glasung erreicht ihre Wirkungen durch eine raffinierte Zu-
sammenstellung farbiger Gläser; nimmt indess in bestimmten
Fällen auch die Malerei zu Hülfe. Vor einem muss sich die
Kunst-Verglasung hüten: mit diesem Material sakralen
Zwecken dienen zu wollen. Diese bleiben der ruhigeren,
strengeren Glasmalerei unbedingt vorbehalten. Für die Ge-
staltung menschlicher Gesichtszüge, ihre Karakterisierung usw.
wird, wie dies vielfach geschehen ist, die Malerei hülfreich
eintreten müssen. Entsprechend der grösseren Beweglichkeit
haben wir eine ganze Fülle von Motiven. Blumen- und
Pflanzen-Ornamente, von ersteren besonders die dekorativen
Chrysanthemen, Mohn, Astern, Iris, Sonnenblumen, Rosen usw.,
finden wir hier behandelt. Dielen- und Treppenhaus-Fenster
sind in grosser Anzahl vorhanden; auch mehrere glücklich
behandelte einfache Badezimmer-Fenster. Am intimsten denke
ich mir die Wirkung von kleineren Landschaften und Interieurs,
welche ja bei der jetzigen Entwickelung des Wohnhauses und
der Treppenhäuser mit ihren kleineren Fensterchen neben
grossen Dielen-Fenstern glückliche Verwendung finden könnten.
Die hervorragendste Stellung auf diesem Gebiete nehmen
die Gebrüder Liebert, Dresden, ein, welche eine Reihe stim-
mungsvoller und farbenschöner Kunst-Verglasungen nach
Entwürfen von Christiansen, Proch—Worpswede, Hans Unger
L UL I L l ! Ll.LLUA:U L l L. I ii L lT l V. LLIU
P. Huber, Darmstadt. Heizkörper-Verkleidung im Musik-Zimmer des Hauses Habich. Gitter ausgeführt von Ph. Reitmayer, Mainz.
Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Innen-Dekoration.
Seite 179.
P. Huber. Heizkörper- Verkleidung in der Halle des Hauses Habich.
Gitter ausgeführt von Ph. Reitmayer, Mainz.
y>Luce ßoreo«, das Otto Dillmann entdeckt hat. Im Prinzip
geht das Verfahren vom Dreifarbendruck aus. Es werden drei
Glasplatten in den Grundfarben blau, rot, gelb aufeinander-
gelegt; mit Hülfe dieser Ueberfang-Gläser, auf welchen die
Farben in verschiedenen Stärkegraden weggeätzt sind, sollen
sich alle in der Natur vorkommenden Farbentöne (über 4000)
erzielen lassen. Die Blei - Umrahmung, dieses, ich möchte
sagen: vitale Moment der Glasmalerei, fällt eigentlich fast
weg, da man auf diesem Wege Scheiben von 1—1 l\z Quadrat-
meter Fläche erreichen kann.
Da das Luce floreo-Verfahren die Malerei fast nicht in
Anspruch nimmt, so wäre es besser der zweiten Abteilung:
Kunst- Verglasung zuzurechnen, welche als die eigentliche
Profankunst in der Glasmalerei zu bezeichnen sein dürfte und
für die Innen-Dekoration unserer Wohnhäuser in den nächsten
Jahrzehnten eine grosse Rolle spielen wird. Die Kunst-Ver-
glasung erreicht ihre Wirkungen durch eine raffinierte Zu-
sammenstellung farbiger Gläser; nimmt indess in bestimmten
Fällen auch die Malerei zu Hülfe. Vor einem muss sich die
Kunst-Verglasung hüten: mit diesem Material sakralen
Zwecken dienen zu wollen. Diese bleiben der ruhigeren,
strengeren Glasmalerei unbedingt vorbehalten. Für die Ge-
staltung menschlicher Gesichtszüge, ihre Karakterisierung usw.
wird, wie dies vielfach geschehen ist, die Malerei hülfreich
eintreten müssen. Entsprechend der grösseren Beweglichkeit
haben wir eine ganze Fülle von Motiven. Blumen- und
Pflanzen-Ornamente, von ersteren besonders die dekorativen
Chrysanthemen, Mohn, Astern, Iris, Sonnenblumen, Rosen usw.,
finden wir hier behandelt. Dielen- und Treppenhaus-Fenster
sind in grosser Anzahl vorhanden; auch mehrere glücklich
behandelte einfache Badezimmer-Fenster. Am intimsten denke
ich mir die Wirkung von kleineren Landschaften und Interieurs,
welche ja bei der jetzigen Entwickelung des Wohnhauses und
der Treppenhäuser mit ihren kleineren Fensterchen neben
grossen Dielen-Fenstern glückliche Verwendung finden könnten.
Die hervorragendste Stellung auf diesem Gebiete nehmen
die Gebrüder Liebert, Dresden, ein, welche eine Reihe stim-
mungsvoller und farbenschöner Kunst-Verglasungen nach
Entwürfen von Christiansen, Proch—Worpswede, Hans Unger
L UL I L l ! Ll.LLUA:U L l L. I ii L lT l V. LLIU
P. Huber, Darmstadt. Heizkörper-Verkleidung im Musik-Zimmer des Hauses Habich. Gitter ausgeführt von Ph. Reitmayer, Mainz.