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Zeitgenossen.
Nr. 33. Regierungsrat und Zeicheninspektor Professor Langl in Wien.
^ JOSEF LANGL.
Josef Langl, k. k. Regierungsrat, Fachinspektor für den Zeichenunterricht an den
Mittelschulen Wiens und Niederösterreichs, wurde geboren zu Dobrzan in Böhmen
1843, besuchte in seiner Vaterstadt die Volksschule und kam mit zwölf Jahren nach
Wien. Hier besuchte er die Realschule und trat, da er ein besonderes Talent im
Zeichnen und Modellieren offenbarte, 1858 in die k. k. Akademie der bildenden
Künste ein. Er studierte mit vielem Erfolg und erhielt schon nach drei jahren den
Aktpreis, später auf seine selbständigen Arbeiten Anerkennungsdiplome und ein
Stipendium. Von seinen plastischen Arbeiten aus dieser Zeit sind hervorzuheben:
eine Ecce homo-Statue (jetzt in der neuen Klosterkirche in Döbling), Egmont und
Klärchen, Odysseus, Aschenbrödl, Grabmal-Entwurf für die Gräfin Zychy u. a. Neben
der Plastik pflegte Langl aber schon früh die Architektur und Landschaftsmalerei.
Langl wandte sich 1868 dem Lehrfache zu, trat zunächst als Assistent für Zeichnen
in das Realgymnasium in der Leopoldstadt ein und wurde 1870 zum Professor an
der k. k. Oberrealschule in der Leopoldstadt ernannt, welcher Anstalt er bis heute
angehört. Langl wurde 1880 zum Mitglied der Ministerialkommission zur Förderung
des Zeichenunterrichtes ernannt, inspizierte als Ministerialkommissär im Jahre 1884
den Zeichenunterricht in den südlichen Provinzen Österreichs und wurde 1892 zum
Fachinspektor für den Zeichenunterricht an den Mittelschulen Wiens und Nieder-
österreichs ernannt, welche Stelle er bis heute bekleidet.
Zu Anfang der siebziger Jahre begann die Publikation seiner „Bilder zur Ge-
schichte", Wandbilder in Ölfarbendruck als Anschauungsmittel für den kultur- und
kunstgeschichtlichen Unterricht. 1887 erschien das Prachtwerk „Griechische Götter-
und Heldengestalten". 1889 im Verein mit Hofrat Dr. C. v. Langer „Das mensch-
liche Skelett", ferner „Grundrisse hervorragender Baudenkmale" als Ergänzung zu
den „Bildern zur Geschichte". Für Hölders Verlag zeichnete Langl 70 Illustrationen
Zeitgenossen.
Nr. 33. Regierungsrat und Zeicheninspektor Professor Langl in Wien.
^ JOSEF LANGL.
Josef Langl, k. k. Regierungsrat, Fachinspektor für den Zeichenunterricht an den
Mittelschulen Wiens und Niederösterreichs, wurde geboren zu Dobrzan in Böhmen
1843, besuchte in seiner Vaterstadt die Volksschule und kam mit zwölf Jahren nach
Wien. Hier besuchte er die Realschule und trat, da er ein besonderes Talent im
Zeichnen und Modellieren offenbarte, 1858 in die k. k. Akademie der bildenden
Künste ein. Er studierte mit vielem Erfolg und erhielt schon nach drei jahren den
Aktpreis, später auf seine selbständigen Arbeiten Anerkennungsdiplome und ein
Stipendium. Von seinen plastischen Arbeiten aus dieser Zeit sind hervorzuheben:
eine Ecce homo-Statue (jetzt in der neuen Klosterkirche in Döbling), Egmont und
Klärchen, Odysseus, Aschenbrödl, Grabmal-Entwurf für die Gräfin Zychy u. a. Neben
der Plastik pflegte Langl aber schon früh die Architektur und Landschaftsmalerei.
Langl wandte sich 1868 dem Lehrfache zu, trat zunächst als Assistent für Zeichnen
in das Realgymnasium in der Leopoldstadt ein und wurde 1870 zum Professor an
der k. k. Oberrealschule in der Leopoldstadt ernannt, welcher Anstalt er bis heute
angehört. Langl wurde 1880 zum Mitglied der Ministerialkommission zur Förderung
des Zeichenunterrichtes ernannt, inspizierte als Ministerialkommissär im Jahre 1884
den Zeichenunterricht in den südlichen Provinzen Österreichs und wurde 1892 zum
Fachinspektor für den Zeichenunterricht an den Mittelschulen Wiens und Nieder-
österreichs ernannt, welche Stelle er bis heute bekleidet.
Zu Anfang der siebziger Jahre begann die Publikation seiner „Bilder zur Ge-
schichte", Wandbilder in Ölfarbendruck als Anschauungsmittel für den kultur- und
kunstgeschichtlichen Unterricht. 1887 erschien das Prachtwerk „Griechische Götter-
und Heldengestalten". 1889 im Verein mit Hofrat Dr. C. v. Langer „Das mensch-
liche Skelett", ferner „Grundrisse hervorragender Baudenkmale" als Ergänzung zu
den „Bildern zur Geschichte". Für Hölders Verlag zeichnete Langl 70 Illustrationen