ZWEITE ABTEILUNG.
DEUTSCHES REICH.
I. Abschnitt. VEREINE FÜR DAS GANZE REICH.
ERSTES KAPITEL.
VEREIN DEUTSCHER ZEICHENLEHRER. (Nr. 2.)
KURZE GESCHICHTE DES VEREINES.
Von ADOLF GUT, Zeichenlehrer in WIESBADEN.
Schluß1).
II. DIE ZWEITEN SECHZEHN JAHRE.
1891 A chtzehnte Hauptversammlung am 19. und 20. Mai in Bielefeld. An-
A wesend etwa 150 Teilnehmer, darunter 37 Mitglieder. Friese führt den Vorsitz,
da Grau durch Krankheit in der Familie am Erscheinen verhindert ist Vorträge:
1. Der Zeichenunterricht in seinem Verhältnis zu und seiner Verknüpfung mit den
übrigen Unterrichtsfächern (Leisching-Cassel). 2. Über das Zeichnen natürlicher
Pflanzen (Kleist). 3. Vorschläge für eine Reform des Zeichenunterrichts an unseren
höheren Lehranstalten (Stade). Angenommen werden die Anträge von Hamann-
Franzburg: „Verein wolle einen Ausschuß beauftragen, für die Mittel- und Ober-
stufe der Volksschule Lesestücke, welche die Kunst, das Kunsthandwerk oder
das Zeichnen zum Gegenstand haben, aufzusuchen und zu einem Anhang für die
vorhandenen oder zur Aufnahme in die später erscheinenden Volksschullesebücher
zusammenzustellen," und vom Vorsitzenden Grau: „Verein möge einen Ausschuß
beauftragen, Vorschläge zu machen für die Einführung einheitlicher Ausdrücke
im Zeichnen und Zeichenunterricht." — Graeber-Bremen wird zum Schatzmeister
gewählt, nachdem er schon seit 15. April dieses Jahres die Kasse anstelle des er-
krankten Roesler übernommen hat. Kassenbestand Ende 90: Mk. 906,84. —
Für die nicht im Vorstand vertretenen Länder bzw. preußischen Provinzen werden
Vertrauensmänner gewählt oder ernannt. Die Schülerzeichnungen Stades, welche
zur Begründung seines in Bielefeld gehaltenen Vortrages dienten, befinden sich
auf einer Wanderausstellung. Der schon im Jahre 1889 geplante „Landesver-
ein preußischer für höhere Lehranstalten geprüfter Zeichenlehrer" wird anfangs
dieses Jahres gegründet2) und die erste Hauptversammlung gelegentlich der Ver-
sammlung des Vereines deutscher Zeichenlehrer abgehalten 3). —
1) Vgl. Jahrbuch Band II, S. 365 ff.
2) S. Zeitschr. 1891, S. 58.
3) S. Zeitschr. 1891, S. 215.