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numismatique, nouvelle serie, tom. 111. (1858) p. 457 bekannt gemachte Münze: An. R P., dem R
X 0
ist ein Punkt eingesetzt. Rev. m a c, Gewicht 0,98 Gramm,
c s
13) Herr Dr. Ladner.
Sn- fyiefigtn römifdjen ßauötnkmäler Sdjidtlale tm ßlittelnlter unti in neuerer Beit.
Unsere Vaterstadt ist unter den wenigen Städten diesseits der Alpen, welche ihre Geschichte
bis über Christi Geburt hinaufführen, dadurch bevorzugt, dass sie noch heute Baudenkmäler auf-
weisen kann, welche ihren Ursprung jenen fernen Jahrhunderten verdanken. Noch heute, wie
vor Hunderten von Jahren, schauen in stiller Grösse die Porta nigra, die Basilika, die unter dem
Namen der römischen Bäder bekannten prächtigen Ruinen auf die Bewohner der Treviris herab,
steht in unverwüstlicher Festigkeit der Mittelbau unsrer Cathedrale, noch heule besieht die Arena,
einst die Zeugin blutiger Schauspiele, und über die Brückenpfeiler, welche den römischen
Legionen zum Uebergange dienten, wandeln jetzt noch in Lust oder Sorge die Nachkommen der
alten Trevirer. Dem nur oberflächlich mit den Schicksalen Triers bekannten, der weiss, welchen
Ueberfälleii, Bränden, welchen Verheerungen die Stadt im Laufe der Jahrhunderte wiederholt aus-
gesetzt war, muss es wunderbar vorkommen, noch so bedeutende Reste der Roma secunda vor sich
zu sehen, und mehr wie einmal hörte ich von Fremden und Einheimischen die Aeusserung, es wäre
doch immerhin interessant, zusammenzustellen, was man wohl in unsern alten Schriften über die
Schicksale dieser Denkmäler aufgezeichnet findet. Diesem Wunsche nachzukommen, theile ich nach-
stehend mit, was mir über die Schicksale der sogenannten „Römischen Bäder“ bekannt ist; in
späteren Jahresberichten wird dann auch von denen der andern genannten Bauten, der Igeier Säule,
sowie der noch nicht lange verschwundenen Ruinen bei St. Barbara und Conz die Rede sein.
In dem 2. Hefte der „Miltheilungen aus dem Gebiete der kirchlichen Archäologie und Ge-
schichte der Diözese Trier“ von dem hiesigen historisch-archäologischen Vereine habe ich bereits
eine kleine Abhandlung, betitelt „zur Geschichte der sogenannten römischen Bäder“, veröffentlicht.
Diese hatte aber den Hauptzweck, meine Meinung, was dieser räthselhafte Bau gewesen sei, aus-
zusprechen. Da aber hier, wie oben gesagt, nur die Schicksale dieser Ruinen, abgesehen von
dem, was sie ursprünglich waren oder gewesen sein können, mitgelheilt werden sollen, glaubte
ich, ohne Gefahr zu laufen, mir eine Wiederholung zu Schulden kommen zu lassen, dies Thema
für unsern Jahresbericht aufnehmen zu können.
a) Schicksale der sogenannten Römischen Bäder.
Bis über das 7. Jahrhundert hinauf finden sich meines Wissens keine bestimmten Nach-
richten über unser Gebäude. Ende des 7. Jahrhunderts jedoch ist dasselbe als Kirchengebäude,
in welches der h. Ludwin (697—718) den Körper des h. Theodulphus beisetzt, benutzt* 1).
Initiale des Namens des Münzherrn in dem dem Prägeorte zugesetzten P auf der Kehrseite wiederholt. Noch
möchte für die Zuerkennung an Pipin immerhin mit einigem Gewicht in die Wagschale fallen, dass beide Münzen
in der sonst nicht vorkommenden Schreibweise des Prägeortes Trefer mit absonderlichem F anstatt mit V über-
einstimmen. Schneemann.
l) S. Officia propria sanctorum patronorum ecclesiae et Diöcesis trevirensis etc. Treviris MDCCCXL1X
pag. 62. „Sacrum ejus (Theodulphi) corpus sanctus Lutwinus Trevirensis archiepiscopus e Gallia Treviros
numismatique, nouvelle serie, tom. 111. (1858) p. 457 bekannt gemachte Münze: An. R P., dem R
X 0
ist ein Punkt eingesetzt. Rev. m a c, Gewicht 0,98 Gramm,
c s
13) Herr Dr. Ladner.
Sn- fyiefigtn römifdjen ßauötnkmäler Sdjidtlale tm ßlittelnlter unti in neuerer Beit.
Unsere Vaterstadt ist unter den wenigen Städten diesseits der Alpen, welche ihre Geschichte
bis über Christi Geburt hinaufführen, dadurch bevorzugt, dass sie noch heute Baudenkmäler auf-
weisen kann, welche ihren Ursprung jenen fernen Jahrhunderten verdanken. Noch heute, wie
vor Hunderten von Jahren, schauen in stiller Grösse die Porta nigra, die Basilika, die unter dem
Namen der römischen Bäder bekannten prächtigen Ruinen auf die Bewohner der Treviris herab,
steht in unverwüstlicher Festigkeit der Mittelbau unsrer Cathedrale, noch heule besieht die Arena,
einst die Zeugin blutiger Schauspiele, und über die Brückenpfeiler, welche den römischen
Legionen zum Uebergange dienten, wandeln jetzt noch in Lust oder Sorge die Nachkommen der
alten Trevirer. Dem nur oberflächlich mit den Schicksalen Triers bekannten, der weiss, welchen
Ueberfälleii, Bränden, welchen Verheerungen die Stadt im Laufe der Jahrhunderte wiederholt aus-
gesetzt war, muss es wunderbar vorkommen, noch so bedeutende Reste der Roma secunda vor sich
zu sehen, und mehr wie einmal hörte ich von Fremden und Einheimischen die Aeusserung, es wäre
doch immerhin interessant, zusammenzustellen, was man wohl in unsern alten Schriften über die
Schicksale dieser Denkmäler aufgezeichnet findet. Diesem Wunsche nachzukommen, theile ich nach-
stehend mit, was mir über die Schicksale der sogenannten „Römischen Bäder“ bekannt ist; in
späteren Jahresberichten wird dann auch von denen der andern genannten Bauten, der Igeier Säule,
sowie der noch nicht lange verschwundenen Ruinen bei St. Barbara und Conz die Rede sein.
In dem 2. Hefte der „Miltheilungen aus dem Gebiete der kirchlichen Archäologie und Ge-
schichte der Diözese Trier“ von dem hiesigen historisch-archäologischen Vereine habe ich bereits
eine kleine Abhandlung, betitelt „zur Geschichte der sogenannten römischen Bäder“, veröffentlicht.
Diese hatte aber den Hauptzweck, meine Meinung, was dieser räthselhafte Bau gewesen sei, aus-
zusprechen. Da aber hier, wie oben gesagt, nur die Schicksale dieser Ruinen, abgesehen von
dem, was sie ursprünglich waren oder gewesen sein können, mitgelheilt werden sollen, glaubte
ich, ohne Gefahr zu laufen, mir eine Wiederholung zu Schulden kommen zu lassen, dies Thema
für unsern Jahresbericht aufnehmen zu können.
a) Schicksale der sogenannten Römischen Bäder.
Bis über das 7. Jahrhundert hinauf finden sich meines Wissens keine bestimmten Nach-
richten über unser Gebäude. Ende des 7. Jahrhunderts jedoch ist dasselbe als Kirchengebäude,
in welches der h. Ludwin (697—718) den Körper des h. Theodulphus beisetzt, benutzt* 1).
Initiale des Namens des Münzherrn in dem dem Prägeorte zugesetzten P auf der Kehrseite wiederholt. Noch
möchte für die Zuerkennung an Pipin immerhin mit einigem Gewicht in die Wagschale fallen, dass beide Münzen
in der sonst nicht vorkommenden Schreibweise des Prägeortes Trefer mit absonderlichem F anstatt mit V über-
einstimmen. Schneemann.
l) S. Officia propria sanctorum patronorum ecclesiae et Diöcesis trevirensis etc. Treviris MDCCCXL1X
pag. 62. „Sacrum ejus (Theodulphi) corpus sanctus Lutwinus Trevirensis archiepiscopus e Gallia Treviros