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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Editor]
Jahresbericht der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — 1859/​1860(1861)

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III. Aufsätze und Berichte
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B. Naturhistorisches
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Rosbach, Heinrich: Botanische Notiz über einen neuen Fundort von Aspidium Lonchitis Sw.
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C. Meteorologisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.43693#0068
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16) Herr Kreisphysikus Dr. Rosbach.
$otani|d)e iilottj uoer eenen neuen ±unöoii uon Aspidium Lonchitis Sw.
Dr. Wirtgen sagt in seiner Flora der preuss. Rheinprovinz p. 546 bei Aspidium Lonchitis Sw.:
„Wird von Genlh und Hiibener im Ahrthale bei Altenahr und bei Nassau und Diez im Lahnthale
„angegeben. Die Sache scheint sehr zweifelhaft.“ In seiner rheinischen Reiseflora p. 164 fuhrt
er als Fundorte steinige, felsige Orte im badischen Jura, auf dem Feldberge und den hohen
Vogesen an, während Koch in der 2. Auflage seiner Synopsis als Fundort ausserdem noch die
Alpenkette, die rauhe Alp in Würlemberg, den Vogelsberg in Hessen, den Harz und den Kessel
im schlesischen Gesenke angibt. Bei dieser grossen Seltenheit einer offenbar nur den höchsten
Gebirgen angehorenden Pflanze musste es mich um so mehr überraschen, dass ich dieselbe in
diesem Sommer auf dem bunten Sandsteine ganz nahe bei dem Dorfe Euren, obwohl nur in
wenigen, leider auch noch der Zerstörung sehr ausgesetzten Exemplaren entdeckte. Somit hätten
wir also einen neuen Bürger unserer trierischen, vielleicht auch rheinischen Flora mehr, welcher
zusammt dem vor einigen Jahren im Eurener Waide entdeckten, ebenso seltenen Asplenium viride
Huds. den Beweis liefert, dass auch die Pflanzen der hohem Gebirge unser Thal nicht ver-
schmähen, und wie manches Neue bei emsigem Suchen selbst schon in nächster Nähe, geschweige
denn erst in weiterer Entfernung noch zu finden sein dürfte.

C. Meteorologisches.
17—21) Herr Oberlehrer Flesch.
In der anliegenden Tabelle A sind die Hauptresultate der Witterungsbeobachtungen ver-
zeichnet, welche ich im Auftrage des König!, statistischen Büreaus in Berlin und der Gesellschaft
für nützliche Forschungen zu Trier am hiesigen Stationsorte während des Jahres 1859 regelmässig
angestellt habe.
Die Tabelle B enthält die 'mittlere monatliche und jährliche Wärme der Luft zu Trier, wie
sie aus meinen 11jährigen Beobachtungen seit dem Jahre 1849 sich ergibt. Ich habe damit die
Mittel aus zwei andern Beobachtungsreihen zusammengeslellt, welche sich im Jahresberichte unserer
Gesellschaft vom Jahre 1854 abgedruckt finden, und aus sämmtlichen Beobachtungen die 36jäh—
rigen Mittelwerlhe jener meteorologischen Ortsconslanten abgeleitet.
Die Tabelle C bestimmt die fünftägige mittlere Luftwärme zu Trier nach Reaum. Graden.
Sie ist aus 25jährigen Beobachtungen abgeleitet, von denen die 14jährige Reihe von 1788—1801
durch Herrn Ludwig Müller aus Trier und die 11jährige von 1849—1859 von mir selbst ange-
stellt worden ist. Diese Tafel zeigt, wie in den 73 Penladen des Jahres die Temperatur der
Luft in unserm Thale sich darstellt; namentlich verdient hervorgehoben zu werden, dass es nach
derselben bei uns keine Penlade im Jahre gibt, deren mittlere Temperatur unter dem Gefrierpunkte
liegt. Diese Tabelle weicht von der im Jahresbericht der Gesellschaft für nützliche Forschungen
vom Jahre 1855 mitgetheilten ähnlichen, welche einen kleineren Zeitraum umfasst, etwas ab.
Die Tabelle D führt die monatliche und jährliche Regenhöhe zu Trier in pariser Linien auf,
wie sie aus meinen Beobachtungen von 1849 — 1859 folgen. Frühere 25jährige Beobachtungen,
 
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