Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]
Jahresbericht der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — 1859/​1860(1861)

DOI Heft:
III. Aufsätze und Berichte
DOI Artikel:
C. Meteorologisches
DOI Artikel:
Rentner, ...: Beobachtungen der Abweichung (Deklination) der Magnetnadel vom wahren Norden in Neunkirchen
DOI Artikel:
Schnitzler, ...: Ueber Sternschnuppen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43693#0074
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
64

Schon aus diesen wenigen Beobachtungen, die auf mathematische Schärfe keinen Anspruch
machen, erhellet unzweifelhaft eine continuirlich rückgängige, d. i. nordwärts gerichtete Bewegung
der magnetischen Streichung, die in dem Zeitraum von 1839 bis 1859 auf 3°7',5 angewachsen
und wahrscheinlich noch weiterhin im Zunehmen ist, wobei von den täglichen, oder durch beson-
dere kosmische Ursachen herbeigeführten Oscillationen abzusehen ist. Es liegt ferner in der Natur
der Sache, dass die Abweichungen der Magnetnadel an, in geographischer Lage verschiedenen
Orlen absolut auch verschieden ausfallen müssen, wenngleich die Drehung der magnetischen Pole
nach Einem Sinne stattfindet.
Nach vorhandenen Aufzeichnungen aus aller und neuer Zeit wurden in Paris (unter 20° östl.
Länge von Ferro und 48°50z nördl. Breite) die nachstehenden interessanten Abweichungen beob-
achtet:

im Jahre
1580 .
.llc
’30z
ostseits
1663 .
.0
0
ii
»
1700 .
.8
10
westseits
n
1814.
.22
34
ii
n
1835 . .
..22
4
n
1848 .
. 20 42
n
n
1851.
. 20 25
n
ii
1853 .
.20 17
ii
1854 .......
.20 10
n

Hierin sind augenscheinlich zwei Hauptwendepunkte, die jedoch nicht genau fixirt sind, zu
bemerken, und ist es hiernach wahrscheinlich, dass die stetig fortschreitende Bewegung der mag-
netischen Richtungslinie nach Osten oder Westen vom Nordpunkte in eine Periode von grosser
Dauer eingeschlossen sei, deren Begrenzung aber das bisherige, zum Theil unsichere Beobachtungs-
material noch nicht zu bestimmen ausreichend sein dürfte, dieselbe vielmehr erst nach einer längern
Reihe von Jahren aus den Ergebnissen der in neuer Zeit auf Betreiben A. von Humboldt’s an
verschiedenen Punkten des Erdballs etablirten und mit den zuverlässigsten Hilfsmitteln ausge-
statteten, magnetischen Stationen wird gefolgert werden können.
23) Herr Dr. Schnitzler.
lieber Sternfdjnuppen.
(Hierzu die Karte mit den eingezeichneten Sternschnuppen )
Es mag vielleicht auffallend erscheinen, dass in diesem Jahresbericht ein Aufsatz über Stern-
schnuppen mitgetheilt wird, da nicht vorab zu sehen ist, in welcher Beziehung derselbe einen lokalen
Werth haben kann. Und in der That ist es nur eine einzige bisher nicht beschriebene Erschei-
nung, welche von einem meiner Freunde gleichzeitig mit mir in Trier beobachtet, mich zu den
nachfolgenden Mitlheilungen veranlasste. Sie ist geeignet, wie ich glaube, einen Beitrag zu liefern
zu dem noch immer fabelhaften Sehen der Sterne bei Tage und zur Kenntniss des Wesens der

man mit Sicherheit noch 32tel ablesen kann, bewirkt; Behufs bequemerer Uebersicht sind aber hier die Positionen
in gewöhnliche Grade und Minuten reducirt.
 
Annotationen