Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Editor]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

DOI article:
Kurth, Betty: Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0050
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
30

Betty Kurth Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient

Künstler für weltliche Darstellungen, für profane Stoffe, zusammenhängt, anderseits auf den
in verschiedenen Epochen wirksamen Einfluß der Kunst des Nordens weist.

Was die Raumdarstellung anbelangt, so steht sie weit hinter Giotto zurück und zeigt
engen Kontakt mit der mittelalterlichen Kunst. Es ist nirgends wie bei Giotto ein räum-
licher Zusammenschluß versucht, eine räumliche Vertiefung angestrebt. Die Andeutung des

Fig. 11 Wien, Kunsthistorisches Hofmuseum. Tacuinum sanitatis

Schauplatzes beschränkt sich auf einen schmalen Bodenstreifen, auf dem sich die Figuren
bewegen. Und wie wenig das Bestreben vorhanden ist, einen Raumausschnitt darzustellen,
das mag aus der Tatsache erhellen, daß man die einzelnen Szenen beliebig nach beiden
Seiten verlängern oder verkürzen könnte, ohne den Eindruck wesentlich zu ändern.

Und trotzdem findet sich auch hier etwas Neues, das wir nicht unbeachtet lassen können.
Auf einem der Bilder versuchte der Künstler, das Kastell Avio selbst darzustellen. Trotzdem
es als phantastisches Zerrbild erscheint, würden wir es doch erkennen, auch wenn der
Künstler nicht Fahnen und Wappen der Castelbarco angebracht hätte. Wir fühlen uns an
 
Annotationen