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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Kurth, Betty: Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0051
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Betty Kurth Ein Freskenzyklus im Arllerturm zu Trient

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den Löwen im Skizzenbuche des Villard de Honnecourt58) erinnert, welchem der Künstler
die Worte beifügte: „Dieser Löwe wurde nach der Natur gezeichnet"59). Es ist ein urkomi-
sches Fabeltier, an dem uns nur einzelne charakteristische Kennzeichen, wie der große Kopf
und die Mähne, an einen Löwen erinnern. Eine ähnliche Entwicklungsstufe, einen verwandten

Fig. 12 Rom, Biblioteca Casanatense. Xacuinum sanitatis

Stil repräsentieren die Fresken in Avio. Der Künstler ist noch nicht zur Nachahmung eines
wirklichen Naturvorbildes vorgedrungen, sagt sich jedoch von den mittelalterlichen Schemen los.
So zeichnet er uns ein Erinnerungsbild, das Bild, das in seiner Vorstellung von dem Aussehen
des Schlosses vorhanden war und das sich wieder aus einzelnen Formenerinnerungen zusam-

5S) J. B. A. Lassus et Alfred Darcei.: Album de **) „Leo. Vesci L lion si com on le voit par devant

Villard de Honnecourt, Paris 1858. Eine neue Ausgabe von et sacies bien quil fu contrefais al vif."
H. Omont.
 
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