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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Editor]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Kurth, Betty: Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0056
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Betty Kurth Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient

tatis nennen möchte. Das Tacuinum sanitatis in medicina ist die lateinische Übersetzung
einer Schrift des arabischen Arztes Abukasin de Baldach aus dem XII. Jh., die im späten
Mittelalter, insbesondere in Oberitalien, häufig- abgeschrieben und mit Miniaturen versehen

Fig. 15 Rom, Biblioteca Casanatense. Tacuinum sanitatis

wurde73). Sie enthält in Form von Frage und Antwort und an der Hand verschiedener
bildlicher Darstellungen, hauptsächlich von Pflanzen und Tieren, Regeln und Ratschläge
über Lebensführung und Erhaltung der Gesundheit, also eine Art populärer Diätetik.

Als erster hat Julius von Schlosser die im Wiener Kunsthistorischen Hofmuseum be-
findliche und aus der Ambrasersammlung stammende Handschrift des Tacuinum publiziert74).
Er lokalisierte sie auf Verona und es gelang ihm, seine stilistischen Argumente durch die Identi-

73) Zwei oberitalienische Miniaturkodizes mit derselben 74) Julius v. Schlosser: Ein veronesisches Bilder-
Schrift, eine italienische Übersetzung aus dem XV., eine buch usw. Jahrbuch d. Samml. d. Allerh. Kaiserhauses,
lateinische Handschrift aus dem XVI. Jh. besitzt die Wiener Bd. XVI.
Hofbibliothek. (Kod, 5264 und 2396.)
 
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