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Michaelis, Adolf: Geschichte des Statuenhofes im vaticanischen Belvedere
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.37651#0016
Michaelis, Statuenhof im vaticanischen Belvedere.
Theile heute nicht mehr gilt, so bleibt doch die Sammlung, die drei Jahrhunderte
einen solchen Platz eingenommen hat und aus der das reichste Museum römischen
Stils, das vaticanische, hervorgegangen ist, für alle Zeiten unseres höchsten Interesses
werth. Die Geschichte der belvederischen Antiken hat allerdings schon mehrere
Darsteller gefunden* 2, doch gehen diese Schilderungen nicht auf die Einzelheiten
ein, begnügen sich oft mit Wiedergabe falscher oder schlecht beglaubigter Angaben,
lassen manche Widersprüche ungelöst, und haben auch einige neuere Quellen noch
nicht benutzen können3. Ich habe mich bemüht durch zusammenhängende und
kritische Verwerthung der jeweils ältesten und zuverlässigsten Zeugnisse festeren
Boden zu gewinnen und durch genaue Berücksichtigung der Chronologie die Ent-
wickelung klarzulegen; abgeleitete Darstellungen habe ich nur für die allgemeineren
Verhältnisse herangezogen. Da aber die Quellen sehr zerstreut, zu grofsem Theil
heutzutage wenig benutzt, auch vielfach schwer zugänglich sind, habe ich es für
nöthig gehalten in den Anmerkungen die Herkunft der einzelnen Steine des Mosaiks
mit einiger Ausführlichkeit anzugeben; vielleicht geschieht dadurch manchem Mit-
forscher ein Dienst. Zur vorläufigen Orientierung und zu leichterem Verständnis der
Citate diene folgende chronologische Übersicht der am meisten benutzten Quellen:
Um 1500
U03—9
HU
1523
U27
1534
1 535-
1536
Nach 1543
1544
Prospettivo Milanese dipintore, Antiquarie prospettiche Romane,
herausgegeben und erläutert von G. Govi in den Atti della
R. Accad. dei Lincei, Ser. II Bd. III, 2, Rom 1876, S. 39ff.
Franc. Albertini, Opuscuhnn de mirabilibus novae et veteris Vrbis
Romae, Rom 1510. Vgl. den Abschnitt über die nova Vrbs
mit den Erläuterungen von A. Schmarsow, Heilbronn 1886.
Andr. F u 1 v i u s, Antiquaria Vrbis, Rom 1513.
Venezianer: Aiberi, Relazioni degli ambasciatori Veneti al Senato,
Ser. II Bd. III (herausg. von Tomm. Gar), P'lor. 1846, S. 114fr.
Andr. Fulvius, Antiquitates Vrbis, Rom 1527. (Neue Auflagen
Rom 1545. Ven. 1588.)
Joh. Barth. Mar iani, Ant. Romae topographia, Rom 1534. (Neue
Auflage Ven. 1588.)
Marten van Heemskercks Skizzenbuch, im Berliner Kupferstich-
cabinet (Samm.ung Destailleurs); vgl. Anm. 114.
Joh. Fichard, Italia anno MDXXXVI, in J. C. von Fichards
Frankfurtischem Archiv, III, Frankf. 1815, S. 48ff.
Skizzenbuch in Cambridge, Trinity College R. 17, 3; vgl. Anm. 115.
Joh. Barth. Marli ani, Vrbis Romae topographia, Rom 1544. (Ganz
neue Bearbeitung.)
'*) Gregorovius, Gesch. d Stadt Rom VIII , 134 ff.
Reumont, Gesch. d. Stadt Rom III, 2, 394ff.
430 t. Justi, Winckelmann II, 1, 35 ff- v. Duhn
in Nord und Süd XV, 301 ff.
3) Die Arbeiten von Eug. Müntz zeigen, wie vieles
sich bei eifrigem Forschen in den Archiven
noch gewinnen läfst. A. v. Zahn machte im
Bull. 1867, 192 auf zahlreiche das Belvedere
betreffende Zahlungsanweisungen im Archiv von
S. Michele aufmerksam; meines Wissens ist
niemand diesem Winke gefolgt.
Theile heute nicht mehr gilt, so bleibt doch die Sammlung, die drei Jahrhunderte
einen solchen Platz eingenommen hat und aus der das reichste Museum römischen
Stils, das vaticanische, hervorgegangen ist, für alle Zeiten unseres höchsten Interesses
werth. Die Geschichte der belvederischen Antiken hat allerdings schon mehrere
Darsteller gefunden* 2, doch gehen diese Schilderungen nicht auf die Einzelheiten
ein, begnügen sich oft mit Wiedergabe falscher oder schlecht beglaubigter Angaben,
lassen manche Widersprüche ungelöst, und haben auch einige neuere Quellen noch
nicht benutzen können3. Ich habe mich bemüht durch zusammenhängende und
kritische Verwerthung der jeweils ältesten und zuverlässigsten Zeugnisse festeren
Boden zu gewinnen und durch genaue Berücksichtigung der Chronologie die Ent-
wickelung klarzulegen; abgeleitete Darstellungen habe ich nur für die allgemeineren
Verhältnisse herangezogen. Da aber die Quellen sehr zerstreut, zu grofsem Theil
heutzutage wenig benutzt, auch vielfach schwer zugänglich sind, habe ich es für
nöthig gehalten in den Anmerkungen die Herkunft der einzelnen Steine des Mosaiks
mit einiger Ausführlichkeit anzugeben; vielleicht geschieht dadurch manchem Mit-
forscher ein Dienst. Zur vorläufigen Orientierung und zu leichterem Verständnis der
Citate diene folgende chronologische Übersicht der am meisten benutzten Quellen:
Um 1500
U03—9
HU
1523
U27
1534
1 535-
1536
Nach 1543
1544
Prospettivo Milanese dipintore, Antiquarie prospettiche Romane,
herausgegeben und erläutert von G. Govi in den Atti della
R. Accad. dei Lincei, Ser. II Bd. III, 2, Rom 1876, S. 39ff.
Franc. Albertini, Opuscuhnn de mirabilibus novae et veteris Vrbis
Romae, Rom 1510. Vgl. den Abschnitt über die nova Vrbs
mit den Erläuterungen von A. Schmarsow, Heilbronn 1886.
Andr. F u 1 v i u s, Antiquaria Vrbis, Rom 1513.
Venezianer: Aiberi, Relazioni degli ambasciatori Veneti al Senato,
Ser. II Bd. III (herausg. von Tomm. Gar), P'lor. 1846, S. 114fr.
Andr. Fulvius, Antiquitates Vrbis, Rom 1527. (Neue Auflagen
Rom 1545. Ven. 1588.)
Joh. Barth. Mar iani, Ant. Romae topographia, Rom 1534. (Neue
Auflage Ven. 1588.)
Marten van Heemskercks Skizzenbuch, im Berliner Kupferstich-
cabinet (Samm.ung Destailleurs); vgl. Anm. 114.
Joh. Fichard, Italia anno MDXXXVI, in J. C. von Fichards
Frankfurtischem Archiv, III, Frankf. 1815, S. 48ff.
Skizzenbuch in Cambridge, Trinity College R. 17, 3; vgl. Anm. 115.
Joh. Barth. Marli ani, Vrbis Romae topographia, Rom 1544. (Ganz
neue Bearbeitung.)
'*) Gregorovius, Gesch. d Stadt Rom VIII , 134 ff.
Reumont, Gesch. d. Stadt Rom III, 2, 394ff.
430 t. Justi, Winckelmann II, 1, 35 ff- v. Duhn
in Nord und Süd XV, 301 ff.
3) Die Arbeiten von Eug. Müntz zeigen, wie vieles
sich bei eifrigem Forschen in den Archiven
noch gewinnen läfst. A. v. Zahn machte im
Bull. 1867, 192 auf zahlreiche das Belvedere
betreffende Zahlungsanweisungen im Archiv von
S. Michele aufmerksam; meines Wissens ist
niemand diesem Winke gefolgt.