Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 5.1890

DOI Artikel:
Wernicke, Konrad: Marmorkopf in Cambridge
DOI Artikel:
Engelmann, Richard: Tyro
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37651#0179
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Engelmann, Tyro.

171

Kopf von dem Original des vierten Jahrhunderts einige Feinheiten bewahrt hat,
welche sich in den anderen Repliken, die nur die charakteristischen Züge in
schematischer Weise wiedergeben, nicht finden. Ein solches Original werden wir
doch wol als gemeinsame Quelle der erhaltenen Bildnisse annehmen müssen. Dafs
dies wahrscheinlich die Platonstatue des Silanion war, ist bereits von Helbig a.a.O.
S. 74 Anm. 10 bemerkt worden. Die Berliner Herme mit Helbig S. 75f. auf ein
anderes, hellenistisches Original zurückzuführen, kann ich nicht für richtig halten.
Ich sehe nur Zug für Zug eine Copie, deren Verfertiger es zufällig beliebte, den
Bart in einzelne Locken zu stilisiren.
Halle a. S. Konrad Wernicke.

TYRO


In der Gazette archeologique 1881—82 T. 1. 2. ist von dem um die Archäo-
logie so hochverdienten Manne, dessen Namen auch mit dem Institut aufs innigste
verknüpft ist.. J. de Witte, ein durch seine Zeichnung hervorragendes Gefäfs der
Sammlung Czartoryski in Paris, ein Eimer, dessen Bauch mit einer ringsum laufenden
Darstellung geschmückt ist, veröffentlicht und auf S. 6—14 besprochen worden.
Auf der linken Seite erblickt man neben einem Brunnen eine Frau, die im Begriff
ist einen Eimer (von derselben Form wie das Gefäfs dessen Seiten das Bild schmückt)
an einem Stricke in den Brunnen hinabzulassen; hinter ihr steht Poseidon mit Drei-
zack, er legt die r. Hand auf die 1. Schulter der Frau; begleitet wird er von einem
Seethier. Links vom Brunnen folgt ein Jüngling, der ein längliches mit irgend
einem Stoff angefülltes Gefäfs auf der 1. Schulter trägt, dann ein älterer Mann mit
Scepter in der 1. Hand und einem Kranz im Haar, hinter diesem ein jüngerer Mann,
dessen r. Hand mit dem Gewand beschäftigt scheint. Indem de Witte von der
Gegenwart des Poseidon ausgeht, kommt er zu der Deutung dafs die Zusammen-
kunft des Poseidon mit der Amymone dargestellt sei; an Stelle der Quelle die der
 
Annotationen