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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 20.1905

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Nr. 1
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Assmann, Ernst: Das Schiff von Delphi
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Jacobs, Emil: Neues von Cristoforo Buondelmonti
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https://doi.org/10.11588/diglit.47181#0048
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Jacobs, Neues von Cristoforo Buondelmonti.

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Rojepforten fallen könnte. Derartige Pforten waren, wie ich a. a. O. hervorhob,
ebenso unnötig als gefahrbringend. Sollte die Schauermär von der Bestrafung des
Kapitäns Skylax auf Übertreibung, Witzelei, Mißverständnis beruhen? — Wenn ich
nunmehr frage, welcher Reihenklasse das Delphi-Schiff angehöre, so mag die Antwort,
daß ein Einreiher, eine Monere, vorliege, manchem sehr leicht und selbstverständlich
vorkommen. Die Sache liegt aber nicht so einfach, denn es könnten ja auf dem
Bord hinter den Schilden die Dollen für eine obere Riemenreihe gewesen sein;
dann ergäbe sich ein Zweireiher, wie er auf einigen schwarzfigurigen Vasen des
Londoner Museums und auf assyrischen Reliefs zu sehen ist. Einreiher, welche ihre
Riemen in Pforten statt auf Bord zu liegen haben, lassen sich — soweit ich die Sache
augenblicklich übersehe — erst in späteren Zeiten und besonders in Italien nach-
weisen; hierher gehören jene Schiffe mit Rundschilden am Bord, welche ich oben
anführte. Freilich wird die italische Stele des Museums von Bologna, deren Monere
ihre Riemen in Pforten führt, von Brizio dem 5. Jahrhundert zugeschrieben. So
wird es denn wohl unentschieden bleiben, ob das Schiff von Delphi als Einreiher
oder Zweireiher gelten soll.
Berlin. Ernst Aßmann.

NEUES VON CRISTOFORO BUONDELMONTI.
Durch die freundliche Vermittelung Hiller’s von Gaertringen habe ich Kunde
von einer Handschrift erhalten, deren Auffindung für die Geschichte sowohl der
Wiederentdeckung des klassischen Altertums als der Kartographie, insbesondere für
die Erkenntnis der Beziehungen zwischen Humanismus und Geographie in der ersten
Hälfte des XV. Jahrhunderts von wesentlicher Bedeutung ist. Otto Cuntz-Graz hat
mir durch Hiller von Gaertringen seine Beschreibung des Codex Escorialensis F II
17 zur Verfügung gestellt, wofür ihm zu danken ich an dieser Stelle nicht unter-
lassen möchte. Die Beschreibung lautet:
»Escorial. F II 17 membr. 40 fol. 175 s. XV. fol. 1: Constitui pater reveren-
dissime iordane meis itineribus tibi librum insularum Cicladum atque alzarum zu
circuitzi sparsarzzm destinare una atque suis temporibus priscis usqzze zn hodzernum
gestis etc. Unten Wappen: Löwe schwarz mit roter Zunge in silbernem Felde, links
von zwei, rechts von drei roten Lilien flankiert. — Karten und geogr. Beschreibung.
Karten: Corfu, Pachiso, Leucas, Dulichia, chiphalozzza. Fol. 79 recto Ende des Textes
(in dem obige Karten) Azztonizzs Sinibaldus Florentinus velocz manu transcripsit. Io-
azznes Μ. Cynicus Antoizio scrinio trans er ibi fecit. Ideo manu mea testzmonium hzc
scribere visum est. P'olgen fol. Soff, nur noch Karten, zum Teil mit kurzem lext
darüber oder auf dem Rand, die ersten farbig, Osten immer oben: Corfu. Paxu.
 
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