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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 20.1905

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Nr. 2
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Six, Jan: Pamphilos
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https://doi.org/10.11588/diglit.47181#0106
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Six, Pamphilos.


PAMPHILOS.

Über die Bedeutung des Pamphilos als Schulhaupt fließen unsere Quellen
verhältnismäßig reichlich, so daß Brunn ein scharf gezeichnetes Bild von ihm ent-
werfen konnte, wobei man nur schmerzlich empfindet, daß die Überlieferung so
wenig von seiner Kunst berichtet. Ich möchte es wagen, ohne neues Material,
bloß durch schärfere Interpretation von dem was wir besitzen, ein wenig weiter
vorzudringen.
Schon Tölken1 hat darauf hingewiesen, daß in der kurzen Notiz über die
Werke des Pamphilos, die Plinius in seinem Bericht über diesen Meister und seinen
Lehrer eingeschoben hat, sich das proelium ad Phliuntem ac victoria Atheniensium
auf die Begebenheiten bei Phlius in dem Jahre 367 v. Chr. beziehen, wo attische
Hilfstruppen den Phliasiern beistanden und verschiedene kleinere Siege zu verzeichnen
sind. Einen ersten kleinen Sieg der Phliasier und der attischen Reiter über die
Argiver und Arkader erwähnt Xenophon, Hellenica VII. II, § 10 und einen anderen,
wo er speziell Chares und die Phliasier nennt, in § 19. Keiner von diesen beiden
aber hat etwa entscheidende Bedeutung oder wird derartig beschrieben, daß man
den einen dem anderen vorziehen würde.

Dann folgt aber bei Xenophon eine Beschreibung der Ereignisse des Tages
nach dem letztgenannten Sieg, von einer bei seiner dürren Weise so auffallenden
Schilderung, voll malerischer Motive, daß ich für mich davon überzeugt bin, das
Gemälde des Pamphilos habe auf diese Darstellung eingewirkt, und daß wir im
großen und ganzen den Text des Xenophon als Paraphrase des Gemäldes auf-
fassen können.

Ich will versuchen, anderen diese meine subjektive Ansicht teilhaft zu
machen und kann nicht umhin, dazu die ganze Stelle auszuschreiben, obgleich die
bezüglichen Sätze erst mit § 21 anfangen.
Nachdem Xenophon erzählt hat, wie die Sieger des vorigen Tages, indem
sie die Nacht nicht geschlafen hatten, einen großen Teil des nächsten Tages ver-
schliefen, fährt er fort (Hell. VII. II, 20—23): έπει δέ άνέστη ό Χάρης, προσελθόντες
οίτε ιππείς και οί χρησιμότατοι των οπλιτών έ'λεγον, ’ Ω Χάρης ε'ξεστί σοι τήμερον κάλλιστον
έργον διαπράξασθαι. χωρίον γάρ έπι τοις δροις ήμΐν οί Σικυώνιοι τειχίζουσιν, οικοδόμους μεν
πολλούς εχοντες, δπλίτας δέ ού πάνυ πολλούς, ήγησόμεθα μέν ουν ημείς οί ιππείς και των
οπλιτών οί έρρωμενεςτατοι· σύ δέ το ξενικόν εχων εάν ακόλουθης, ίσως μεν διαπεπραγμενα
σοι καταλήψει, Γσως δέ επιφανείς σύ τροπήν, ώσπερ έν Πελλήνη, ποιήσεις, ει δέ τι δυςχερες
σοί εστιν ών λέγομεν, άνακοίνωσαι τοις θεοΐς θυόμενος· οιόμεθα γάρ ετι σε μάλλον ημών τους
θεούς ταύτα πράττειν κελεύσειν. τούτο δέ χρή, ώ Χάρης, εύ εΐόεναι, οτι εαν ταΰτα πράξης,
τοις μέν πολεμίοις έπιτετειχικώς έ'σει, φιλίαν δέ πόλιν διασεσωκώς, ευκλεέστατος δε εν τη
πατρίδι έσεν, ονομαστότατος δέ και έν τοις συμμάχοις και πολεμίοις. ο μέν οή Χάρης πεισθεις
έθύετο. τών δέ Φλιασίων ευθύς οί μέν ίππεις τούς θώρακας ένεδύοντο και τούς ίππους έχαλι-

’) Amalthea III, S. 116 (mir nicht zugänglich).

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