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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 20.1905

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Six, Jan: Pausias
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https://doi.org/10.11588/diglit.47181#0176
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Six, Pausias.

Bild des Spiegels. Beiläufig sei bemerkt, daß dort eher als an Aphrodite an ein
Spiel von Peitho und Pan zu denken sein wird, da wir in Iynx, der Nymphe des
Liebeszaubers, die Frucht einer Verbindung dieses Paares kennen44 und die Gebärde
des Pan, des Siegers im Spiel, wie es scheint, alles zu denken gibt. Ein solches
Anspielen ist selten in griechischer Kunst, und der obscöne Charakter, den dadurch
die Darstellung erhält, legt die Frage nahe, ob wir nicht an denselben Fabrikationsort
zu denken hätten. Zwar ist der Fundort angeblich Korinth, aber Sikyon liegt nicht
zu weit davon entfernt und dort wurde Peitho auf dem Markte verehrt45. Die
Andeutung von Schatten zwingt uns doch wahrlich in dieser Zeit nicht mehr, auf
direkte Beeinflussung durch Apollodoros zu schließen, wie es de Ridder will46.
Zum Schluß noch ein Wort über den Namen des Pausias. Athenaios, der
Polemon zitiert, schreibt Pausanias, was man bis jetzt zu korrigieren geneigt war.
Mir scheint es, daß vielmehr Polemon, der στηλοκόπα;, uns den offiziellen Namen
aufbewahrt habe, der in der Kurzform Pausias lautete. So heißt auch Zeuxis nur
bei Plato47 Zeuxippos und es wechselt, worauf mich mein Kollege Kuiper wies, bei
dem Archon von 480 die Form Kallias mit der volleren Kalliades45.
Amsterdam. J. Six.
44) Otto Jahn, Peitho, die Göttin der Überredung, 46) Bull, de Corr. Hell. 1899, S, 331.
S. 15. 47) Plato. Protag. p. 318 B.
45) Pausanias II, 7, 7. 48) Clinton, Fasti Hellenici I, S. 28.

Jahrbuch des archäologischen Instituts XX.

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