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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 20.1905

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Nr. 4
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Kjellberg, Lennart: Klazomenische Tonsarkophage, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.47181#0198
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Kjellberg, Klazomenische Tonsarkophage.

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technik und im Stil der schwarzfigurigen atti-
schen Vasen ausgeführt sind* * 6, ist das stereo-
type Bild des Fußstückes, die jagenden Löwen
oder Panther7, nach der Art der altmilesischen
Vasen mit konturierten Köpfen, ausgesparter
spärlicher Innenzeichnung und reichlichen
Füllornamenten gemalt. Im Gegensatz zu
dieser Stilmischung weisen die hier zur Publi-
kation gelangenden Exemplare eine durchaus
einheitliche Dekorations- und Malweise auf,
die einer älteren Stufe der ionischen Malerei
zu eigen war, wo man sich an die mythologi-
schen und dem Leben der Heroen entnom-
menen Darstellungen, wie sie auf den Kopf-
stücken der klazomenischen Sarkophage so oft
vorkommen, noch nicht gewagt hatte. Dieser
Teil des oberen Rahmens ist entweder mit
denselben nach altmilesischen Mustern aus-
Keramik und die sog. spätmilesischen Vasen (Boehlau,
Aus ionischen und italischen Nekropolen 79 ff.).
6) Vgl. Dümmler, Kl.. Schriften III 266; Zahn, Ath.
Mitt. XXIII, 1898, 75 ff. Der ionischen Kunst muß
wohl in diesem Fall, wie Zahn annimmt, die Priorität
zugesprochen werden.
") Joubin, De sarcophagis Clazomeniis. Parisiis 1901, 29,
will am Fußstücke eines Sarges in Konstantinopel
Musee imp. Ottoman, Monuments funeraires2 No. 72 ter,
Winter, Ant. Denkm. II H. 3 S. I, Nr. 6, Hyänen
erkennen. Aber der runde Kopf und der dünne,
lange Schwanz des linken Tieres, die in der Zeichnung
bei Joubin a. a. O. S. 28 deutlich sichtbar sind, ge-
hören zweifelsohne einem Mitgliede des Katzen-
geschlechtes an. Wie vortrefflich die altionischen
Maler es verstanden, den verschiedenartigen Charakter
der betreffenden Tiergattungen wiederzugeben, kann
man z. B. an der altmilesischen Kanne aus Phana-
goreia in der Ermitage, Comptes-rendus 1870/71
PI. VI, gut ersehen, wo nebeneinander ein Panther
und ein Fuchs oder Schakal dargestellt sind. Vgl.
auch den Fuchs, auf dem korinthischen Pinax in
Berlin, Nr. 784, Ant. Denkm. I Taf. 8, 2 und auf
der schwarzfig. Omphalosschale aus dem Kreise des
Nikosthenes im British Museum, Arch. Zeitung 1881
XXXIX Taf. 5, 1. — Wegen des Motivs der Löwenjagd
vgl. Usener, De Iliadis carmine quodam Phocaico; Pottier,
Bull, de corresp. hell. XVI, 1892, 251; Savignoni,
Monumenti antichi VII, 1897, 344 b

Abb. 1.
 
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