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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 21.1906

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Schulz, Bruno: Bogenfries und Giebelreihe in der römischen Baukunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.29676#0240
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2ßO B. Schulz, Bogenfries und Giebelreihe in der römischen Baukunst.

an dem Sarkophag im Mausoleum der Galla Placidia in Ravenna^, wo die Zwickel
zwischen den hier unverbunden nebeneinander gestellten zwei Conchen und einer
Adicula mit Rosetten gefüllt sind. Und auf die Rankendekoration der Zwickel-
dreiecke konnten schon die üblichen Akroterien mit Akanthusranken führen (wie sie
in Abb. ß angenommen sind). Die Akroterien werden auch sonst bei Ädiculareihen
zu Dreiecksfüllungen (vgl. Abb. 4).
Wir sehen also auch in der merkwürdigen Wanddekoration von Mschatta
mit ihrem Zickzackmuster nicht ein fremdes, auf unbekanntem Boden gewachsenes
Motiv, sondern nur das bis jetzt einzige'^Beispiel der letzten Ausbildungsphase, die
ein wohlbekanntes Dekorationsmotiv der römischen Kunst, die Adiculareihe,
schließlich annehmen mußte, in ganz paralleler Entwicklung, wie der Bogenfries
sich aus der Conchenreihe gebildet hat.
Hannover. Prof. Bruno Schulz.

Schaft Nr. 29, 1905, 28: auch die Giebel an
dem Tempel in Suweda, Butler a. a. O. 333.
i") Abgeb. u. a. bei Walter Goetz, Ravenna (Berühmte
Kunststätten Nr. 10) 84 Abb. 88.
ic) Als spätere Beispiele des Zickzackfrieses, deren
historische Abhängigkeit von der römischen
Adiculareihe vor der Hand nicht nachzuweisen ist,
seien hier nur S. Marco in Venedig (die alte
Ostfront), S. Donato in Murano und Sta. Fosca

in Torcello aus dem 11. und 12. Jahrh. ange-
führt. An S. Donato (vgl. Dr. ing. Rathgens,
S. Donato zu Murano und ähnliche venezianische
Bauten, Berlin 1903, Fig. 33, 36, 66—70) sind
die Dreiecke, und zwar nur die stehenden oder
die hängenden und die stehenden, in z. T. ganz
ähnlicher Weise wie in Mschatta mit Pdanzen-
und Tierornament geschmückt.
 
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