Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 28.1913

DOI Artikel:
Brants, Johanna: Ein klazomenischer Tonsarkophag im Museum zu Leiden
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44288#0069
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
J. Brants, Ein klazomenischer Tonsarkophag im Museum zu Leiden.

59

Das Bild, mit welchem das Kopfstück dekoriert ist, ist ganz verschieden von
dem der bekannten Sarkophage und rechtfertigt eine Abbildung an dieser Stelle.
Es besteht aus einer Gruppe von bewaffneten Streitern an einem Tumulus, eine

Darstellung, die meines Wissens auf keinem der bis jetzt publizierten Särge sich
findet. Der Tumulus, welcher die bekannte konische Form hat und auf einer Basis

mit zwei Stufen steht, ist be-
krönt von einem Objekt, das
infolge seiner Beschädigung
nicht kenntlich ist. Ein ganz
ähnlicher Tumulus kommt auf
einer weißen Grablekythos im
Britischen Museum vor i). Das
Objekt, das hier oben auf dem
Grabhügel steht, ist eine mit
Bändern umwundene Säule,
so daß wir annehmen können,
daß eine ähnliche Säule den
Tumulus unseres Sarkophages
bekrönt hat.
An beiden Seiten des
Tumulus, der symmetrisch in
der Mitte des Bildes sich be-
findet, steht je ein bewaffneter
Kämpfer. Während der rechts-
stehende schon das Schwert aus
der Scheide gezogen hat, ist die
Handlung der Figur der linken
Seite, welche einen Speer im
rechten Arm hält, infolge der
Beschädigung des linken Armes
nicht zu erkennen. Auf jeden
Fall aber ist dieser der Ange-
griffene. Hinter der erster-
wähnten Figur steht eine Frau,
welche, um den Streiter vom
Kampf zurückzuhalten, die



Abb, i. Klazomenischer Tonsarkophag im Museum zu Leiden.

rechte Hand auf dessen Arm gelegt hat. Eine ähnliche Flaltung ist abgebildet auf
einem Berliner Sarkophag3). Mit der anderen Hand hält diese Frau ihr Gewand

zusammen, das bekannte Motiv der »Korai« der Akropolis.
Hinter der Frau sehen wir den Fuß einer dritten Figur. Die Handlung der

*) Murray & Smith, White Athenian Vases in the 2) Ant, Denkrn. II 27.
Br. Mus. PI. 13.
 
Annotationen