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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 28.1913

DOI Artikel:
Delbrück, Richard: Der römische Sarkophag in Melfi
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https://doi.org/10.11588/diglit.44288#0293
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DER RÖMISCHE SARKOPHAG IN MELFI.

A. FUNDORT, LITERATUR.
Mit Tafel 23.
(Vgl. Antike Denkmäler III Tafel 22—24.)

Der hier veröffentlichte Sarkophag wurde im Frühsommer 1856 gefunden, in
der Nähe von Melfi, genauer dort, wo die Straße von Venosa nach Melfi die Fiumara
l’arcidiaconata überschreitet; diese ist ein Nebenbach der Fiumara Rendina, die in
den Ofanto mündet. Im Altertum führte hier die Via Appia vorbei, nach Venusia;
die Stadt ist noch etwa 12 km entfernt. Das Grundstück, wo der Sarkophag ge-
funden wurde, heißt Alberi in Piano, der nächste Ort Rapolla. — Die wichtigsten
Nachrichten über die Auffindung stammen von dem Zeichner Abbate, den die
Regierung an den Fundort entsandte; Minervini verwendete sie in einem Artikel
des Bullettino Napoletano1) und plante außerdem eine Monographie für die
Accademia Ercolanense, die aber nicht erschienen ist. Der Bericht Abbates war

Abb. 1. Ungefährer Plan des Grab-
mals nach Minervinis Angaben.

1912 im Neapler Museumsarchiv nicht aufzufinden; vermutlich behielt ihn seinerzeit
Minervini, dessen Nachlaß m. W. verschollen ist.
Schließlich kam der Sarkophag nach Melfi, wo er
lange auf dem Marktplatze stand, später in den Hof
des Rathauses gebracht wurde. Er ist recht ver¬
schmiert, und vermutlich jetzt mehr beschädigt als
bei der Auffindung. Man plant seine Überführung
nach Neapel. — Die Aufnahmen wurden im Sommer
1912 von dem römischen Photographen C. Faraglia
ausgeführt.
Der Sarkophag lag in der Ruine eines Ziegel¬
grabbaus (Abb. 1). Dieser hatte rückwärts und
seitlich Mauern von 3 Palmi Napoletani = 0,80 m
Stärke und 30 Palmi = 8 m Länge; 6 Palmi = 1,60 m
von dem vorderen Ende der Seitenmauern fand
sich die Schwelle, aus Kalkstein, mit Löchern für


*) Literatur: Bullettino archeologico NapoletanoN. S.
1855/6 S. 17 1 ff. Minervini. Ebd. S. 154f. Quaranta,
der die erste Nachricht gab. — Bullettino dell’
Istituto S. 1856, 158 ff. R. Smith; das etwas aus-
führlichere Manuskript beim römischen Institut,
daraus die Nachricht, daß im Sarkophag Knochen
gefunden wurden. — Archäologische Zeitung 1857,
S. 6*, 38; referierend über Minervinis Aufsatz. —
Μ. Ruggiero, degli scavi Napolitani S. 496 f. Kurzer
Jahrbuch des archäologischen Instituts XXVIII.

Bericht Bonuccis vom 16. Oktober 1858. —Lenor-
mant, ä travers l’Apulie etlaLucanie IS. 174ff.—
W. Altmann, Sarkofage S. 55 f. — Monuments Piot
IX S. 209, Abb. 2. Th. Reinach, nach einer Photo-
graphie im Sarkophagapparat des Instituts. —
G. de Lorenzo, Venosa e la regione del Vulture
(Italia artistica 24) S. 37 f. Mit Autotypien nach
Aufnahmen des Istituto di arti grafiche in Ber-
gamo.
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