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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 28.1913

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Hauser, Friedrich: Polyxenas Tod auf klazomenischen Sarkophagen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44288#0291
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F. Hauser, Polyxenas Tod auf klazomenischen Sarkophagen.

sich demnach den Tymbos des Achilleus, als Polyxena geopfert wurde, noch in
voller Glut, und tatsächlich muß ja auch das Holz in diesem wenig Luft zulassenden
Hohlraum ähnlich wie im Kohlenmeiler langsam abgeglostet haben.
Vielleicht ist dieses Exemplar unter den erhaltenen klazomenischen Sarkophagen
nicht einmal das einzige, welches den Tod der Polyxena darstellt. Ein anderes Stück
in Berlin, Antike Denkmäler II 27,1 (Abb.l), zeigt im oberen Fries die Tötung einer
Frau durch zwei von beiden Seiten auf sie eindrängende Krieger, welche von je
einer Frau am Arme zurückgehalten werden. Im begleitenden Texte sagt Winter:
»Es gibt meines Wissens keine Sage, auf die die Schilderung dieses Bildes paßt. Wo
eine Frau in Gefahr gerät, ist es immer nur e i n Mann, der sie bedroht, und wieder


Abb. i. Klazomenischcr Sarkophag in Berlin (Ant. Denkm. II 27,1).

nur eine Frau, die diesen zurückhält.« Allein die Folgerung, daß demnach ein
Mythus mit den genannten Erfordernissen fehle, ist gewagt; denn nach Angabe des
Scholion zu Euripides FIckuba 41 weiß Glaukos von Rhegion, der Dichter der Kyprien
habe von Polyxena erzählt: ύ~δ Όδυσσέως καί Διομήδους έν τη τής πόλεως άλώσει
τραυματισ&εΐσαν απολέσ&αι. Hier, wie übrigens auch in einer jenem Sarkophagbild
nahe verwandten Gruppe des Frieses vom Maussoleum (Antike Denkmäler II 6
Nr. 19—21), wird also sicher eine einzige Frau gleichzeitig von zwei Kriegern

nicht einmal den Tymbos als solchen erkannte;
um so unbefangener, also um so entscheidender
ist deshalb auch sein Eindruck von dem
Bilde. La Sfinge »e assisa in cima ad un
grosso e largo cono, ehe si prenderebbe per l’in-
dicazione d’una montagna o roccia, se non si
trovasse collocato sopra una base 0 gradino, nel
quäle si trova una lila di buchi circolari. Da
questi poi escono delle linee fine, ehe non so se
schlossen

debbono indicar le fiamme di fuoco acceso
nel’interno«. Ich füge hinzu, daß auch mir bei
einer vor wenigen Tagen erneuten Betrachtung
der Vase die Auffassung von Brunn und Engel-
mann als Löcher mit ausströmendem Feuer unbe-
zweifelbar und Pfuhls Erklärung als Granat-
äpfel, an welchen ja auch der ausgezackte Butzen
so wie der übrige Kontur in schwarzen Firnis-
linien angegeben sein müßte, als sicher ausge-
 
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