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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 40.1925(1926)

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Gaebler, Hugo: Zur Deutung der selinuntischen Metope mit dem Viergespann in Vorderansicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.44818#0011
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ZUR DEUTUNG DER SELINUNTISCHEN METOPE MIT
DEM VIERGESPANN IN VORDERANSICHT
Mit Tafel i
Die vor kurzem gelungene endgültige Entscheidung zweier numismatischer
Streitfragen hat einen Weg eröffnet, auf dem sich, wie es scheint, auch die Lösung
des in der Überschrift angedeuteten archäologischen Problems gewinnen läßt. In
dem 1924 zu Cambridge erschienenen Werke »Athens, its history and coinage before
the Persian invasion« wird von C. T. Seltman der Beweis dafür erbracht, daß die
sog. »Wappenmünzen« nicht auf Euböa, sondern in Athen geprägt sind. Zu diesem
Resultat waren zwar, was vorweg Erwähnung verdient hätte T), bereits Cousinery,
de Luynes, Beule und Mommsen gelangt2), denen später Six und Babelon zu-
stimmten 3), während andere für den euböischen Ursprung der meisten dieser Ge-
präge eintraten 4). Aber jetzt hat Seltman allen Zweifeln ein Ende bereitet, indem
er aus der serienweise sich ergebenden Identität des Punzeneinschlags auf der Rs.
feststellte, daß es sich in der Tat um Erzeugnisse einer und derselben Prägestätte
handelt, und außerdem, eine Entdeckung C. W. Goettlings 5) sich zu eigen machend,

x) Erst auf S. 87 wird außerhalb der die Wappen-
münzen (»the Eupatrid coinage«) behandelnden
Kapitel III. IV. V. VII in § 66 des Kap. XII
so nebenbei eingeflochten : »These coins with the
Gorgoneion, like all the old Eupatrid issues,
were regarded as Athenian beyond question by
the great pioneers of numismatics, such as Momm-
sen, Beule and Mionnet, and only the more
modern destructive criticism has sought ineffec-
tually to scatter them, and the older coins, among
diverse mints, although they are usually found
in Attica.«
2) Cousinery, Voyage dans la Macedoine II 1831,
123 ff.; vgl. Mionnet, Description II 112, Anm.
a. — de Luynes, Ütudes numism. sur quelques
types relatifs au culte d’Hecate (1835), 54 ff.—
Beule, Revue numism. 1856, 347 ff. und Les
monnaies d’Athenes (1858), 15 ff. — Mommsen,
Gesch. d. röm. Münzwesens (1860), 52 ff.
3) Six, Num. chronicle 1895, 181 ff. — Babelon,
Journal intern. 7, 1904, 233 ff. und Trait6 des
monnaies grecques et rom. II 1, 1907, 700 ff.
4) So besonders Ernst Curtius, Hermes 10, 1876,
Jahrbuch des archäologischen Instituts XXXX 1925

225 f. — Imhoof-Blumer, Zeitschrift f. Num. 3,
1876, 275, Monatsber. der Berl. Akad., Jahrg.
1881, 656 f. und Annuaire de nuimsm. 6, 1882,
90 f. — Ulrich Koehler, A. Μ. 9, 1884,
356 ff. — Head, Brit. Mus. Cat. Central Greece
(1884), S. XLVIff., Brit. Mus. Cat. Attica etc.
(1888), S. XII, Num. chron. 1893, 1580. und
247 ff. sowie Historia numorum2 (1911), 365.
Vgl. auch von Fritze, Zeitschrift f. Num. 20,
1897, 148 f. — G. Gilbert, Neue Jahrbücher
f. Philologie u. Pädagogik 66. Jahrg. (153. Bd.,
1896), 542 ff. — Hill, Historical greek coins
(1906), 16.
5) In der von Seltman (S. 21, Anm. 7) nur bei-
läufig erwähnten »Commentatio de crure albo in
clipeis vasorum graecorum« (Jena, z. Rektorats-
wechsel 1855), die Goettling später umgearbeitet
und unter dem Titel »Über ein eigenthümliches
Abzeichen der Kriegsschilde auf alten griechischen
Vasen« in seine »Gesammelten Abhandlungen
aus dem classischen Alterthume« aufgenommen
hat (Band II 1863, 117—132). Hier wird
S. 129 f. (= S. 9 f. der älteren Fassung) in dem
 
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