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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 3.1830

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Braun, ...: Über Anwendung des Trafs-Bétons zur Fundamentirung der Gebäude
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https://doi.org/10.11588/diglit.19264#0121

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6. Braun, Tr afs-Beton zu Fundamenten.

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Es eiiruet sich dazu der aus Trafs von Brohl am Rhein, aus Kalk,
Sand, Kies, kleinen Granit- oder Bruch- und Ziegel - Stücken verfertigte
Beton ganz vorzüglich, indem eine solche, ursprünglich breiartige Masse, an
Ort und Stelle fest zusammengestampft, in der Nasse und an feuchten Orten
sein* bald sich dergestalt verhärtet, dafs sie eme festzusammenhängende,
wasserdichte Steinmasse bildet, und hinreichend dick gelegt, die darauf zu
setzende Last eines Gebäudes vollkommen wird tragen können.

Die Bereitung des Betons ist unter andern im lsten Bande dieses
Journals, Heft. 3., S. 236., von dem Herrn Wasserbau-Inspector Elsner
beschrieben. Der Verfasser des gegenwärtigen Aufsatzes hat den von dem
damaligen Franz. Ingenieur en Chef Hageau angegebenen Beton No. 2.
vor mehr als 20 Jahren zu den Fundamenten der Schleusen und anderen
Wasserbau - Arbeiten des Nord - Canals unter seiner Aufsicht verarbeiten ge-
sehen, und Gelegenheit gehabt, sich von der schnellen und durchgängigen
Verhärtung dieser Masse zu überzeugen. Hier ganz nahe, ist auf der
Königl. Pfauen-Insel bei Potsdam vor mehreren Jahren das 45 Fufs im
Durchmesser haltende, 5 Fufs tiefe Bassin des auf einer sandigen Anhöhe
liegenden Springbrunnens, mit einer 2 Fufs dicken Lage Beton, von der
nemlicheu Zusammensetzung, fundamentirt imd darauf die Ringmauer aus
hartgebrannten Ziegeln in Trafsmörtel gesetzt, was ebenfalls völlig dauer-
haft gewesen ist. Es scheint also an der Tauglichkeit des Betons zu Fun-
damenten fast kein Zweifel zu sein.

Der Beton in Masse dürfte zu Fundamenten von Gebäuden un-
ter folgenden Umständen angewendet werden können.

1. Der bedeutenden Kosten wegen, wenigstens in hiesigen Gegen-
den, nur da, wo der Baugrund so unfest ist, dafs außerdem ein kostspie-
liger Pfahlrost nothwendig wäre.

2. Nur da, wo der gewachsene feste Baugrund ziemlich horizontal liegt.

3. Wo der aufgesehüttete oder aufgeschwemmte Boden aus gemisch-
ten Erd-Arten besteht, nicht aber aus Schlamm oder Torfmoor, ausgenom-
men wenn der Schlamm oder Torf sehr tief liegt, und über sich noch
eine hinreichend dicke Lage von Erde hat.

4. Nur dann, wenn die Last des darauf zu setzenden Gebäudes
ziemlich gleich vertheilt ist, also wenn dasselbe nicht etwa auf der einen
Seite einen Tlmrm, oder ein Stockwerk mehr als auf der andern bekom-
men soll; und endlich

CreMe’s Journal d. Baukunst. 3. Bd. 1. Flft.

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