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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 3.1830

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Burgsdorf, Carl Friedrich Wilhelm von: Einige Nachrichten von den gebohrten und überlaufenden Brunnen bei dem Königlichen Gestüte zu Trakehnen in Litthauen
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https://doi.org/10.11588/diglit.19264#0112

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104 4. v. Burgsdorff, Nachrichten v. d. gebohrt. Brunnen zu Tr.akehnen in Litthauen.

4.

Einige Nachrichten von den gebohrten und überlau-
fenden Brunnen bei dem Königlichen Gestüte zu

Trakehnen in Litthauen.

•end des Drucks des vorhergehenden Aufsatzes wurden dem Her-
ausgeber dieses Journals einige in einem Schreiben des Herrn Land-Stall-
meisters v. Borgs dor ff zu Trakehnen in Litthauen an den Herrn Ilof-
Bau-Inspector Braun zu Berlin enthaltene Nachrichten von den dortigen
gebohrten und überlaufenden Brunnen durch letzteren geneigt mitgetheilt,
welche? gefälliger Erlaubnis gemäfs, hier folgen. Sie dürften um so in-
teressanter sein, da sie den Beweis liefern, dafs auch in nicht eigentlich
bergigen Gegenden, Quellen mit geringer Mühe durch Bohren sich offnen
lassen, die sogar bis über die Oberfläche der Erde steigen können.

Auszug des Schreibens des Herrn Land-Stallmeisters v. Burgsdorff.

Als ich zum ersten Mal etwas über die Artesischen Brunnen in
Frankreich las, konnte ich natürlich den hiesigen überlaufenden Brunnen
wohl einige Ähnlichkeit mit jenen zugestehen; denn beide setzen den Druck
eines mehr oder weniger entfernten, höher liegenden Wasser-Reservoirs
voraus; und wenn auch die Artesischen Brunnen nur allein gebohrt, die
hiesigen dagegen tlieils gegraben, theils gebohrt sind, so ist doch kein
Zweifel, dafs die hiesigen, mit einem gehörigen Bohr - Apparat, ebenfalls
bloüs hätten gebohrt werden können.

Vor 22 Jahren hier anlangend, fand ich hieseihst einige iiherlaufende
Brunnen, mit nicht ganz unbedeutenden Wasserstrahlen. Da diese Brun-
nen aber hlofs mit Holz ausgeschiirzt, und nur zum Schöpfen eingerich-
tet waren, so lief das Wasser, sobald es die Oberfläche der umgehen-
den Erde überstiegen hatte, gleichsam in einem kleinen regellosen Bache
in’s Weite. Diese Unvollkommenheit, welche besonders im Winter, wo das
überlaufende Quellwasser eine hohe Eismasse bildete, mehrere Nachtheile
hatte, bewogen mich zu dem Versuch: oh der Quell nicht, fest eingescldos-
 
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