Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 3.1830

DOI Artikel:
Dietlein, Johann Friedrich Wilhelm: Grundzüge der Vorlesungen in der Königl. Bau-Academie zu Berlin über Strassen- Brücken- Schleusen- Canal- Strom- Deich- und Hafen-Bau, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19264#0336

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
328 16* Dietlein, Vorlesungen über Strafsen- Brücken- und Wasser-Bau.

weicherer Lagen, Fangedämme machen, so wird, nachdem das Wasser
zwischen den Fangedämmen ausgeschöpft ist, der Felsen frei gemacht, und
wo es nöthig, wenigstens absatzweise, wagerecht abgearbeitet. Darauf
werden dann die untersten Mauerschichten gesetzt.

116. Sind Fangedämme nicht auszuführen, so macht man Kasten
ohne Boden, welche aus geradegewachsenen Stämmen, die, mit dem Gi-
pfel-Ende nach oben, dicht neben einander gestellt shid, im schlimmsten
Falle auf Flöfsen erbaut, und durch aufserhalb und innerhalb angebrachte
Gevierte oder Rahmen in ihrer Lage gegeneinander, und durch angebun-
dene leere Tonnen anfänglich in der Art schwimmend erhalten werden,
dafs das Flofs stückweise herausgezogen werden kann, liifst sie darauf,
durch Lösung der Tonnen, nach und nach bis auf die Oberfläche des
Felsens sinken und treibt die Stämme, deren unteres Ende den Bo-
den etwa noch nicht erreicht hat, so weit als möglich, durch Rannn-
sclüäge, zwischen den äufsern und innern Rahmen noch niederwärts.
Ein solcher Kasten kann in dem Fall ohne Flofs gebaut werden, wenn
über dem Felsen eine Sand- oder Kieslage liegt, weil dann die einzel-
nen Pfähle an ihrem untern Ende sich einigermafsen festhalten und ein-
rammen lassen, der innerhalb des Kastens befindliche Sand u. s. w. aber
ausgebaggert werden kann. In beiden Fällen bekommt man im innern
Raume des Kastens beinahe stillstehendes Wasser. Es können in dem-
selben ziemlich regelmäfsig rauhe Quadern und sogar wie Binder und
Läufer versenkt und die davon umschlossenen Räume mit Bruchsteinen
und Beton-Mörtel (wovon weiter unten die Rede sein wird) ausgefüllt
werden, so dafs man, mit mehr oder weniger Schichten, bis zum niedrig-
sten Wasserspiegel gelangt. Hierauf läfst man dem Beton-Mau er werk
etwa ein Jahr lang Zeit sich zu setzen, schneidet dann die Pfähle unge-
fähr I Fufs unter dem niedrigsten Wasserspiegel ab, nagelt darauf Holme,
gleicht alles wagerecht ab, und führt das Mauerwerk wie auf natürlich
festem Boden auf.

117. Die Pfähle sind bei dieser Bauart stets vom Wasser umge-
ben, und werden gewifs wenigstens so lange sich erhalten, bis das
von ihnen eingesclilossene Beton - Mauerwerk vollkommen erhärtet ist,
und als aus einem einzigen Stück bestehend angesehen werden kann.

118. In den mit b. und c. bezeichneten Fällen schlägt man meh-
rere Reihen Pfähle in den Boden und legt darauf Längen- und Quer-
 
Annotationen