22. Krahmer, über Cemente,
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und die Steine verwittert waren. Ich liefs über dieses Steinpflaster eine
Decke von Cement legen, welche nun schon über 4 Jahre unversehrt ge-
blieben und einer Bekleidung von Sandsteinen ähnlich ist, die aber dem
Regen eben s^ ausgesetzt wie diese Cement-Bekleidung es gewesen, sich
gewiTs nicht so gut gehalten haben würde.
Da der Schwamm sich in der Keller-Etage eines der Wohngebäude
des Herrn Schicki er gezeigt hatte, so liefs ich aus mehreren Zimmern
derselben die hölzernen Fufsböden herausnehmen, und statt derselben
Pilaster von Rathenauer Ziegeln auf die flache Seite, f- Zoll hoch mit Ge-
ment bedeckt, machen. Auf diese Weise ist ein sehr ebener, im Win-
ter nicht kalter und nicht feuchter Fufsböden hergestellt worden, der noch
aufserdem den Yortheil hat, dafs er nicht leicht ausgetreten wird, wie
es bei den mit Ziegeln und Sandsteinen bedeckten Fufsböden gewöhnlich
der Fall ist.
Eine am Spree-Flusse im Garten des Herrn Sch ick ler befind-
liche Schälung aus Ziegeln wollte ich gegen die; Wirkung des Wassers
schützen. Durch einen gewöhnlichen Kalk-Abputz wäre solches, wegen
des wechselnden Wasserstandes, nicht möglich gewesen. Da nun aber zur
vollständigen Bekleidung mit Cement die dazu erforderliche Quantität nicht
mehr vorräthig war, so liefs ich nur die Fugen zwischen den Steinen tief
öffnen, mit Cement fidlen und mit den Steinen abgleichen. Diese Ausfül-
lung hat gleichwohl seit jener Zeit gar-nicht, und die Steine haben nur
unbedeutend durch die Wirkung des Wassers und der Witterung gelitten.
Aufser diesen Erfahrungen mit dem Cement habe ich mit demsel-
ben noch verschiedene andere dergleichen in meiner Baupraxis gemacht.
Überall haben die Resultate den besten Erfolg gehabt.
Zur Anwendung mengt man den Cement am besten und wohlfeil-
sten zur Hälfte mit scharfem, aber rein gesiebtem kleinkörnigem Müggel-
sande; und ich lasse zur näheren Übersicht eine Beschreibung der verschie-
denen Mischungen des Cements folgen, deren ich mich bei den erwähn-
ten, auf der Schi ekler sehen Besitzung ausgeführten Putz- und anderen
Arbeiten bedient, und durch welche ich ermittelt habe, dafs die Kosten
für den Quadratfufs Putz oder Bedeckung, welcher der Haltbarkeit wegen
nicht weniger als f Zoll dick sein darf, bei einer Mischung des Cements
zur Hälfte mit Sand auf 2J Silbergroschen zu stehen kommen, wenn die
Tonne Cement 3J Centner schwer, mit 15 Thaler zur Stelle bezahlt wird.
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und die Steine verwittert waren. Ich liefs über dieses Steinpflaster eine
Decke von Cement legen, welche nun schon über 4 Jahre unversehrt ge-
blieben und einer Bekleidung von Sandsteinen ähnlich ist, die aber dem
Regen eben s^ ausgesetzt wie diese Cement-Bekleidung es gewesen, sich
gewiTs nicht so gut gehalten haben würde.
Da der Schwamm sich in der Keller-Etage eines der Wohngebäude
des Herrn Schicki er gezeigt hatte, so liefs ich aus mehreren Zimmern
derselben die hölzernen Fufsböden herausnehmen, und statt derselben
Pilaster von Rathenauer Ziegeln auf die flache Seite, f- Zoll hoch mit Ge-
ment bedeckt, machen. Auf diese Weise ist ein sehr ebener, im Win-
ter nicht kalter und nicht feuchter Fufsböden hergestellt worden, der noch
aufserdem den Yortheil hat, dafs er nicht leicht ausgetreten wird, wie
es bei den mit Ziegeln und Sandsteinen bedeckten Fufsböden gewöhnlich
der Fall ist.
Eine am Spree-Flusse im Garten des Herrn Sch ick ler befind-
liche Schälung aus Ziegeln wollte ich gegen die; Wirkung des Wassers
schützen. Durch einen gewöhnlichen Kalk-Abputz wäre solches, wegen
des wechselnden Wasserstandes, nicht möglich gewesen. Da nun aber zur
vollständigen Bekleidung mit Cement die dazu erforderliche Quantität nicht
mehr vorräthig war, so liefs ich nur die Fugen zwischen den Steinen tief
öffnen, mit Cement fidlen und mit den Steinen abgleichen. Diese Ausfül-
lung hat gleichwohl seit jener Zeit gar-nicht, und die Steine haben nur
unbedeutend durch die Wirkung des Wassers und der Witterung gelitten.
Aufser diesen Erfahrungen mit dem Cement habe ich mit demsel-
ben noch verschiedene andere dergleichen in meiner Baupraxis gemacht.
Überall haben die Resultate den besten Erfolg gehabt.
Zur Anwendung mengt man den Cement am besten und wohlfeil-
sten zur Hälfte mit scharfem, aber rein gesiebtem kleinkörnigem Müggel-
sande; und ich lasse zur näheren Übersicht eine Beschreibung der verschie-
denen Mischungen des Cements folgen, deren ich mich bei den erwähn-
ten, auf der Schi ekler sehen Besitzung ausgeführten Putz- und anderen
Arbeiten bedient, und durch welche ich ermittelt habe, dafs die Kosten
für den Quadratfufs Putz oder Bedeckung, welcher der Haltbarkeit wegen
nicht weniger als f Zoll dick sein darf, bei einer Mischung des Cements
zur Hälfte mit Sand auf 2J Silbergroschen zu stehen kommen, wenn die
Tonne Cement 3J Centner schwer, mit 15 Thaler zur Stelle bezahlt wird.